Große Schatulle -> Biedermeier oder Gründerzeit
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Bilder: Stelle gute Bilder des gesamten Objekts von mehreren Seiten zur Verfügung.
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- Simon10 Offline
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Große Schatulle -> Biedermeier oder Gründerzeit
Hallo zusammen,
Ich habe eine interessante Schatulle mit respektablen Maßen (35,5cm x 24,5 x 20) erstanden.
Die Färbung ähnelt ein wenig dieser Schatulle
Flohmarktausbeute: Schatulle um 1900? , welche ich vorgestellt hatte (zum Alter hat sich niemand mehr geäußert). Auch hier scheint das Schloss nicht original zu sein, oder? Diese Einsteckschloesser kenne ich nur von groesseren Möbeln. Eventuell gab es an den Ecken auch mal stabilisierende Viertelstäbe, zumindest könnten hellere Stellen darauf hindeuten.
Die Fertigungsqualität scheint mir aufwendiger und besser zu sein, aber auch scheint die Oberfläche, warum auch immer, gebeizt? zu sein (oder ist das wirklich nur Patina?)
An den wenigen Fehlstellen, die nicht gekittet sind, ist das Furnier nicht wirklich dick. Es sieht mir eher gemessert als gesägt aus.
Möchte jemand eine zeitliche Einschätzung abgeben? Konstruktion, verwendete Hölzer (einige Astlöcher) und Optik (geschwungen und getreppt) tendieren schon zu Biedermeier. Die Oberfläche ist älter schellackpoliert.
Vielen Dank und Grüße,
Simon
Ich habe eine interessante Schatulle mit respektablen Maßen (35,5cm x 24,5 x 20) erstanden.
Die Färbung ähnelt ein wenig dieser Schatulle
Flohmarktausbeute: Schatulle um 1900? , welche ich vorgestellt hatte (zum Alter hat sich niemand mehr geäußert). Auch hier scheint das Schloss nicht original zu sein, oder? Diese Einsteckschloesser kenne ich nur von groesseren Möbeln. Eventuell gab es an den Ecken auch mal stabilisierende Viertelstäbe, zumindest könnten hellere Stellen darauf hindeuten.
Die Fertigungsqualität scheint mir aufwendiger und besser zu sein, aber auch scheint die Oberfläche, warum auch immer, gebeizt? zu sein (oder ist das wirklich nur Patina?)
An den wenigen Fehlstellen, die nicht gekittet sind, ist das Furnier nicht wirklich dick. Es sieht mir eher gemessert als gesägt aus.
Möchte jemand eine zeitliche Einschätzung abgeben? Konstruktion, verwendete Hölzer (einige Astlöcher) und Optik (geschwungen und getreppt) tendieren schon zu Biedermeier. Die Oberfläche ist älter schellackpoliert.
Vielen Dank und Grüße,
Simon
Zuletzt geändert von Simon10 am Mittwoch 27. Juli 2022, 20:56, insgesamt 4-mal geändert.
- Simon10 Offline
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Und noch mehr Bilder:
- Simon10 Offline
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- Simon10 Offline
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Große Schatulle -> Biedermeier oder Gründerzeit
Hab eben das Schloss ausgebaut. Die Schrauben sind neuzeitlich und das Schloss dürfte ein paar Jahre alt sein, aber wohl kein 100+ Jahre.
Will sich jemand an der Datierung versuchen? Gerne Machenschaften auch noch mehrere Bilder
Vielen Dank und liebe Grüße,
Simon
Will sich jemand an der Datierung versuchen? Gerne Machenschaften auch noch mehrere Bilder

Vielen Dank und liebe Grüße,
Simon
- Schmidtchen Offline
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Große Schatulle -> Biedermeier oder Gründerzeit
Ich bin überhaupt kein Experte in so etwas.
Aber für mich sieht das wie Palisander aus.
Das Grundmaterial sieht recht einfach aus.
Fichte vielleicht?
Sieht ein bisschen wie eine Perückenbox aus Frankreich aus.
Dazu würde auch der Spiegel passen.
Dann wäre sie älter (18. Jht)
Was aber dagegen spricht ist das einfache Trägermaterial.
In Frankreich wurde eher Olivenholz oder andere edlere Hölzer genommen.
Kann somit auch später in dem Stil in Deutschland gemacht worden sein
Alles ohne Gewähr
Aber für mich sieht das wie Palisander aus.
Das Grundmaterial sieht recht einfach aus.
Fichte vielleicht?
Sieht ein bisschen wie eine Perückenbox aus Frankreich aus.
Dazu würde auch der Spiegel passen.
Dann wäre sie älter (18. Jht)
Was aber dagegen spricht ist das einfache Trägermaterial.
In Frankreich wurde eher Olivenholz oder andere edlere Hölzer genommen.
Kann somit auch später in dem Stil in Deutschland gemacht worden sein
Alles ohne Gewähr
- Simon10 Offline
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Große Schatulle -> Biedermeier oder Gründerzeit
Vielen Dank für deine Anregungen! Die Form kommt dem, was ich unter „wig box antique“ finde recht nahe.
Das Blindholz ist definitiv Weichholz (Tanne oder Fichte?). Das Furnier müsste allerdings europäischer Nussbaum sein, da bin ich recht sicher. Gegen das 18. Jahrhundert würde vermutlich auch das Furnier sprechen, dass an allen ersichtlichen Fehlstellen 0.6-0.8mm dünn sein dürfte. Wobei man bei Schatullen evtl. das Furnier stärker geschliffen hat, um es besser an die bauchigen Stellen zu applizieren (reine Vermutung).
