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Echt oder Fälschung: Biedermeier Kommode

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Echt oder Fälschung: Biedermeier Kommode

Beitrag von Simon10 »

Hier noch ein paar Sachen:

1-2) Innenseite oben ohne Schublade
3-4) Schublade Rueckseite und Seite
5) Arretierbolzen linke Tür oben
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  • reas Offline
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Echt oder Fälschung: Biedermeier Kommode

Beitrag von reas »

Du kannst die Furnierstärke ausmessen, z.B. an der Traverse, auf dem Foto erscheint es mir nicht ganz so dünn.
Ansonsten sieht man schöne handgeschmiedete Nägel, insofern sie original sind ist es ein Indiz dass das Möbel vor 1850 gefertigt wurde.

Hier noch ein Beispiel vom ausgeblichenen Mahagoni Holz vor und nach der Restaurierung und ich habe nicht gebeizt 😅
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  • Simon10 Offline
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Echt oder Fälschung: Biedermeier Kommode

Beitrag von Simon10 »

Die Furnierdicke versuche ich auszumessen. Das Foto täuscht vielleicht etwas. Ich schau mir das nochmals mit Schieblehre
und Lineal an.
Geschmiedete Nägel sind auch an der Rückwand zu sehen. Die sind leicht angerostet und scheinen eine natürlich gewachsene Patina zu haben.

Wow! Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ist die Farbe nur von gefärbtem Schellack? Welche Farbpigmente wurden da beigemischt? Sieht wirklich toll aus.
  • Nvntivs Offline
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Echt oder Fälschung: Biedermeier Kommode

Beitrag von Nvntivs »

reas hat geschrieben: Donnerstag 5. Mai 2022, 19:52 Nein, das Mahagoni ist natürlich rotbraun, da wird nichts gebeizt
hmm, ich habe doch mal gelesen, dass das rötliche reingebeizt wurde, bei den antiken Möbeln sogar mit irgendeinem Zeug welches recht giftig war und deswegen nicht mehr verwendet wird. :thinking:
  • Simon10 Offline
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Echt oder Fälschung: Biedermeier Kommode

Beitrag von Simon10 »

Hier noch ein paar Bilder. Die Rückwand wurde sicher nochmals gebeizt (siehe Foto unter Klebeband), reas lag mit dem Ausbleichen goldrichtig (sie dunkle Färbung unter dem Überstand). Das Furnier schwankt in der Dicke zwischen knapp 1mm und 3mm. Das an der Türe außen scheint überwiegend ~1mm zu sein. An der Türe innen 1-3mm. Recht ungewöhnlich, dass auch die Innenseiten furniert sind.
An den Türen fehlt jeweils eine Schraube hinten, die hat man wohl mal ausgebaut. Unten kann man die Patina und den Rost an den Scharnieren erkennen. Oben wurde das wohl entfernt, weshalb sie nicht ganz so alt scheinen, wie sie vermutlich sind. Anbei auch nochmals ein besseres Übersichtsbild. Ich finde das Stück wunderschön.
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Echt oder Fälschung: Biedermeier Kommode

Beitrag von Simon10 »

Ich habe gerade beide Schlösser ausgebaut. Beide sind zeitgenössisch handgeschmiedet und vernagelt. Im Schlossschacht der Türe habe ich sogar noch einen abgebrochen, handgeschmiedeten Nagel gefunden, mit dem das Schloss befestigt war.
Die Schlüsselform links ist eher Richtung Gründerzeit, oder?
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  • reas Offline
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Echt oder Fälschung: Biedermeier Kommode

Beitrag von reas »

Simon10 hat geschrieben: Freitag 6. Mai 2022, 07:56 Ist die Farbe nur von gefärbtem Schellack? Welche Farbpigmente wurden da beigemischt?
keine Farbpigmente und der Schellack ist auch nicht gefärbt. Habe das Holz mit Leinöl geölt und mit hellem Schellack poliert, das war's 😉
Nvntivs hat geschrieben: Freitag 6. Mai 2022, 12:59 dass das rötliche reingebeizt wurde,
also ich weiß dass minderwertige Hölzer rot gefärbt wurden um edles, teures Mahagoni nachzuahmen aber das Mahagoni selbst ist mir unbekannt und eigentlich gar nicht nötig
  • Simon10 Offline
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Echt oder Fälschung: Biedermeier Kommode

