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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel

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  • gerümpel Offline
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel

Beitrag von gerümpel »

Haut- und Knochenleim mit dem Schleifstaub nehme ich gerne für Risse. Das geht super.
Wurmlöcher, wenn es nicht zu viele sind, meistens mit Wachs, einen Ticken dunkler als die Umgebung. Schellack mit Gips oder Kreide geht auch. Ist das Teil total verwurmt, erst mit ganz flüssigem Leim tränken. 8)
Gruß Gerümpel

"The ball I threw, while playing in the park, has not yet reached the ground." (Dylan Thomas)
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel

Beitrag von Idealist47 »

Ja das geht einwandfrei. Wenn es sehr wurmstichtig und sehr marode ist, so verwenden Restauratoren Laponite. Ein Verdickungsmittel
( Sillikat ), welches sich in Wasser lösen lässt.
Zu vielen alten Kittrezepten empfehle ich Cellulosefasern mit einzukneten. Das gibt Tiefe in der Optik und minimiert das Absinken.
Ich denke, man sollte sein Bindemittel so wählen, wie ähnlich dem Holzverhalten. Als Beispiel : Risse, da sollte es sehr dehnfähig sein.
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
  • Idealist47 Offline
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel

Beitrag von Idealist47 »

Kitt für kleine Vertiefungen z.b.
Fischleim 1T
Wasser entmineralisiert 1T
Plastorid soviel bis Viskosität erreicht ist.

Fischleim kann kalt verarbeitet werden. Kalkfreies Wasser ist optimal. Plastorid ist ein mineralisches Füllmittel.
Es können dazu für den hellsten Grundton Pigmente beigemischt werden. Es lässt sich gut schleifen oder etwas mit Wasser
und Watte anweichen und glätten. Retuschen halten gut. Der Fischleim wirkt getrocknet hart, ist aber doch in der Lage sich zu dehnen.
Kleine Vertiefungen Kantenlinien mit Skalpellmesser kleine Schnitte ( Miniaturkerben ) anfertigen. Das wirkt fester oder anders gesagt,
verankert.
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel

Beitrag von Idealist47 »

Moin :D
Mal etwas Spezielles über ``Gemäldeabschlussfirnis ``
Es wird sehr oft verpönter Sprühlack aufgegeben. Aber hervorragend sind die Lüsterlacke, im Barock sehr aktuell.
Dieser Lack ist sehr transparent und lässt sich durch Auszüge von Pflanzen tönen.
Warum dieses Thema hier dazu? Ich verwende diesen Lack gerne für meine kunsthandwerklichen Flechtwerke, die Farben
beinhalten. Auch kann man es dem Holz damit seinen Schutz geben. Er wird nicht poliert, sondern mit guten speziellen
Firnispinsel mehrmals überfangen.
Seine Eigenart: tranzparent, dehnfähig, weich, feuchtigkeitsbeständig, Wasserdampfdurchlässig, schwach polar

hier nun das Rezept:
6g Sandarak 1:1 in Ethylalkohol 99% lösen
4g Terpentin ( Balsam )
2g Leinöl ( geklärt ohne Sikkativ )

Terpentin in Leinöl geben und in Wasserbad ( im Glas ) erwärmen bis Harz geschmolzen ist. Dann erkalten lassen und einige Tropfen
Lavendelöl ( Spiköl ) zugeben ( dient als Emulgator für Öl und Alkohol mit Harz )
Mischung mit wenig Alkohol verdünnen, umrühren. Nun die Sandaraklösung unter Rühren langsam zugeben.
Diese Lösung ca. 10 Tage ruhen lassen damit sich eventuelle Schleimstoffe absetzten. Diese geklärte Lösung von oben mit
einer Kelle abschöpfen und separat in eine Flasche füllen, fertig
Pflanzenfarben werden mit Ethylalkohol leicht überschichtet. Dabei entsteht ein Auszug der Naturfarben.
Beispiele:
Drachenblut- Rot
Cochenille- Violett
Curcuma- Gelb
Aloe- bräunlichgelb
Gummigut- Gelb

einen schönen Tag
Martin
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel

Beitrag von Idealist47 »

Guten Abend,
Ein Rezept für einen Goldfirnis.
Dieser kann variabel im Grundton und Intensivität hergestellt werden.
Seine Härte wird durch Gummigutta reduziert.

2g Sandarak
1g Gummigutta
6g Rubinschellack

alle Harze werden am besten seperat in Flaschen mit Ethylalkohol leicht überschichtet.
Gummigutta liefert gelbes Farbharz und Naturgummi. In diesem Rezept sollten beide Substanzen mit im Firnis sein.
Sandarak und Gummigutta in nun leicht flüssiger Form durch Damenstrumpf filtern.
Rubinschellack löst sich bekanntlich ohne Restbestandteile.

Nun die Frage wieviel Alkohol insgesamt?
Hier empfehle ich eine Stammlösung die weiter verdünnt werden kann.
1:4 d.h. 9g Harze und 36g Alkohol

Nun kann man die Farbtöne Gelb und Rötlich durch die Gewichtsanteile verändern um z.b. einen mehr ins orange-rötliche zu gehen.
Das ist bei der traditionellen Polimentvergoldung angebracht. Auch die Farbausbeute kann verstärkt werden.

Mit einem speziellen weichen Firnispinsel bekommt man gute Ergebnisse ohne Pinselduktus. Verlauf ist sehr gut.
Trocknungszeit kann auch hier etwas gebremst werden, dazu minimal Glycerin dazu.

besten Gruß
Martin
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel

Beitrag von Idealist47 »

Moin,

Was ist eigentlich Bierlasur oder Bierfarbe genannt?
Das kommt öfter vor und sollte wieder entfernt werden. Nun nichts weiter als ein Bindemittel mit Erdpigment.
Auf 100g Pigment kommt 1 Liter Tropfbier (am besten gesammelt vom Schankhahn )
Auch gemischte Systeme findet man. Also Grundierung mit Pigment und Leinöl, darauf Pigment mit Bier.

Seltener sind Bindemittel z.b. Milch.

Wer mehr über die Herstellung wissen möchte, fragt einfach.

als denn
der Martin
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
  • Gast Offline
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel

Beitrag von Gast »

Moin Martin,

und was hat es sich mit Quark/Topfenfarbe auf sich ? Nicht für Möbel - eher für Wände. Aus gemahlener Kreide und eben Topfen - da suche ich noch ein Rezept das wirklich gut streichbar ist. Meine Werkstatt braucht dieses Jahr ein neues Weiss - verziert mit gerolltem Muster von so Farbrollern aus den 1920er Jahren.
Kaseinfarbe nennt sich das wohl - und es gibt ja unendlich viele Anleitungen dazu. Die Wände sind normaler Putz und seit den 1940er Jahren immer mit Kaseinfarbe gestrichen. Also ist ein Auftrag von Silikatfarbe auf Dispersionsbasis nicht so einfach möglich. Das würde das komplette Abwaschen der alten Farbschichten bedeuten - und diese umfangreiche Arbeiten will ich mir ersparen. :oops:
  • Idealist47 Offline
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel

Beitrag von Idealist47 »

Ja das sind Kaseinanstriche.
schreibe heute Abend etwas darüber.
Kurzum sprichst du über Magerquark auf geschlossen z.b. in Borax mit Pigment oder Kreide.

auf denn
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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