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Fischmesser Gebrüder Reiner; Exportware für Odessa

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Fischmesser Gebrüder Reiner; Exportware für Odessa

Beitrag von Besteckfreund »

Hallo

ich habe hier ein interessantes Fischmesser der Gebrüder Reiner aus Krumbach
in Bayern.
Dieses Messer müßte nach Odessa am Schwarzen Meer in der Ukraine exportiert worden sein.

In der Ukraine wurde das Messer -soweit ich mich informiert habe- ein zweitesmal geprüft und mit der Importpunze 800 H für Odessa und weiteren Punzierungen versehen.

Kennt jemand die übrigen amtlichen oder Zoll- oder Import- Punzen ? bzw. ist das Importjahr hieraus ersichtlich?

Danke für die Mühe.

Wh.
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Fischheber von Lutz u. Weiß Pforzheim;Exportware nach Odessa

Beitrag von Besteckfreund »

Hier noch ein Fischmesser von Lutz und Weiß aus Pforzheim in Baden
das ebenfalls meines Erachtens für den Export nach Odessa
bestimmt war und jetzt wieder in "Good Old Germany" gelandet ist.
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Kokoshnik Punze

Beitrag von Besteckfreund »

Weiter habe ich erfahren:

Die Profis wissen das natürlich längst....

Mädchenkopf nach rechts wurde in Russland von 1907-1917 gepunzt.
Die beiden Fischmesser wurde demzufolge noch in das zaristische Russland geliefert.

Davor war ab 1896 Mädchenkopf nach links und fand zwingend Verwendung von 1899 bis 1917. Kopftuch heißt Kokoshnik.
Mädchenkopf mit Kopftuch deshalb Kokoshnik -Punze.

Auf russischer Ware wäre die 84 zu sehen gewesen, da in Russland kein 800 er Silber gepunzt wird.

Auf Importware natürlich 800 wenn es 800 ist, wenn nicht dann wurde die
Punzierung verweigert und die Ware zurückgeschickt.

Späteres Silber wurde mit Hammer und Sichel gepunzt, ab wann und wie lange weiß ich jedoch nicht sicher.
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Beitrag von Frank »

Moin Wolfram :),

Du wirfst da einiges durcheinander fürchte ich.

Das hat mit der Kokoshnik-Punze aus der Zarenzeit oder Odessa nichts zu tun.

Der Hersteller und die Silber-Punze stammen aus den 50er Jahren (UDSSR), тф5 ist das Herstellerkürzel für die Silberschmuckfabrik Tallinn.

Wenn ich mich richtig erinnere soll das auch kein Mädchen mit Kopftuch sondern einen Arbeiter darstellen.

Ob das Stück von Russland nach Deutschland oder von Deutschland nach Russland gekommen ist, weiß ich nicht, vielleicht ist die P oder die RG3 Punze der entscheidenede Hinweis dazu.

Mal sehen ob es jemand weiß oder rausfindet. :)

Stern mit Sichel und Hammer wurden erst nach 1958 gepunzt.
[font=Comic Sans MS]Grüsse
Frank[/font]

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Beitrag von Besteckfreund »

Hallo Frank


"Der Hersteller und die Silber-Punze stammen aus den 50er Jahren (UDSSR), тф5 ist das Herstellerkürzel für die Silberschmuckfabrik Tallinn."

Wieso der Hersteller. Wie kommst du denn darauf?
Das Besteck wurde dort nicht hergestellt, sondern nur gepunzt!
Das ist ja wohl ein Riesenunterschied.
Russisches Besteck geliefert zu den Gebrüder Reiner????

Also: Die Punze stammt aus den 50 er Jahren und ist in Tallin von einer
Silberschmuckfabrik geschlagen worden. Die deutsche Punze war schon drauf.

Der Hersteller des Besteckes ist Gebrüder Reiner aus Krumbach bzw
Lutz und Weiß aus Pforzheim und muß nicht aus den 50 er Jahren stammen. Die Modelle schätze ich Mitte 20 er bis kurz vor dem 2.Weltkrieg.

