Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
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- Idealist47 Offline
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
Heute für euch etwas über Furnierergänzungen mit neuen Furnier und häufig gemachte Fehler...
dazu gehören: zu dunkles Furnier gewählt, nicht durchgefärbt, Lichtbrechnung unbeachtet, wohlmöglich falsche Sorte verwendet,
In Faserrichtung lange Stoßfuge, schlechte Leimverbindung, Messerfurnier mit offener Seite nach oben aufgeleimt...
Es gilt erst zu beachten das dunkle Hölzer durch UV-Licht allmählich heller wird und helle Hölzer nachdunkeln. Dabei haben alte
Überzüge zusätzliche Beeinflussung der antiken Farbwirkung.
Ausgangspunkt ist die hellste Farbe des Umgebungsfurniers. Wenn man aus mehreren Winkeln die Holzoberfläche beobachtet, kann
man die Lichtbrechung erkennen. Dieses Verhalten sollte im Ersatzfurnier identisch sein. Es sollte die Richtung markiert werden.
Stoßfugen ( quer zur Maserung ) sollten kurz gehalten sein, besser geschwungen oder Zickzackvariante schneiden. Scharfes Messer ist
Bedingung. Furniere die gut sich einfügen aber zu dunkel sind, werden vorher gebleicht. Grundsätzlich sollten Furniere, die gefärbt werden müssen, durchgefärbt sein. Nicht immer passen diese plan zur Umgebung und müssen geebnet werden, dabei könnte sonst die nur aufgetragende Farbe entfernt werden und es fleckig aussehen lassen. Probefurniere sollten dazu gehören um nach dem Durchfärben oder
Bleichen etc. die entschiedene Versiegelung aufzutragen um sich der Perfektion annähern.
Auch zu viel Leim sollte vermieden werden, um ein Leimdurchschlag zu verhindern.
Messerfurniere biegt man in zwei Richtungen. Dabei kann man eine Seite stärker biegen. Das ist die offene Seite und auf dieser wird
Leim angegeben.
Fertig zubereitete Furnier wird auf die Holzfläche aufgelegt und so ausgerichtet, das es sich gut ins Gesamtbild einfügt. Ich nehme
hierfür dünne Nadeln, mittlerweile Akkupunkturnadeln! Furnierklebeband hält oft nicht, weil alte Versiegelungen noch vorhanden sind.
Die kleinen Löcher fallen später nicht mehr auf. Mit Skallpellmesser Konturen etwas im spitzen Winkel geneigt in mehreren Schnitten
das alte Furnier durchtrennen. Leicht schräger Schnitt begünstigt später eine dichte Fuge. Auch ist ein fertig zugerichtetes Furnierteil
nur sehr trocken einzusetzen.
gerne können wir diskutieren,
Gruß
Martin
dazu gehören: zu dunkles Furnier gewählt, nicht durchgefärbt, Lichtbrechnung unbeachtet, wohlmöglich falsche Sorte verwendet,
In Faserrichtung lange Stoßfuge, schlechte Leimverbindung, Messerfurnier mit offener Seite nach oben aufgeleimt...
Es gilt erst zu beachten das dunkle Hölzer durch UV-Licht allmählich heller wird und helle Hölzer nachdunkeln. Dabei haben alte
Überzüge zusätzliche Beeinflussung der antiken Farbwirkung.
Ausgangspunkt ist die hellste Farbe des Umgebungsfurniers. Wenn man aus mehreren Winkeln die Holzoberfläche beobachtet, kann
man die Lichtbrechung erkennen. Dieses Verhalten sollte im Ersatzfurnier identisch sein. Es sollte die Richtung markiert werden.
Stoßfugen ( quer zur Maserung ) sollten kurz gehalten sein, besser geschwungen oder Zickzackvariante schneiden. Scharfes Messer ist
Bedingung. Furniere die gut sich einfügen aber zu dunkel sind, werden vorher gebleicht. Grundsätzlich sollten Furniere, die gefärbt werden müssen, durchgefärbt sein. Nicht immer passen diese plan zur Umgebung und müssen geebnet werden, dabei könnte sonst die nur aufgetragende Farbe entfernt werden und es fleckig aussehen lassen. Probefurniere sollten dazu gehören um nach dem Durchfärben oder
Bleichen etc. die entschiedene Versiegelung aufzutragen um sich der Perfektion annähern.
Auch zu viel Leim sollte vermieden werden, um ein Leimdurchschlag zu verhindern.
