Kowaist hat geschrieben: ↑Mittwoch 19. Dezember 2018, 08:44
Ich glaube, Kaendler hätte die doch völlig unnötigen Miniblümchen wegelassen.
Also daran kann man es nun wirklich nicht festmachen. Wenn man sich Kaendler's Bourbonenkinder anguckt, da gab es jede Menge "unnötige Blümchen" an der Kleidung.
Gegen Kaendler spricht allerdings die gesamte Darstellung des Kindes. Schaut man sich mal seine Putti mit den mandelförmigen Augen und die Gärtnerkinder an, dann sieht man genau was ich meine.
Ich glaube wer immer dieses Modell gemacht hat - und es für Meissen ausgeben wollte - hat sich an den Devisenkindern von Michel Victor Acier orientiert. Das Gesicht und die Haare ähneln diesen Modellen mehr.
Aber für eine Arbeit aus dem Hause Meissen halte ich diese Figur nicht.
Ich habe schon viele Figuren, auch aus dem 18. Jahrhundert in der Hand gehabt. Aber bei keiner hat der Stand so ausgesehen. Entweder war der Stand glatt, im 18. Jahrhundert meist unglasiert , oder aber hatte einen ordentlich gearbeiteten glatten Rand mit einer schönen Wölbung in der Mitte.
Und dann die Marke, auch wenn man sich den Punkt wegdenkt und ihn als " Unfall" ansieht, dann stimmen doch die Proportionen der Schwerter nicht. Die Schwertergriffe sind im Verhältnis zu den Parierstangen viel zu lang.
Es gab zwar die abenteurlichsten Schwertermarken im 18. Jahrhundert, auf dem Geschirr von ca. 1740,welches ich noch zuhause habe, ist jedes Teil anders, mal kurz, mal ganz lang.... Aber eins haben sie alle gemeinsam, der Griff ist immer relativ kurz.
Und im 19. Jahrhundert, in dem nach dem Aussehen auch diese Figur entstanden ist, sahen die Kurschwerter doch anders aus.
Die Figur ist ganz hübsch. Wahrscheinlich kaum in deutschen Landen hergestellt, wohl auch wegen der Story, die da hinter sitzt. Und .....haben sich deutsche Manufakturen zu der Zeit noch getraut, so " frech" zu fälschen...??
Als Fake ging das wahrscheinlich eher im Ausland durch.