Die Mädchenkopfpunze habe ich mir noch einmal genauer angeschaut.
Sie trägt vermutlich ein Kopftuch.
Mädchenkopfpunzen nach rechts mit Kopftuch wurden seit 1927 vermutlich bis 1958 geschlagen.
Links neben der Punze steht ein griech. Kappa.
Kappa wird in Odessa gepunzt.
Bitte lies mal das:
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Die Punze könnte demzufolge auch aus den 50 er Jahre stammen.
Das passt dann auch zu Tallin und zu der Importroute und Importzeit.
Die RGE3 und P Punze kennen wir noch nicht. Sind vermutlich Behörden- und Kontrollstempel also amtliche Punzen. Vielleicht ist das P eine Jahreszahl.

Dann wage ich einmal folgendes Hypothese.

Deutsches Silber aus den 20 und 30 er Jahren in der sowjetischen Besatzungszone nach dem Krieg von den Russen requiriert und über die Ostsee nach Tallin verschifft, dort von einer Schmuckfabrik mit den notwendigen Importpunzen versehen und auf dem Landweg bis nach Odessa gelangt. Dort noch einmal geprüft und mit der Feingehaltspunze
und Ortskennziffer Kappa gekennzeichnet.

In Odessa an Militärs oder Parteibonzen verkauft. Ein russischer Offizier
wird als Kommandeur in die Ostblockländer versetzt und so gelangt das Teil nach der Wende bis in die BRD und durch Weiterverkauf zuletzt an mich.



P.S. Mädchenkopf-Punze

Mädchen mit Kopftuch nach rechts 1927 bis 1958
ohne Kopftuch nach rechts von 1907- 1917/26
ohne Kopftuch nach links von 1896-1917
Ab 1958 Hammer und Sichel plus 875 oder 916; keine Zolotnyki Punze mehr.
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Re: Kokoshnik Punze

Beitrag von Frank »

Hier nochmal die Stempel der Silberschmuckfabrik Tallinn die 5 steht für das Jahr 1955!

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Vielleicht hat ja jemand anderes Lust weiter zu diskutieren, ich hab sehr wenig Zeit im Moment und ehrlich gesagt auch ganz andere Sorgen.
Besteckfreund hat geschrieben:
Wieso der Hersteller. Wie kommst du denn darauf?
Das Besteck wurde dort nicht hergestellt, sondern nur gepunzt!
Das ist ja wohl ein Riesenunterschied.
Russisches Besteck geliefert zu den Gebrüder Reiner????
Es ist nunmal das Herstellerzeichen der Fabrik, was kann ich dafür? :roll: :lol:

Ich weiß, wie schon geschrieben auch nicht genau, wer was wohin Exportiert hat. :)

Besteckfreund hat geschrieben: Ab 1958 Hammer und Sichel plus 875 oder 916; keine Zolotnyki Punze mehr.
Zolotniki wird glaub ich seit 1927 nicht mehr gepunzt.



Edit: Ich hab noch etwas weitergesucht, so wie ich diese Google Übersetzung deute könntest Du mit Deiner Vermutung recht haben. ;)
Das P ist anscheinend ein "Reparaturzeichen" um deutsche Ware nachträglich mit russischen Stempeln versehen zu können.


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So jetzt bin ich entgültig raus, viel Erfolg beim rausfinden was das RG3 bedeutet. :)
[font=Comic Sans MS]Grüsse
Frank[/font]

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Beitrag von Besteckfreund »

Hallo Frank,

da lag ich mit meiner Theorie bis auf Odessa richtig.
insofern als es die Punzierung mit Kappa für
Odessa ja gegeben hat, natürlich nur für in Odessa hergestelltes russisches Silber, nicht für deutsche Importware.

Damit wäre fast alles geklärt bis auf das RG3.

Schöne Grüße und danke für die interessanten Infos.

wh
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