Wurtsasse hat geschrieben: ↑Sonntag 12. Oktober 2025, 14:38
Aber kann man dennoch eine grobe preisliche Richtung dafür angeben?
nein. Irgendwas versteht Du an diesen Forum auch echt gründlich miß, obwohl Dir das schon geschrieben hatte und es in ungezählten bisherigen Beiträgen schon drin steht. Hier sind 'nur' eine, zwei, drei Handvoll Hobby-Aktivisten unterwegs. Idealisten. Keine Experten i.e.S., die für alles und jedes dann auch noch die Marktsituationen en détail kennen. Marken und Stempel und Punzen ja, ok - aber nicht Preise rauf und runter raushauen können. Und da letztendlich auch kein Interesse daran haben, (unentgeltlich außerdem) als Verkaufsberater tätig zu sein. Die Dinge selbst interessieren, sich damit zu befassen und anderen dabei ev. ein paar Hinweise geben zu können, was sie haben. Alles andere machen Profis, Gutachter, die dafür auch bezahlt werden und sich für ihren Job auch Versicherungen leisten können. Oder die Leutz alle im TV. Alles andere so anonym im Netz von tw. miserablen digitalen Bildchen und durch Laien - wie seriös ist das? und: wenn es daneben geht? wen willst Du drankriegen im Falle dessen ...
Dann: nur von Fotos 'schätzt' man sowieso nicht und wenn ein Objekt auch nicht eindeutig bestimmbar ist - wie denn bitte? normal bei Markensachen kann/könnte man Vergleichs-Mengen, Angebote und Erlöse beiziehen. Bei dieser Tasse nicht, da sie keine 'richtige hat'. Und nicht nur das ist, was sie ist. Sondern außerdem mit einer 'anmutenden' Marke ausgestattet wurde. Wer da wo was gemacht hat - ?? meine max. Annahme, dass es Weiß-Porzellan aus Limoges sein könnte, wegen der Form, hast Du. Das Dekor -?? da müsste man mal nach Vergleichsstücken sehen, aber das ist (mir zu-)viel Aufwand und sollt eigentlich online jeder für sich können.
Die Frage ob zu viel bezahlt, ist noch wieder eine ganz andere - es waren wie man hört, andere Zeiten damals. Es wird erzählt, dass alles Antike hyperhypt wurde und richtig kostspielig war. Ein paar tausend Mark für eine abgelaugte wurmstichige Weichholzwaschkommode war in HH-Eppendorf wohl gar nichts. Holzschnitzer in Belgien aus dem Rentenlager remobilisiert, damit sie anderen zeigen, wie. Porzellanpuppenköpfe noch warm vom Ofen 'erschreckt', alte Stoffe aufgekauft oder Seidenkleider zerschnitten und Mädchenzöpfe ab und ran an die Nähmaschinen - letzteres eine Rumänin mir mal erzählt. Wo es nach Kohle auch nur riecht - da gab es dann eben Trittbrettlfahrer. Entweder wurde gleich neu auf alt gemacht oder Möbel aus alten Teilen gehochzeitet oder aber die Fälschungen des 19. und frühen 20. Jh. wieder mit hochgeholt - was weiß ich. So informiert, da gut von böse unterscheiden zu können waren damals nicht so viele in ihrem Kaufdrang. Bücher darüber waren teuer. Und heute - steht man dann nicht nur vor echt alt und dem-davon-nachgeahmt, sondern auch noch diesen neuzeitlichen Neo-Historismus-Revival die II.-Dingen
Wenn es als 18. Jh. Sèvres ver- und gekauft wurde, war es vermutlich Beschubs. Wenn echt, wäre es ein unglaubliches Ultraschnäppchen gewesen. Aber da es nach erster Einordnung hier - die durch einen Fachmenschen noch verifiziert werden sollte,
denn ich kann mich irren !! - wohl eher nicht sein dürfte, eine unglaubwürdige Geschichte, die mit der Josephine... was da, also 'als Sache' daher bezahlt wurde und wie die Preise für so etwas damals waren - glaub das ist soweit weg von dem, wo hier Kenntnisse vorhanden sind ... es könnte auch 19. Jh. Limoges sein, oder 1. Drittel 20. Jh., nachgemarkt - es gibt zu viele Möglichkeiten.