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Ein Klavier zum Nachdenken

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Ein Klavier zum Nachdenken

Beitrag von Nvntivs »

Hallo allerseits,

heute mal etwas Ungewöhnliches, ein Klavier... bei dem ich meine Gedanken dazu zunächst teile aber gerne eure Meinungen hören möchte.

Also, das Objekt: ein restauriertes (umfangreich) Grotrian Steinweg Klavier in sehr gutem Zustand, vollständig spielbar, Unterdämpfer.
Mein Hauptanliegen: das Alter herausfinden.
Normalerweise ist es ja nicht zu schwer, da die Klaviere meist mit einer Seriennummer versehen werden und bei einem Hersteller wie Grotrian diese
auch noch heute leicht das Herstellungsjahr nachvollziehen lässt, das Blöde nur -auf diesem Klavier scheint sie zu fehlen. Zumindest nicht wie üblich auf dem Metallrahmen aufgetragen.
hier der erste Schwung der Bilder
Der Dateianhang 1.jpg existiert nicht mehr.
2.jpg
2.jpg (524.14 KiB) 1611 mal betrachtet
3.jpg
3.jpg (387.05 KiB) 1611 mal betrachtet

Wie man sieht: dort wo oft die Nummer stehen würde, sieht man nur eine Art Abnutzung, wobei ein zielgerichtetes Abtragen der Seriennummer meiner Meinung nach wenig Sinn ergibt.


6.jpg
6.jpg (532.22 KiB) 1611 mal betrachtet
7.jpg
7.jpg (382.24 KiB) 1611 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Nvntivs am Samstag 2. September 2023, 15:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Ein Klavier zum Nachdenken

Beitrag von Nvntivs »

Nun zum zweiten Teil, da ja maximal 5 Bilder hochgeladen werden können.

Es gibt schon eine Nummer, nämlich die 855; diese Nummer findet sich auf dem Gußrahmen unten, auf den zwei seitlichen Führungen des Deckels und dazu auf dem unteren Teil des Deckels selber.
13.jpg
13.jpg (464.18 KiB) 1610 mal betrachtet
11.jpg
11.jpg (96.49 KiB) 1610 mal betrachtet
12.jpg
12.jpg (192.49 KiB) 1610 mal betrachtet
Nun würde man ja meinen, dass so wie das Klavier aussieht (eher Art-Deco, 20-30er Jahre halt) kann das definitiv keine Seriennummer sein...
Ich meine, Grotrian selbst nennt für diese Seriennummer die Zeit 1867-1868 [Gäste sehen keine Links]

für diese Zeit sieht das Instrument einfach zu schnörkellos aus, aber das ist halt die Frage.

Denn bei genauem Hinsehen sehe ich, dass die Rückseite voll Löcher ist. Diese Löcher könnten früher die Verzierungen die vorne angebracht waren gehalten haben, auch z.B. die sonst sehr üblichen Kerzenleuchter...
10.jpg
10.jpg (556.32 KiB) 1610 mal betrachtet
Andererseits, das Furnier ist sehr dünn, was für mich eine richtig frühe Entstehungzeit doch eher ausschließt?
9.jpg
9.jpg (603.65 KiB) 1610 mal betrachtet
Was denkt ihr?
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Ein Klavier zum Nachdenken

Beitrag von Nvntivs »

Ah ja, eine Merkwürdigkeit noch, die mich dazu bringt zu meinen, dass das Instrument früher tatsächlich umfangreich, "zeitgemäß" verschnörkelt war.
An den Füßen gibt es ein paar florale Muster die aber seltsamerweise nach Innen und nicht nach Außen zeigen. Ich könnte mir vorstellen, dass das durch ein einfaches Tauschen der beiden
Teile von links nach rechts und umgekehrt gemacht wurde um ein einheitliches Bild abzugeben.
5.jpg
5.jpg (208.31 KiB) 1604 mal betrachtet
Ich meine, bei dem Umfang an Arbeiten, könnte sich hinter "Fehlstellen ausbessern" ja durchaus sowas in der Art verbergen, oder?
Rechnung.jpg
Rechnung.jpg (21.41 KiB) 1603 mal betrachtet
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Ein Klavier zum Nachdenken

Beitrag von nux »

Hallo :slightly_smiling_face:

da könnte vllt. schon mehr als eine Überarbeitung sein.

Nur kurz was im Vorbeigehen - beschrieben im Städt. Museum Braunschweig das Wappen mit ligierten Monogramm GHS über Schutzmarke auf dem Klavier Nr. 7000 von 1890. Text musst Du Dir aus zwei Abschnitten zusammenbasteln
[Gäste sehen keine Links] - und
[Gäste sehen keine Links]

rausgegriffen dann das dazu, 10 Jahre später, 1900 - da hat der Wappenschild nur noch ein großes G in Schreibschrift drin - leider ohne Angabe einer Nr. und ev. außen sher verändert verändert - [Gäste sehen keine Links]
Da ist das Innenleben ansonsten auch nicht unähnlich. Kennst Du denn die Modellnr./Typus von Deinem schon?