Das Blindholz ist definitiv Weichholz (Tanne oder Fichte?). Das Furnier müsste allerdings europäischer Nussbaum sein, da bin ich recht sicher. Gegen das 18. Jahrhundert würde vermutlich auch das Furnier sprechen, dass an allen ersichtlichen Fehlstellen 0.6-0.8mm dünn sein dürfte. Wobei man bei Schatullen evtl. das Furnier stärker geschliffen hat, um es besser an die bauchigen Stellen zu applizieren (reine Vermutung).
- reas Offline
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Große Schatulle -> Biedermeier oder Gründerzeit
Hallo Simon,
gratuliere dir zu deiner neuen schönen Schatulle. Leider kann ich dir nicht viel dazu sagen, habe so eine ähnliche nicht entdeckt. Denke aber dass es Nussbaum ist, zumindest auf dem Deckel. So wie du schon selbst gesehen hast wurde das Schloss ausgewechselt, sichtbar auch an dem Stück Holz womit man die Lücke von innen verschlossen hast (leider hast kein Foto von innen auf der Schloss- Seite gemacht) ansonsten wären Fotos draußen wegen Holzartbestimmung viel besser.
Die Schatulle scheint mir nicht gebeizt zu sein, ganz tolle Patina, aber ich sehe auch eine schwarze Leiste unten und schwarze Farbreste, es ist möglich dass einige Leisten ebonisiert waren.
Die Schatulle ist tatsächlich hochwertiger gemacht auch wenn das Blindholz Nadelholz ist, war es in den meisten Fällen. Die Füße hat jemand nachträglich gemacht, unpassend, eins ist zu weit raus, da waren bestimmt runde gedrechselte Kugelfüße dran.
Am Boden wurde auch ein neuer Nagel rein gehauen, andere sehen handgemacht aus? Das kannst du besser sehen vielleicht.
Es fehlt noch eine Seite, kannst du die noch zeigen?
gratuliere dir zu deiner neuen schönen Schatulle. Leider kann ich dir nicht viel dazu sagen, habe so eine ähnliche nicht entdeckt. Denke aber dass es Nussbaum ist, zumindest auf dem Deckel. So wie du schon selbst gesehen hast wurde das Schloss ausgewechselt, sichtbar auch an dem Stück Holz womit man die Lücke von innen verschlossen hast (leider hast kein Foto von innen auf der Schloss- Seite gemacht) ansonsten wären Fotos draußen wegen Holzartbestimmung viel besser.
Die Schatulle scheint mir nicht gebeizt zu sein, ganz tolle Patina, aber ich sehe auch eine schwarze Leiste unten und schwarze Farbreste, es ist möglich dass einige Leisten ebonisiert waren.
Die Schatulle ist tatsächlich hochwertiger gemacht auch wenn das Blindholz Nadelholz ist, war es in den meisten Fällen. Die Füße hat jemand nachträglich gemacht, unpassend, eins ist zu weit raus, da waren bestimmt runde gedrechselte Kugelfüße dran.
Am Boden wurde auch ein neuer Nagel rein gehauen, andere sehen handgemacht aus? Das kannst du besser sehen vielleicht.
Es fehlt noch eine Seite, kannst du die noch zeigen?
- Simon10 Offline
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Große Schatulle -> Biedermeier oder Gründerzeit
Hallo reas,
danke:)
ich denke auch, dass manches vermutlich gefärbt war. Die Nägel könnten teilweise geschmiedet sein, manche sind definitiv neuer.
Die Fuesse kommen mir auch etwas fishy vor, zu simpel und schlecht angeklebt. Der Kleber ist auch ein anderer, evtl. Weißleim (an den Originalteilen kann man teilweise Knochenleim erkennen).
Was ich auch interessant finde: Die Dicke der unteren Profilleisten ist ganz unterschiedlich und von unten besonders auffällig. Ein Zeichen für traditionelle Handarbeit.
Man kann das auf dem ersten Bild sehr gut erkennen, alles
andere als spiegelgleich. Anbei noch Fotos von der fehlenden Seite und u.a. der Innenseite vom Schloss.
Ich persönlich würde die Schatulle zwischen 1850-1860 datieren, ich kann aber auch völlig falsch liegen.
Vielen Dank für deine Hilfe und liebe Grüße,
Simon
danke:)
ich denke auch, dass manches vermutlich gefärbt war. Die Nägel könnten teilweise geschmiedet sein, manche sind definitiv neuer.
Die Fuesse kommen mir auch etwas fishy vor, zu simpel und schlecht angeklebt. Der Kleber ist auch ein anderer, evtl. Weißleim (an den Originalteilen kann man teilweise Knochenleim erkennen).
Was ich auch interessant finde: Die Dicke der unteren Profilleisten ist ganz unterschiedlich und von unten besonders auffällig. Ein Zeichen für traditionelle Handarbeit.
Man kann das auf dem ersten Bild sehr gut erkennen, alles
andere als spiegelgleich. Anbei noch Fotos von der fehlenden Seite und u.a. der Innenseite vom Schloss.
Ich persönlich würde die Schatulle zwischen 1850-1860 datieren, ich kann aber auch völlig falsch liegen.
Vielen Dank für deine Hilfe und liebe Grüße,
Simon
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