nux hat geschrieben: ↑Donnerstag 14. Februar 2019, 14:01
Indvidualismus einerseits, ja - gewünscht, gewollt, deklariert, eintätowiert gar und durchstochen - aber sorry, aber da musste ich doch etwas off topic mehr als grinseln - seit Jahrzehnten dominieren doch entweder diese blauen Hosen oder ein nurnochschwarz fast alles?
Nun, es stimmt schon. Allerdings würde ich das nicht ganz so ummünzen. Sowohl die Jeans wie auch das hässliche Ikea Zeug sind im Prinzip lediglich der praktischen Anwendung zu verdanken. Sprich Ikea ist eigentlich kein eigenständiger Stil. Es ist eine Art Bauhaus in billig und einfach. Für alle erschwinglich und nicht zu schade für gröberen Umgang. Genau so sieht es mit der Jeans aus, wobei ich sagen muss, so viele Jeans wie früher sieht man bei weitem nicht mehr. Übrigens, Ikea ist wenn Sie wollen genau das Gegenbeweis- schließlich ist deren Stil seit Jahrzehnten mehr oder weniger gleich. Hier ein Bild aus der Anfangszeit... die Hälfte können Sie in leicht abgewandelter Form immer noch kaufen
[Gäste sehen keine Links] Egal... in meiner Aussage meinte ich eigentlich weniger die Auswertung von tatsächliche Zuständen, wie auch die Gründe für sie sein mögen, als eher die gesellschaftliche Grundeinstellung.
Individualität ist heute ein gewünschtes Merkmal, auch wenn nicht alle dem entsprechen, im 19en Jahrhundert war es genau umgekehrt.
Die Konformität mit der Masse war ein gewünschtes Merkmal, als Exzentriker zu gelten war dagegen ein negatives.
D.h - ja, die durchschnittlichen Bürger lebten damals wie heute - entsprechend dem was sie sich leisten konnten. Der Mode nachjagen war egal ob gewünscht oder nicht, nicht immer möglich. Aber die "Influencer" der damaligen Zeit handelten eben ganz anders.
Wissen Sie noch wie man darüber lachte, als vor einer Weile alle 12-15 Jährigen Mädels massenweise Selfies mit "duck face" posteten? Gilt doch eine solche herdenartige Haltung als etwas Unreifes, ein Zeichen einer noch nicht ausgebildeten Persönlichkeit... Nun -im 19en Jahrhundert wären alle Hofdamen von Jung bis alt mit "Duckface" rumgelaufen...Bis "fish gape" in Mode käme.
Ich erinnere mich an Dumas, wie er die Verachtung des Pariser Adels einer Familie gegenüber beschreibt, deren Haus immer noch eine Einrichtung hatte die zu Zeiten Napoleons modisch war.