Und wie man an dem erkennen kann, ist da das Wappen mit GHS, die Seriennr. 7926 rechts in der Ecke wie gedruckt oder gestempelt, dazu noch eine 885 links drüber erkennbar - nicht erhaben [Gäste sehen keine Links] - hab auch noch eingravierte gesehen.

Dann noch dazu ein anderes Modell, ca. 1928 - aber worauf hauptsächlich ich hinaus will, kann man wohl erkennen erkennen - das große G im Wappen ein Druckbuchstabe [Gäste sehen keine Links]

Noch also eine Frage - ist der Rahmen überlackiert? sieht halt so aus

Markenevolution ist das Stichwort, aber da sollte man dann zum Vergleichen einfach noch eine größere Stoffsammlung machen

Gruß
nux
Zuletzt geändert von nux am Samstag 2. September 2023, 17:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Ein Klavier zum Nachdenken

Beitrag von Schmidtchen »

Ich habe keine Antworten für dich, aber ich wollte mich für die Rechnung bedanken.
Ich hätte nicht gedacht, dass das so teuer ist.
Kein Wunder, dass die Dinger hier regelmäßig verschenkt werden.
Trotz optisch guten Aussehens
[Gäste sehen keine Links]
[Gäste sehen keine Links]
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Ein Klavier zum Nachdenken

Beitrag von redfox »

Schmidtchen hat geschrieben: Samstag 2. September 2023, 17:49 Dinger hier regelmäßig verschenkt werden.
Das 2. Instrument ist ein Harmonium...
[Gäste sehen keine Links]
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Ein Klavier zum Nachdenken

Beitrag von Nvntivs »

nux hat geschrieben: Samstag 2. September 2023, 17:42 da könnte vllt. schon mehr als eine Überarbeitung sein.

Nur kurz was im Vorbeigehen - beschrieben im Städt. Museum Braunschweig das Wappen mit ligierten Monogramm GHS über Schutzmarke auf dem Klavier Nr. 7000 von 1890. Text musst Du Dir aus zwei Abschnitten zusammenbasteln
[Gäste sehen keine Links]& ... +Nachf.%22 - und
[Gäste sehen keine Links]& ... chutzmarke

rausgegriffen dann das dazu, 10 Jahre später, 1900 - da hat der Wappenschild nur noch ein großes G in Schreibschrift drin - leider ohne Angabe einer Nr. und ev. außen sher verändert verändert - [Gäste sehen keine Links] ... -matt-7486
Da ist das Innenleben ansonsten auch nicht unähnlich. Kennst Du denn die Modellnr./Typus von Deinem schon?
Also der Reihe nach: nein - eine Modellnummer kenne ich leider nicht, wenn das Klavier tatsächlich um 1868 gebaut wäre, wäre es nicht unmöglich dass es auch gar keine Modellnummer hatte, da die Instrumente noch nicht in großen Serien gebaut worden sind.
Es ist auch eher ungewöhnlich von der Größe: 128 Hoch, 140 breit und 67 Tief.

Gegen ein Alter um 1868 spricht meiner Meinung auch, dass mein Klavier ein Unterdämpfer ist, während bis ca 1910 eigentlich fast ausschließlich als Oberdämpfer hergestellt worden waren.

Auf jeden Fall -dieses bemalte Unding ( :grin: ) aus den Kleinanzeigen, das hilft denke ich tatsächlich weiter. Da dort ebenfalls diese 855 zu sehen ist, gehe ich nun davon aus, dass es tatsächlich vielleicht mehr eine Modellbezeichnung sein könnte.
Vor allem weil sonst das Innenleben und die Mechanik sehr ähnlich sind! Da in meinem Fall anscheinend eine Überlackierung dieser metallischen Platte stattgefunden hat, könnte es sein, dass die Seriennummer auch dabei verschütt gegangen war.
Wenn ich nun mit dessen Seriennummer sehe, dass das Modell um 1892 entstanden ist, so würde das auch diese nach Historismus schreihenden ausgefrästen Rillen an den Seiten meines Klaviers wunderbar erklären.

Danke dir daher sehr für dieses Beispiel! :heart_eyes:

Trotz allem erklärt es nicht die sich im inneren befindenen Löcher :thinking:
Zuletzt geändert von Nvntivs am Samstag 2. September 2023, 19:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Ein Klavier zum Nachdenken

Beitrag von Nvntivs »

Schmidtchen hat geschrieben: Samstag 2. September 2023, 17:49 Ich habe keine Antworten für dich, aber ich wollte mich für die Rechnung bedanken.
Ich hätte nicht gedacht, dass das so teuer ist
hehe, gerne.. ist aber nicht meine Rechnung, sondern die des Vorbesitzers aus 2002... heute wären für eine solche Reparatur Kosten ca um das Doppelte anzusetzen.

Daher ja, du hast Recht - es ist sehr oft absolut unwirtschaftlich. Grotrian ist aber halt eine gute Marke, da hat man sich wohl seinerzeit entschieden, dass es das Wert war... vom Klang her kann ich es nur bestätigen :)

Was bei deinem ersten Beispiel auch wichtig ist, man sieht da direkt, dass es auch noch mit der Mechanik Probleme hat (Tasten hängen durch), doch die kostenintensivsten Arbeiten sind halt am Resonanzboden und Ähnliches.
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