moin Antiquitätenlaie,
Antiquitätenlaie hat geschrieben: ↑Dienstag 2. September 2025, 15:11
PS: Der Schrank besteht aus drei Stücken, in Laiensprache: Fuß Korpus und Krone.
Laien sind wir hier alle mehr oder weniger, deswegen sind es auch keine "Expertisen" oder "Wahrheiten", die ich ausspreche.
Ich habe mich aber vor einiger Zeit intensiver mit antiken Möbeln beschäftigt, weil ich sie für den Eigenbedarf selber restauriert habe.
Ich denke zerlegbare und damit transportierbare Schränke sind in der Regel einfacher zu verkaufen, das ist schonmal ein Pluspunkt.
Deinen Schrank finde ich, wie schon gesagt, sehr schön.
Ich bin aber von einigen Details irritiert: Dein Schrank auf 1724 datiert und der Gesamteindruck, z.B. der riesige Kranz und die Gestaltung der Türfüllungen "Bastionsfüllungen" passt schon in den Barock. Aber die Art und Weise, wie die Füße gebaut sind "Klotzfüße" und wie das Gesims mit Zahnfries verziert ist, habe ich für den Klassizismus abgespeichert. Der Klassizismus kam um 1800 herum auf. Vielleicht wurden regional auch im Barock diese Stilelemente schon verwendet? Weis das jemand hier?
Die Fotos vom Innenraum: leider ist die Rückwand größtenteils ergänzt, ebenso die Mittelwand. Auch die Zahnleisten für die Regalbretter sind "neu", sowas wurde erst um 1900 gemacht. Bei dem Alter des Schrankes wundert es nicht, auch nicht das ergänzte Schloss, ist aber dennoch schade.
Wenn es mein Schrank wäre und ich ihn wirklich nicht behalten oder in der Verwandtschaft unterbringen könnte, würde ich mit Bildern, die viele Details zeigen, in einem regionalen Auktionshaus vorstellig werden, das noch mit antiken Möbeln handelt. Ich denke, die haben oft realistische Vorstellungen, was für Preise zu erwarten sind.
Oder wie Schmidtchen schreibt, es selber über die Kleinanzeigen probieren.