Beitrag von Simon10 »

reas hat geschrieben: Freitag 6. Mai 2022, 19:06 keine Farbpigmente und der Schellack ist auch nicht gefärbt. Habe das Holz mit Leinöl geölt und mit hellem Schellack poliert, das war's
Dann ist die Veränderung ja noch beieindruckender! War der Sekretär durchgehend ausgebleicht oder nur wie bei mir an einer UV exponierten Stelle?
Optisch finde ich den Kontrast sogar ganz schön, aber die Farbe ist halt nicht mahagonitypisch.

Ich habe noch den Test mit Wundbenzin gemacht. Der Schellack ist aber noch drauf und wurde definitiv mal erneuert. Die Politur scheint auch recht gut gemacht zu sein. Schön gleichmäßig ohne Flecken. Besonders gut sieht man das an einer Stelle, an der der Schellack ab ist und das Holz entsprechend stumpf aussieht. Die Poren wurde ebenso gut gefüllt und sind nicht ertastbar.
Die fehlende Patina an den Schlüsselbuchsen deutet auf Schleifen hin, sofern sie nicht ausgetauscht wurden und man dann Polierte gewählt hat.
Die Politur hat aber jemand mit Erfahrung gemacht. Das weckt bei mir die Hoffnung, dass nicht allzu viel abgeschliffen wurde.
Auch die Platte ist wirklich gut gemacht. Perfekt positioniert, gut geklebt (könnte das vielleicht doch Knochenleim sein? Bild mit Leimperle im Anhang), halt leider aus Sperrholz. Wobei das evtl. konstruktiv nicht unbedingt schlecht ist. Aber da kenn ich mich nicht aus. Vollholz wäre jedenfalls optisch passender.
Die Platte wurde mit bestimmt von der selben Person befestigt, die auch die Politur aufgebracht hat. Der billige, mit synthetischem Kleber befestige Beschlag sicher nicht. Der Kleber scheint der selbe, wie bei dem befestigten Stoffband, welches ich natürlich entfernt habe. Die nachgemalten Intarsien im oberen Bereich sind natürlich nicht gerade schön gemacht, aber von weiter weg fällt das nicht groß auf. Reas hätte die sicherlich selbst nachgemacht und eingesetzt :relaxed:

Ich finde die Aufsatztheorie von nux tatsächlich am naheliegendsten. Dann würde die Platte definitiv Sinn machen. Man hätte sonst auch eher neu furniert, anstatt nur den intakten Rand zu erhalten, um es homogener zu gestalten.

Die Schranktüren wurden aus restauratorischer Sicht evtl nicht optimal repariert, da man einen deutlich neueren Drehmechanismus installiert hat (siehe Bild). Dafür gehen sie sehr geschmeidig auf und zu. Herr Greef hätte hier sicher wieder ein neues handgeschmiedetes Zapfenband eingelassen. Nichts desto trotz ist es gut gemacht. Da habe ich nur eine Frage: Wie bekomme ich die Tueren jetzt ab? Normalerweise löst man die Zapfenbaender und zieht die Tuere raus. Oben geht das wunderbar, aber unten kommt man ja nicht an die hintere Schraube des Zapfenbands (siehe Bild).



Ich werde die Kommode / das Schränkchen definitiv behalten. Das Möbel passt von den Maßen her sehr gut und ich finde es wirklich schön. Das ist ja eigentlich das Wichtigste. Die Reparaturen stören mich nicht ausreichend, um mich von diesem schönen Stück wieder zu trennen.
Da alles darauf hindeutet, dass es dem 19. Jahrhundert stammt, bin ich auch erstmal erleichtert.

Danke und Grüße,
Simon
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