Hallo,
Ich muss zugeben, ich habe die vielen Infos und Links von Pikki Mee jetzt nicht komplett durchforstet, entschuldige also, wenn sich etwas wiederholt.
Mit der so alten Science Fiction hast du dir ein interessantes Sammelgebiet ausgesucht. Ein kleines Problem ist da, dass du nicht allein bist. Daher sind die Preise für die Bücher etwas höher, als bspw bei theologischen Büchern oder Kolportageromanen der selben Zeit.
Prinzipiell ist es heutzutage schon viel einfacher etwas herauszufinden, den Titel des Buches oder den Autor in Google und du bekommst Treffer aus allen Bereichen, digitalisierte Bücher Fachliteratur auf google books etc, Foreneinträge, Diskussionen, Wikipedia usw. da lernt man viel indem man sich einfach durchklickt.
Um alle Ausgaben eines Buches zu finden gibt es mehrere Möglichkeiten, meist muss man aber mehreres probieren und viel suchen, aber zumindest für mich ist das Teil des Spaßes, besonders wenn man dann etwas seltenes, neues findet oder Verbindungen zwischen Werken, Autoren etc herstellen kann.
Es gibt über Bücher Literatur, wenn du bei den teuereren oder besser recherchierten Werken auf ZVAB nachsiehst wirst du Literaturhinweise finden. hier ein Beispiel:
MERCIER, Louis-Sébastien 1740-1814)
L'an deux mille quatre cent quarante. Rêve s'il en fût jamais.
A Londres, 1772, 1772
Anbieter Harteveld Rare Books Ltd., (Fribourg, Schweiz)
Anzahl: 1
in-8°, VIII + 416 p. + 3 gravures non reliés (rajoutées par un ancien propriétaire) reliure en cuir originale. Charnières fendus, pièce de titre au dos. Un des premières éditions de ce roman futuriste (la première édtion date de 1771). Auteur de la ?première anticipation moderne dont le retentissement s'étendit à toute l'Europe? (Versins), Mercier a imaginé dans son ouvrage qu'il s'endormait, pour se retrouver en l'an 2440. La monarchie y est devenue constitutionnelle, Versailles tombe en ruine et l'impôt est volontaire, et ne dépasse pas les 2% des revenus.Important work for the development of Utopian Literature. First novel to take place in the future, describes experiences of a Parisian in the year 2440.Please notify before visiting to see a book. Prices are excl. VAT/TVA (only Switzerland) & postage. [highlight=yellow]Quérard, la France Littéraire VI/58; Barbier I/161c; Versins, Encyclopédie de l'Utopie, des voyages extraordinaires et de la Science-fiction p. 581.[/highlight]
Barbier I/161c dürfte Frédéric Barbier. Bibliographie de l'histoire de France sein. Meist sind nur die Autoren und eine Nummer oder Buchstaben angegeben. In Bibliographien sind die Bücher beschrieben. In manchen Bibliographien sind die Bücher genau mit Inhalt, Seitenzahl Illustrationen etc. beschrieben, in anderen steht gerade mal, dass es das Buch gibt. Es gibt Bibliographien, die bspw. alle Bücher eines Verlages, eines Autors, einer Bibliothek etc. auflisten, es gibt aber auch Bibliographien zu Themen, oder auch zu einzelnen Titeln.
Du kannst also von einem Buch das dich interessiert ausgehen und die Literaturhinweise einzeln googeln, wenn du Glück hast findest du die kompletten Werke in Google Books oder zumindest Ausschnitte um festzustellen, ob das Werk dir weiterhelfen kann oder nicht. Dann sucht man sich das Werk in einer Bibliothek (notfalls Fernleihe) und dort gibts dann wieder Literaturhinweise usw.
Für dich könnte das Buch Versins, Encyclopédie de l'Utopie, des voyages extraordinaires et de la Science-fiction interessant sein.
Wenn du jetzt zu einem Titel weitere Auflagen finden möchtest und es keine Bibliographie gibt oder griffbereit ist, versuche ich es oft mit dem Worldcat
[Gäste sehen keine Links] oder KVK
[Gäste sehen keine Links] oder
[Gäste sehen keine Links] dort bekommst du viele Treffer, die musst du dann durcharbeiten, oft sind die Ergebnisse ein bißchen durcheinander, weil nicht alle Einträge nach den gleichen Richtlinein bzw Detailgrad eingegeben sind. generell gillt versuche verschiedene Schreibweisen, Abkürzungen etc.
Für im deutschen Sprachraum erschienene Bücher gibt es Inkunabelverzeichnis, VD16, VD 17, VD18 (das ist allerdings noch nicht umfangreich). (Hier
http://www.dieschatzkisteimnetz.de/view ... =18&t=9194 hab ich mal viele Links zur Recherche und Digitalisaten zusammengetragen)
Und dann würde ich noch Suchaufträge für Titel die du suchst bei Liveauctioneers, lotissimo ebay etc schalten. Mit der Zeit kannst du dir damit deine eingene Bibliographie zusammenstellen und bekommst gleichzeitig einen Einblick in die Preise.
Alte Bücher haben keine UVP, du wirst Glück haben und schöne Stücke billig bekommen und du wirst sicher Stücke kaufen, die du später besser oder billiger oder beides bekommen hast. Mit der Erfahrung werden die Fehlkäufe weniger, man lernt Bücher einzuschätzen und bekommt einen Blick für Fehler, wenn man viele Beschreibungen gelesen hat merkt man was ausgelassen wurde und was dahintersteckt etc.
Wenn du nicht gerade viel Geld zu verschenken hast, würde ich dir also empfehlen mit günstigen Stücken anzufangen, auch wenn dir klar sein muss, dass außergewöhnliche und perfekte Stücke meist das beste Investment sind, also die beste Wertentwicklung haben. Aber die sind erstens jetzt schon teuer und wenn man Fehler übersieht oder auf eine falsche Beschreibung hereinfällt hat man sehr viel verloren.
In öffentlichen Auktionen gibts auch eigentlich kein Rückgaberecht, viele Auktionshäuser sind dennoch kulant um ihren guten Ruf zu wahren.
Natürlich kommt es manchmal vor, dass bisher unbekannte Bücher und damit Auflagen auftauchen. Bei einem uninteressanten Buch interessiert das niemand. Wenn jetzt eine Auflage zwischen der bekannten 14. und der 15. Auflage auftaucht und nichts neues drinsteht, wird der Preis sich an den bekannten orientieren. Wenn eine Erstausgabe vor der bekannten auftaucht, kann das Buch teuer sein, wenn es für Sammler interessant ist. Und wenn eine neue erste Karte von Amerika, Gutenbergbibel etc. auftaucht wird der preis astronomisch sein. Andererseits bist du dann wieder beim Kulturerbe mit diversen Beschränkungen etc, wenn dus nicht verkaufen darfst ist wieder weniger wert.
Wenn dir das viele Suchen, Auswerten, Vergleichen usw zu viel sein sollte gibts noch eine Möglichkeit. Du suchst dir einen guten Antiquar, der macht das alles für dich und ruft dich dann immer an, wenn er was gefunden hat und verkaufts dir dann teuer. Spass beiseite, es ist schon oft lohnend, Antiquare denen man etwas abkauft, wissen zu lassen, was man sammelt, die kontaktieren einen dann, wenn sie was haben.
Viel Spass bei deinem neuen Hobby
lg