Messerfurniere biegt man in zwei Richtungen. Dabei kann man eine Seite stärker biegen. Das ist die offene Seite und auf dieser wird
Leim angegeben.
Fertig zubereitete Furnier wird auf die Holzfläche aufgelegt und so ausgerichtet, das es sich gut ins Gesamtbild einfügt. Ich nehme
hierfür dünne Nadeln, mittlerweile Akkupunkturnadeln! Furnierklebeband hält oft nicht, weil alte Versiegelungen noch vorhanden sind.
Die kleinen Löcher fallen später nicht mehr auf. Mit Skallpellmesser Konturen etwas im spitzen Winkel geneigt in mehreren Schnitten
das alte Furnier durchtrennen. Leicht schräger Schnitt begünstigt später eine dichte Fuge. Auch ist ein fertig zugerichtetes Furnierteil
nur sehr trocken einzusetzen.
gerne können wir diskutieren,
Gruß
Martin
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
Hallo,
für Messerfurniere ist die Nadelmethode bei kleinen Stücken sinnvoll. Bei größeren Flächen oder komplette Neufurnierung, vorallem bei Sägefurnier ist eine anständige Pressung elementar wichtig zur Erzielung einer kürschnerfreien Oberfläche. Eine plane Platte ist ebenso nötig um den Furnier sauber aufgeleimt zu bekommen.
Ich bin mit einer Joos Furnierpresse ausgestattet [Gäste sehen keine Links] und kann bei Bedarf auch auf Spindelpressen für ganz kleine, besonders geformte Stücke zurück greifen. Wichtig ist immer die Qualität der Pressplatten und eine gleichmässige Pressung.
Nach dem Abbinden der Leime ist eine zeitnahe Entnahme wichtig, immer nur waagrecht lagern und auskühlen lassen. Senkrechte Lagerung unmittelbar nach der Pressung kann zu Beulen und Verzug führen - die rohe Furnierfläche ist da recht empfindlich.
Und bei Neuanfertigung ist immer der Gegenzug zu beachten - also eine Tischplatte immer von beiden Seiten mit dem ungefähr gleich dicken Furnier furnieren. Sonst kann die Oberfläche sich stark verziehen -
Furnierklebeband ist nur zum fixieren vom Furnier gedacht, kleinere Risse lassen sich so "verschliessen" bis zur realen Furnierung.
für Messerfurniere ist die Nadelmethode bei kleinen Stücken sinnvoll. Bei größeren Flächen oder komplette Neufurnierung, vorallem bei Sägefurnier ist eine anständige Pressung elementar wichtig zur Erzielung einer kürschnerfreien Oberfläche. Eine plane Platte ist ebenso nötig um den Furnier sauber aufgeleimt zu bekommen.
Ich bin mit einer Joos Furnierpresse ausgestattet [Gäste sehen keine Links] und kann bei Bedarf auch auf Spindelpressen für ganz kleine, besonders geformte Stücke zurück greifen. Wichtig ist immer die Qualität der Pressplatten und eine gleichmässige Pressung.
Nach dem Abbinden der Leime ist eine zeitnahe Entnahme wichtig, immer nur waagrecht lagern und auskühlen lassen. Senkrechte Lagerung unmittelbar nach der Pressung kann zu Beulen und Verzug führen - die rohe Furnierfläche ist da recht empfindlich.
Und bei Neuanfertigung ist immer der Gegenzug zu beachten - also eine Tischplatte immer von beiden Seiten mit dem ungefähr gleich dicken Furnier furnieren. Sonst kann die Oberfläche sich stark verziehen -
Furnierklebeband ist nur zum fixieren vom Furnier gedacht, kleinere Risse lassen sich so "verschliessen" bis zur realen Furnierung.
- Idealist47 Offline
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
Danke für deine Ausführung,
ja alte Furnierböcke habe ich auch hier, aber in der Restaurierung selten im Einsatz. Mein Thema bezieht sich eher auf Leute, die
sich in der Möbelrestaurierung versuchen möchten.
Alles richtig gesagt von dir, aber doch eher für professionelle Neuanfertigungen.
Mir fällt gerade zur Vakuumpresse ein: Es sollten Schreiner Rundteckel für Truhen so furniert haben, in dem sie Tierhäute aufgespannt haben und in Zusammenarbeit mit Backstuben diese Deckel in die Wärme gebracht haben. Das macht den Leim bindefähig und die Häute trockneten auf Spannung.
Dieses stand in alten Schriften.

