Alter Tisch

[reas]

Das Holz ist wunderschön @Finderin, es wird mühsam sein aber es wird sich lohnen

@gerümpel
wann darf ich bei Dir einziehen? :')

[gerümpel]

@gerümpel
wann darf ich bei Dir einziehen?

Ähm, da muss ich erst mal mit meiner Frau reden...

Und dann muss ich dir noch ein Geständnis machen: Ich hab wieder mal mit meinem Wurstfinger danebengegriffen. Der Minuspunkt ist nicht von mir! Es war wohl die Hand Gottes!
(Ich hab es ausgemessen: mein Daumen ist 26 mm breit. Der Bewertungsknopf auf meinem Wischbrett ungefähr 3 mm.)

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[Finderin]

@Gerümpel ein sehr, sehr schöner Tisch! Nun verstehe ich das mit dem "gemütlich" unter deiner Signatur noch mal neu! Danke für den doch sehr privaten Einblick, ein Augenschmaus

Kleine Fotodoku zum Tisch:
Gestell abgewaschen, Platte "Rotz" Entfernung vorangetrieben, Schublade geschliffen mit inzwischen Körnung 600 nass gewischt(sieht geil aus und fühlt sich auch so an :') )

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[rw]

Hier in Kanada ist der Tisch bekannt als ein elsässischen Tisch, wie sie oft in den von Deutschen besiedelten Gebieten im Südwesten Ontarios zu finden sind, wo Familien aus dem Elsass, Süddeutschland und der Schweiz entweder direkt aus Europa oder über Pennsylvania kamen. Dies waren immer einfache Küchentische. Die gepolsterte Oberseite (die das Oberteil zum Schrubben herausnehmen ließ), die überlappende Schubladenfront in der Schürze und das Bein im Stil Louis XVI waren gemeinsame Merkmale dieser Tische und wurden mit den großen Amish & Mennonite (und zu einem geringeren Anteil) in Verbindung gebracht Grad, Dunkard, Quaker & Moravian) Gemeinschaften, die in Waterloo, York & Niagara Grafschaften vorherrschend waren. Die ältesten dieser Tische stammen aus dem 2. Viertel des 19. Jahrhunderts (1825-50), aber der Stil blieb bis etwa 1900 erhalten. Es scheint, dass das Oberteil aus mehr als einem Brett besteht und ein etwas späteres Datum vermuten lässt Vintage, da die meisten frühen Tische ein einziges Brett oben haben.
Der Fuß auf auf diesen Tisch ist eine Variation des Blockfußes, wird aber durch die Gestaltung der Seiten zu einer Zwiebel/Garlicform, verstärkt. Zu einer Zeit besaße ich einen Tisch, der mit deinem identisch war, aber seine ursprüngliche dunkle Milchfarbe mit Ochsenblut trug. Ich besaße auch eines, wo die Beine in der Cabriole-Form des früheren Louis XV-Stils geformt waren, und dieser Typ war auch in elsässisch besiedelten Gebieten beliebt.
Wenn du es restaurierst, hoffe ich, dass Du die ursprünglichen Beitze auf den Beinen behältst, da dieser jetzt mit Alter eine schöne Patina hat. Die Oberseiten dieser Tische wurden regelmäßig geschrubbt und wiesen daher keine Farbe auf, so dass das aktuelle Aussehen des Oberteils nicht beibehalten werden musste und es freigelegt werden konnte. Denke daran, dass es sich um ländliche Stücke handelt, die von ländlichen Handwerkern hergestellt wurden, und dass man diese nicht formell aufarbeiten sollte, wenn Du die Authentizität behalten möchtes.

Grüße
rw

[Finderin]

Ganz herzlichen Dank rw für deine sehr ausführliche Erklärung! Was bedeutet "formell aufarbeiten"?
Es wird keine richtige Restaurierung werden, dafür fehlen mir die Kenntnisse und Fähigkeiten aber der Tisch wird so gut wie wir es können hergerichtet und weiterhin sein ländliches Leben in unserem Haus in meinem schwäbischen Dorf leben. Das Haus aus dem er kommt steht in einer Gasse in der wir schon als Kinder gespielt haben, er wird anders werden als er war, aber nur an der Oberfläche. Er wird geliebt und geschätzt werden und ich hoffe, dass noch meine Kinder, wenn sie einmal groß sind ihn an ihre Kinder weitergeben werden.
Ganz liebe Grüße nach Kanada!
Die Finderin

[rw]

gerne geschehen

"formell aufarbeiten"?

Sorry, meine Übersetzung ist nicht so gut mit diesen Worten. Was ich meine, ist, dass es nicht gebeizt und lackiert werden sollte, damit es wie ein formaler Tisch aussieht, der normalerweise in Mahagoni oder Walnuss zu sehen ist.

Beste Grüße
rw

[Gast]

Formell meint hier wohl die ganz exakte Aufarbeitung, Restaurierung so wie der Tisch vor vielen Jahren primär hergestellt worden ist. SO zumindest habe ich es verstanden.

Hier sollten die Beine möglicherweise etwas stärker geschliffen werden, gleichfalls die Tischplatte. Aber bitte nur mit den Handschleifkork - KEINESFALLS mit dem Bandschleifer (egal welche Größe das Gerät hat). Die Feinheiten im Dickenbereich, entstanden durch händisches Hobeln und Schleifen sollten weitgehend erhalten bleiben.
Schliesslich soll der Tisch, die Tischplatte ja die Geschichte und Behandlung in den letzten Jahrzehnten zeigen können.

[rw]

Was ich meine, ist, dass es nicht gebeizt und lackiert werden sollte, damit es wie ein formaler Tisch aussieht, der normalerweise in Mahagoni oder Walnuss zu sehen ist.

Nur um zu verdeutlichen, was ich damit meinte, sollte es NICHT wie ein formelles Stück aussehen, da dies ein Küchenarbeitstisch ist.

Grüsse
rw