redfox hat geschrieben: ↑Mittwoch 19. Januar 2022, 17:43
Zumindest hier wurde die Frage nach einer Manufaktur G. Rittler in Coburg schon einmal gestellt,
wo?
Hallo :slightly_smiling_face:
Carolus Magnus Hutschenreuther, Hohenberg/Eger, ja. Die Prägemarke lt. verschiedener Literatur 1865, auch ja - aber später soll es (auch?) andere gegeben haben. Ob und wie lange in Gebrauch scheint unbekannt. Der grüne Farbstempel gleicher Form der Bodenmarke allerdings, der soll erst ab 1904 verwendet worden sein.
Die handgeschriebenen Zahlen: Dekor- und Malernummern (für Dekor die, die auf allen Teilen gleich ist); eingeprägte Zahlen geben neben Form- oft auch Weißdreher-/Former-/Bossierer-Nummern an. Gleiches Dekor auf zwei unterschiedlichen Formen fällt auf, ebenfalls ja; ist aber auch nicht ganz unhäufig in der frühen Zeit. Auf Kundenwunsch oder nachbestellt; Weißware so zusammengestellt - die Zahlen sehen (tw.) schon vergleichbar denen aus der Manufaktur aus, aber eine Porzellanmalerei/Dekorationsbetrieb wäre auch möglich.
Wie die Goldbordüre entstand? händisch allemal, wenn auch nicht 'handgemalt'. Welche Technik hier speziell verwendet worden sein könnte - ?? müsste man einen Fachmenschen fragen.
Der Herr Gabriel Rittler war - wie das bekrönte Wappenschild auch zeigt - "Herzogl . Hoflieferant, Coburg. Spezialität : Kayser - Zinn. Hervorragende Neuheiten in Luxus- und Gebrauchsartikeln"
so zu lesen im 'Hof- und Staatshandbuch für die Herzogtümer Sachsen-Coburg und Gotha', 1901
[Gäste sehen keine Links] - damit ist klar: das ist ein Händlerstempel.
Dass an anderer Stelle, im coburg-magazin-forum daraus entweder ein Zinngießermeister oder ein Porzellanhersteller gemacht oder vermutet wird, so what
zu Ketschengasse 14 aber doch dort; 1900 der G.Rittler wohnhaft genannt
[Gäste sehen keine Links]
ob auch das Geschäft - ?? - da gälte es bei Interesse noch zu suchen
ab 1905 wohl dann wohnhaft Judenberg 6 - die Siedlung gerade gebaut
[Gäste sehen keine Links]
Ob er da schon nur Privatmann war ?? . Lt 'Sprechsaal' ist die Firma 1918 erloschen - spätestens da wäre Ende für die Entstehungszeit des Geschirrs, aber das dürfte schon eher sein.
Man kann mit so einigen Links über guuglebuuks noch eine ganze Menge mehr zu auch dem Ehepaar Rittler (ihr Vorname Julie) und ihren Aktivitäten im Vogelschutz zusammenpuzzlen (ab ca. 1913 bis ca. 1937),
[Gäste sehen keine Links]
Blieben ggf. noch ein paar Dinge zu klären: entweder, das mit der grünen Bodenmarke stimmt so, also November 1904 - dann wär da eine ganz enge Datierung auf Ende dieses Jahres/Anf. 1905 denkbar. Dann könnte auch die Prägemarke bis dahin (zumindest) noch verwendet worden sein. Dass älteres Geschirr nochmals einen Farbstempel dazu bekam, halte ich für unwahrscheinlich. Oder aber umgekehrt, weil da erst eingetragen, könnte die grüne Bodenmarke trotzdem schon vorher benutzt worden sein. Im Adressbuch der keramischen Industrie ist aber 1902 nur die kreisförmige Prägemarke mit ligiertem CMHR drin. und das 1906 gibt nichts dazu her. Weiß es nicht genauer oder irgendwas sicher.
Oder aber auch, ab wann der Rittler Hoflieferant war; kann ich nicht orten. Postkarten oder historische Bilder könnte man noch gucken, aber ohne mehr Hinweise auf Details auch nicht einfach knifflig. Oder da vllt. auch den Kontakt suchen, könnte doch auch dort ev. von Interesse sein, denn da kommt auf den Namen nichts
[Gäste sehen keine Links]
Gruß
nux