Schon Fortschritte deiner Kaseinarbeit zu erkennen?
ja alte Furnierböcke habe ich auch hier, aber in der Restaurierung selten im Einsatz. Mein Thema bezieht sich eher auf Leute, die
sich in der Möbelrestaurierung versuchen möchten.
Alles richtig gesagt von dir, aber doch eher für professionelle Neuanfertigungen.
Mir fällt gerade zur Vakuumpresse ein: Es sollten Schreiner Rundteckel für Truhen so furniert haben, in dem sie Tierhäute aufgespannt haben und in Zusammenarbeit mit Backstuben diese Deckel in die Wärme gebracht haben. Das macht den Leim bindefähig und die Häute trockneten auf Spannung.
Dieses stand in alten Schriften.

Schon Fortschritte deiner Kaseinarbeit zu erkennen?
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
Die Grundierung ist aufgebracht und am Dienstag wird die Deckschicht aufgetragen. Morgen und Montag bin ich in Ulm, Schwörmontag und das Fischerstechen will ich mir nicht entgehen lassen. 8)
Danach gehts in der Werkstatt weiter - muss mal schauen ob ich nachher ein paar Photos machen kann - jetzt steht die Sanierung meiner Optik an.... jeder Quast hinterläßt beim Anweder Tropfspuren
Danach gehts in der Werkstatt weiter - muss mal schauen ob ich nachher ein paar Photos machen kann - jetzt steht die Sanierung meiner Optik an.... jeder Quast hinterläßt beim Anweder Tropfspuren

- Idealist47 Offline
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Moin Harry
Dem nach kein Vergleich zur Binderfarbe.
Gut ist eine Auftragtechnik mehr in der waagerechten Bahn, leicht in Bögen.
viel Erfolg
Martin
Nun es könnte daran liegen, viel gerührt zu haben. Je länger man quirlt, desto dünnflüssiger wird die Farbe.
Dem nach kein Vergleich zur Binderfarbe.
Gut ist eine Auftragtechnik mehr in der waagerechten Bahn, leicht in Bögen.
viel Erfolg
Martin
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
Der Auftrag erfolgte schon in Bögen - aber trotzdem sind kleinere Spritzer auf den Anwender gekommen. Nicht so schlimm - aber es waren halt kleine Tropfen.
Heute die erste Hälfte mit der normalen Farbe gestrichen - relativ spritzerarm und nach Abtrocknung mit einem guten Weiss dass sehr harmonisch wirkt. Nicht zu hart und nicht zu bläulich. Genau richtig für eine Werkstatt in der mit Holz gearbeitet wird.
Morgen wird fertig gestrichen - bei Tageslicht wird das Ergebnis deutlich besser. Gleichmässiger und schöner.
Decke ist mit Leinoelfarbe in weiss auch gestrichen - es wird jetzt ganz schön hell in der Werkstatt....
8)
Heute die erste Hälfte mit der normalen Farbe gestrichen - relativ spritzerarm und nach Abtrocknung mit einem guten Weiss dass sehr harmonisch wirkt. Nicht zu hart und nicht zu bläulich. Genau richtig für eine Werkstatt in der mit Holz gearbeitet wird.
Morgen wird fertig gestrichen - bei Tageslicht wird das Ergebnis deutlich besser. Gleichmässiger und schöner.

Decke ist mit Leinoelfarbe in weiss auch gestrichen - es wird jetzt ganz schön hell in der Werkstatt....

- gerümpel Offline
- Scheinexperte für alles
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- Registriert:Dienstag 27. Januar 2015, 10:10
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
Sehen wir denn auch mal Bilder von der Werkstatt?
Anhand deines Furnierpressen-Links mußte ich ja neidvoll lernen, daß es sowohl goldeloxierte Heizplatten als auch dynamische Kolbenlagerungen gibt...
Is doch immer wieder interessant, was ich alles nicht wußte!

Anhand deines Furnierpressen-Links mußte ich ja neidvoll lernen, daß es sowohl goldeloxierte Heizplatten als auch dynamische Kolbenlagerungen gibt...
Is doch immer wieder interessant, was ich alles nicht wußte!

Gruß Gerümpel
"The ball I threw, while playing in the park, has not yet reached the ground." (Dylan Thomas)
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- Idealist47 Offline
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Sicher keine Frage, nun denkt man mal zurück ins 18te Jhd und sehe sich mal Runddeckeltruhen, Tabernakelsekretäre u.v.m. an.
Viele dieser Handwerker hatten wenig Arbeitsgerät zu Verfügung. Alte Schriften sagen, sie haben es mit dem Furnierhammer aufgerieben.
Ich habe im Blindholz Schnitte entdeckt, die die Schlussfolgerung ergeben, das stückweise aufgerieben wurde.
Sicher mit hoher Handwerkskunst verbunden. Mir ist es auch schon gelungen eine achteckige Platte als Kreuzfurnier mit Schmalen Streifen
außen und Bänder in Nuss Kernholz und Wurzelmaser mit Haut-und Knochenleim aufzureiben.
Respekt vor unseren Vorfahren

abschließend: Kürschner traten auch bei ihnen auf. Diese wurden abschließend nochmals bearbeitet.
gute Nacht
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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