Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
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- Idealist47 Offline
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
Verstehe deine Problematik. Aber bedenke, das Kaseinfarbe ein wässriges Medium bleibt. Versuche mit Proben sind wohl unausweichlich.
Nun zwei Rezepte aus der Denkmalpflege...
60g Magerquark unter Zugabe von 20ccm 25%ge Salmiakgeistlösung gut verrühren, bis zu einer gallertartigen Flüssigkeit.
nächste Rezept:
125ccm kaltes Wasser werden 40g Kaseinpulver eingerührt. Drei Stunden quellen lassen. Dann extern 1/8 Liter heißem Wasser 8g
Borax unter ständigen Rühren dem gequollenden Kaseinpulver ( Brei ) langsam zugeben. Als Zusatz für eine Verbesserung der Streichfähigkeit und Sprödigkeit 5-10% Leinöl zugeben.
Wenn keine Kaseinkörnchen mehr zu sehen sind, ist dein Grundbindemittel fertig.
Nun kann man Pigmente hinzufügen und Konsistenz einstellen. Dazu werden Proben gemacht und notieren.
Weiß z.b. aus Schlämmkreide. Die Kreide mit Küchensieb durchsieben und darauf etwas Wasser geben und ruhen lassen
man nennt es Einsumpfen. Auch Erdpigmente werden so vorbereitet. Verdünnt wird mit kalten Wasser, langsam hinzufügen unter
ständigen Rühren.
Das Auftragen nicht wie Binderfarbe, sondern schnell und wenig auf schon nasse Bereiche. Weiß sieht erst zu dünn und wässrig aus,
aber das ist genau so Richtig. Erst nach der Trocknung erscheint das Weiß.
Wenn das Weiß alleine noch nicht ausreicht, etwas Titandioxid dazu. Ein dicker Quast zum Auftragen der großen Flächen, keine Rolle.
Ich habe in meinen Haus erste Erfahrungen damit gemacht. Sehr kostenfreundlich und natürlich. Aber auch hier etwas Übung nötig.
Sicher wirst du hier Fragen haben...
Nun zwei Rezepte aus der Denkmalpflege...
60g Magerquark unter Zugabe von 20ccm 25%ge Salmiakgeistlösung gut verrühren, bis zu einer gallertartigen Flüssigkeit.
nächste Rezept:
125ccm kaltes Wasser werden 40g Kaseinpulver eingerührt. Drei Stunden quellen lassen. Dann extern 1/8 Liter heißem Wasser 8g
Borax unter ständigen Rühren dem gequollenden Kaseinpulver ( Brei ) langsam zugeben. Als Zusatz für eine Verbesserung der Streichfähigkeit und Sprödigkeit 5-10% Leinöl zugeben.
Wenn keine Kaseinkörnchen mehr zu sehen sind, ist dein Grundbindemittel fertig.
Nun kann man Pigmente hinzufügen und Konsistenz einstellen. Dazu werden Proben gemacht und notieren.
Weiß z.b. aus Schlämmkreide. Die Kreide mit Küchensieb durchsieben und darauf etwas Wasser geben und ruhen lassen
man nennt es Einsumpfen. Auch Erdpigmente werden so vorbereitet. Verdünnt wird mit kalten Wasser, langsam hinzufügen unter
ständigen Rühren.
Das Auftragen nicht wie Binderfarbe, sondern schnell und wenig auf schon nasse Bereiche. Weiß sieht erst zu dünn und wässrig aus,
aber das ist genau so Richtig. Erst nach der Trocknung erscheint das Weiß.
Wenn das Weiß alleine noch nicht ausreicht, etwas Titandioxid dazu. Ein dicker Quast zum Auftragen der großen Flächen, keine Rolle.
Ich habe in meinen Haus erste Erfahrungen damit gemacht. Sehr kostenfreundlich und natürlich. Aber auch hier etwas Übung nötig.
Sicher wirst du hier Fragen haben...
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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Danke Martin,
so wie von Dir beschrieben schauen die Rezepte machbar aus. Auftrag natürlich nur mit Quast - und so wie beim Kalken in eher wässriger Ausführung. Alle zwei bis drei Jahre kalke ich meinen Weinkeller, daher habe ich in der Auftragsart ein klein wenig Erfahrung. Auftragen nur auf feuchte Untergründe ist mir neu - also vorher mit einer Wasserspritze ein klein wenig annässen, oder ?
Aktuell habe ich knapp 18kg eingesumpfte Bologneser Kreide [Gäste sehen keine Links] war noch über vom 25kg Sack.
Sind um 380qm Fläche die gestrichen werden müssen - schätze da dürfte die Kreide ausreichen.
Mir wurde das [Gäste sehen keine Links] Pulver empfohlen - oder doch lieber aus Magerquark selbst anrühren ?
Nachher mal eine Probe anfertigen...
so wie von Dir beschrieben schauen die Rezepte machbar aus. Auftrag natürlich nur mit Quast - und so wie beim Kalken in eher wässriger Ausführung. Alle zwei bis drei Jahre kalke ich meinen Weinkeller, daher habe ich in der Auftragsart ein klein wenig Erfahrung. Auftragen nur auf feuchte Untergründe ist mir neu - also vorher mit einer Wasserspritze ein klein wenig annässen, oder ?
Aktuell habe ich knapp 18kg eingesumpfte Bologneser Kreide [Gäste sehen keine Links] war noch über vom 25kg Sack.
Sind um 380qm Fläche die gestrichen werden müssen - schätze da dürfte die Kreide ausreichen.
Mir wurde das [Gäste sehen keine Links] Pulver empfohlen - oder doch lieber aus Magerquark selbst anrühren ?
Nachher mal eine Probe anfertigen...

