Jonathan hat geschrieben: ↑Sonntag 11. Februar 2024, 19:24
Rosenberger schreibt von der Basilika von Padua
halt stopp ... erstens heißt der Marc Rosenberg und m.M. bist Du da gedanklich so... irgendwie nicht so richtig unterwegens. Bis hin zu viel zu, na sag ich lieber nicht ... oder doch: wahrscheinlich Holzweg. Das Folgende daher sich bitte langsam & deutlich versuchen zu verknuseknispeln
Der 'Rosenberg' ist auch ein altes Buch und muss in mancher Hinsicht heute auch nicht mehr stimmen; neuere Erkenntnisse gibt es ja immer wieder.
Wie z.B da die Biographie des Goldschmiedes Johann Adolf Gaap, welcher für die Türen in der Reliquienkapelle S.Antonio Padova künstlerisch und tw. eben auch - bei der mittleren belegt - ausführend tätig war
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daraus geht hervor, dass er an der/den Tür(en) 1714-1717 arbeitete und dann nochmal wieder 1721-1724, bis eben zu seinem Tod.
Wir reden Edelmetall - nicht Architektur. Und Venedig, vermutlich die ganze Republik, nicht Padua speziell.
Wirklich nur ganz grob: Gold- und Silberschmiede waren als Handwerker in Zünften organisiert. Für den Feingehalt von Edelmetall-Erzeugnissen gab es meist ich sage mal 'staatliche' Vorgaben, die einzuhalten waren. Und überprüft werden mussten - das geschah durch sog. Probiermeister (Beschauer, Guardein, Wardein, Ältermann, Assay master etc. - gab/gibt je nach Ort/Land eigene Bezeichnungen). Die wurden bspw. entweder von der jeweiligen Obrigkeit oder den Zünften gestellt. Befanden diese Prüfer eine Arbeit (eines Meisters mit dessen Meisterzeichen) entsprechend den geltenden Regularien für ok (auch z.B durch Entnahme einer Probe mittels Tremolierstich), dann bekam das Stück von ihnen das 'Beschauzeichen' eingeschlagen - gepunzt. Eine Garantiemarke sozusagen, welche ganz unterschiedlich sein konnte - eine Stadtmarke, ein spezielles Zeichen des Beschauers, Kombinationen davon oder noch wieder andere Sachen.
Hier jetzt also die 2x3 Buchstaben wohl das Meisterzeichen. Der Markuslöwe ist vorrangig die Stadtmarke von Venedig - nochmal dort
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Was ich nicht (sicher) weiß, woher grad auch, ob es Städte innerhalb der Republik gab, die eigene Beschauzeichen überhaupt hatten. Also um die provisorisch angenommene Zeit. Weil bis 1664 ist minimal was bekannt darüber und dann aber erst wieder nach 1774. Das gälte es noch zu checken.]
Padua als Ersatzort der venezianischen Beschau kam dabei auch erst nach 1815 ins Spiel und dann aber auch wiederum mit anderen Punzen.
dann - im Text bei Rosenberg steht es aber auch zu lesen - "Auffallend ist, daß die Silberteile dieser älteren (mittleren) Türe mehrfach mit den Beschauzeichen von Venedig, und nicht etwa von Padua gestempelt sind ..." Padua war aber venezianisch, insofern war das möglicherweise nunmal so (s.o.)
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für alle noch zum Gucken, geht um die Türen dort
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Wenn -
wenn das ein gleiches Beschauzeichen sein sollte, wie eines (ja nicht alle, was mit den o.g. zwei Perioden zusammenhängen könnte) auf der einen Tür von besagtem J.A. Gaap, dann gäbe das allenfalls einen zeitlichen Hinweis. Also dass der gleiche Beschaumeister mit den Initialen, der ja auch nur in einem bestimmten Zeitraum tätig war, auch den Hl. Hieronymus hier begutachtet und für ok im Sinne des vorgegebenen venezianische Feingehaltes zu der Zeit befunden hat.
Wenn das aber FR oder andere Buchstaben sind, dann weranders und andere Zeit. Und das Wo ist noch völlig offen, kann in Venedig selbst gewesen sein oder woanders im Gebiet. Solange man nicht herausbekommt, welcher Silberschmied sich hinter den anderen Buchstaben verbirgt - ?? also wie er hieß, wo er gearbeitet hat und wann, weiß man nur irgendwo da und wohl vor 1812, weil es danach ein anderes Punzierungssystem gab.
puh ...
@
Silberpunze - kennst Du wen, der sich in der Ecke/Zeit auskennt?