gudrund hat geschrieben: ↑Montag 16. Dezember 2024, 08:14
Also, lieber erst recherchieren, dann reagieren....
genau.
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Zur allgemeinen Bespaßung wie angedroht daher erst ein bisschen Theorie & dann ein virtueller Ausflug ins Labor - Kittel & Handschuhe an, Schutzbrille auf & los
Denn hier, bei Celluloid & Co., Cellulosenitrat, hat man es mit Chemie zu tun. Mit alter, stinkiger, brandgefährlicher dazu. Und dem – lange bekannten - Zerfall der daraus gemachten Erzeugnisse aus mehr als einem Grund. Das stellt nach wie vor ein erhebliches konservatorisches Problem dar.
Selbst bin ich im Zusammenhang mit Rohstoffen für die Entwicklung von UV-härtenden Lacken / Kleb- und Kunststoffen schon in deren Anfängen mit der Thematik in Berührung gekommen. Was heute selbst jedes Nagelstudio und fast jeder Zahnarzt praktiziert, war damals anwendungstechnisch noch weitgehend unerforscht. Langzeituntersuchungen/-ergebnisse gab es klar gar nicht. Die industrielle Nutzung wie z.B. die Beschichtung von CD’s hatte zwar bereits begonnen, aber andere Verwendungszwecke wurden zusätzlich gesucht, angedacht und diskutiert. Darunter eben auch die Möglichkeiten, museale oder Stücke von kunsthistorischem Wert auf die Art zu beschichten, zu restaurieren und zu erhalten.
Ein prioritärer Werkstoff-Kandidat darunter war eben Zelluloid. Mir hat zum Verständnis der verschiedenen Parameter bereits bei der Herstellung und dann eben der Auflistung der diversen möglichen Ursachen für den Ver-/Zerfall die folgende Quelle entsprechende notwendige Grundlagen vermittelt
Celluloid objects – Their chemistry and preservation, J.A. Reilly 1991
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das - oder Vergleichbares - sollte vllt. erst lesen & verstehen, wer etwas zu dem Thema schreibt. Insbesondere aufgefallen war mir, dass – abgesehen von den späteren Umwelteinflüssen - auch ursprüngliche Beimengungen wie Pigmente/Farbstoffe ein erheblicher Auslöser für den Abbau sein können. Das wiederum könnte ein weiterer Erklärungsansatz sein, warum mache Zelluloid-Produkte ‚gefährdeter‘ sind als andere, ein schnelleres Ende zu finden.
Gibt generell aber wirklich viele Artikel dazu
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Ansonsten, etwas populärer, auf Deutsch und mit Bildern das noch
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Warum nun all die Puppen in einem Karton gleichzeitig bröselten? kann man nur mutmaßen, dass da ein Wechsel der Umgebung mit dann für sie ev. unzuträglichen Bedingungen erfolgte.
Erfahrungen können Tatsachen sein. Erzählungen davon, dazu welche aus der x-ten Hand sind, nicht immer (mehr). Eine Eigen-Referenz geht nach hinten los, wenn jemand das Gegenteil davon tut, was diese eigentlich beinhaltet. Wissenschaftliches Arbeiten umfasst allerlei unterschiedliche Aspekte, aber einer davon ist sicher die Grundlage: Fakten.
Gemessen oder empirisch ermittelt o.ä..
Alles andere sind erstmal (Hypo-)Thesen oder Theorien. Davon außerdem abzugrenzen: Meinungen zu/über Fakten oder Letzterem. Eine eigene Meinung zu etwas durch andere/weitere zu stützen, ist kein Beleg für echte Fakten.