- Idealist47 Offline
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
Da hatte ich mich missverständlich ausgedrückt. Es sollte heißen: an schon fertige feuchte Bereiche anschließen.
Ich hatte mir aus Quark mit Boraxaufschluß selbst angerührt.
Einfacher ist ein Kaseinpulver, wie du schon geschaut hast. Deine Bologneserkreide wird reichen.
Ach auch wichtig!
Setzte nur soviel an, wie du am Tag verarbeiten kannst. Alte Farbe,die länger steht war bei mir nicht mehr optimal.
Mischungen: Wenn deine Farbe an der Wand kreidet, weiter verdünnen / wenn sie zu dünnflüssig, mehr gesiebte Kreide dazu.
Viel Erfolg
Ich hatte mir aus Quark mit Boraxaufschluß selbst angerührt.
Einfacher ist ein Kaseinpulver, wie du schon geschaut hast. Deine Bologneserkreide wird reichen.
Ach auch wichtig!
Setzte nur soviel an, wie du am Tag verarbeiten kannst. Alte Farbe,die länger steht war bei mir nicht mehr optimal.
Mischungen: Wenn deine Farbe an der Wand kreidet, weiter verdünnen / wenn sie zu dünnflüssig, mehr gesiebte Kreide dazu.
Viel Erfolg
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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Danke für den Tipp mit der Menge - dass war beim früheren Maler der die Wände immer gestrichen hat so ein Problem - nach dem Wochenende durfte er wieder neue Farbe anrühren, der noch übrig gebliebene Rest war abgestanden und bindete nicht mehr gut. Da gabs dann Probleme bei der Deckschicht - also nur peu a peu arbeiten.
Und ist es sinnvoll die Wandfläche vorher ein wenig mit normalen Wasser anzunässen - oder doch nicht ?

Und ist es sinnvoll die Wandfläche vorher ein wenig mit normalen Wasser anzunässen - oder doch nicht ?
- Idealist47 Offline
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Grundsätzlich steht nichts dergleichen beschrieben. Empfehlendswert ist eine verdünnte Grundierung, also mehr fertig verdünnte Farbe.
Dann nach Trocknung noch ein Auftrag. Die Grundierung verschafft dann eine gleichemäßige Aufnahme, bzgw. Deckschicht.
Aber aus der Ferne weis ich nicht, wie fest oder lose dein vorhandene Farbe an der Wand ist.
bin gespannt wie es gelingt, harry
Dann nach Trocknung noch ein Auftrag. Die Grundierung verschafft dann eine gleichemäßige Aufnahme, bzgw. Deckschicht.
Aber aus der Ferne weis ich nicht, wie fest oder lose dein vorhandene Farbe an der Wand ist.
bin gespannt wie es gelingt, harry

Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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Oha - aktuell werden die Flächen mit Stahlwolle (die mittlere Ausführung) von dem anhaftenden Staub (ist ja in der Schreinerei) befreit, lose Putzstellen gefestigt und Löcher geschlossen mit Gips.
Ende der Woche dürfte alles soweit fertig sein - dann lege ich mit erst einer dünnen Grundierung los und später kommt die deckende Schicht drüber.
Weil da auch Maschinen stehen die nicht so einfach bewegt werden können - ist das die große Herausforderung für die Arbeiten. Meine zwei Helfer sind ganz eifrig dabei - und schauen hinterher wie frisch aus dem Gipsmehl gezogen aus
Heute und morgen wird die Holzdecke neu mit lasierend eingestellter Leinoelfarbe gestrichen, die wird recht hell gemacht. Soll im Winter nicht zu dunkel wirken. Die tragenden Teile mit sichtbarer Verschraubung werden rein weiss gestrichen.
Von dem Vorschlag meines Vater die Decke mit der Spritzpistole komplett deckend weiss zu lackieren habe ich Abstand genommen - die Farbmenge ist immens hoch und durch die Lösemittel eine enorme Belastung für den Lackierer. Der Sprühverlust ist bei Weiss immer recht hoch - vorallem muss ich dann alle Maschinen komplett abdecken und das geht nur schwer.
In der Werkstatt wird mit offenem Feuer geheizt - also sollte eine leicht wischbare Oberfläche für ein adrettes Bild sorgen.
Ende der Woche dürfte alles soweit fertig sein - dann lege ich mit erst einer dünnen Grundierung los und später kommt die deckende Schicht drüber.
Weil da auch Maschinen stehen die nicht so einfach bewegt werden können - ist das die große Herausforderung für die Arbeiten. Meine zwei Helfer sind ganz eifrig dabei - und schauen hinterher wie frisch aus dem Gipsmehl gezogen aus

Heute und morgen wird die Holzdecke neu mit lasierend eingestellter Leinoelfarbe gestrichen, die wird recht hell gemacht. Soll im Winter nicht zu dunkel wirken. Die tragenden Teile mit sichtbarer Verschraubung werden rein weiss gestrichen.
Von dem Vorschlag meines Vater die Decke mit der Spritzpistole komplett deckend weiss zu lackieren habe ich Abstand genommen - die Farbmenge ist immens hoch und durch die Lösemittel eine enorme Belastung für den Lackierer. Der Sprühverlust ist bei Weiss immer recht hoch - vorallem muss ich dann alle Maschinen komplett abdecken und das geht nur schwer.
In der Werkstatt wird mit offenem Feuer geheizt - also sollte eine leicht wischbare Oberfläche für ein adrettes Bild sorgen.
- Idealist47 Offline
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Moin Harry, na das klingt nach heftigen Fleiß
Wachse sind möglich. Aber bedenke
Deine Brillianz an Weiß wird durch diese Zugaben reduziert. Es kann vergilben.
Leinöl hat sich dafür gut bewehrt, aber ich würde aus meiner Sicht trockende Öle zugeben, die kaum vergilben und wenn dann
noch Harze dazukommen, eventuell Dammarharz.
Gruß Martin
Dann sollte der Ölanteil erhöht werden. Das geht dann in Richtung Kaseintempera. Auch geringe Anteile von Naturharzen oder
Wachse sind möglich. Aber bedenke

Leinöl hat sich dafür gut bewehrt, aber ich würde aus meiner Sicht trockende Öle zugeben, die kaum vergilben und wenn dann
noch Harze dazukommen, eventuell Dammarharz.
Gruß Martin
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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Mal zwischendurch zum obigen Thema Kaseinwandfarbe...
ein Rezept zur Reinigung, sprich Tinten- und Rostflecke im Holz
Dieses funktioniert gut mit Sauerkleesalz gelöst in heißen Wasser
40g Kleesalz auf 1 Liter heißen Wasser. Lösung auftragen und mit Kompresse abnehmen. Oft müssen mehrere Durchgänge folgen.
Anschließend nachwässern um Salzreste zu entfernen. Am besten mit destilierten Wasser ( keine Kalkrückstände )
Gruß
Martin
ein Rezept zur Reinigung, sprich Tinten- und Rostflecke im Holz
Dieses funktioniert gut mit Sauerkleesalz gelöst in heißen Wasser
40g Kleesalz auf 1 Liter heißen Wasser. Lösung auftragen und mit Kompresse abnehmen. Oft müssen mehrere Durchgänge folgen.
Anschließend nachwässern um Salzreste zu entfernen. Am besten mit destilierten Wasser ( keine Kalkrückstände )
Gruß
Martin
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