Also ich weiß nicht ob ich es gesagt hatte, aber der Einlegeboden war auch gebeizt und mit Schellack lackiert. Das war die gleiche Beize , die zum Schluss auch oben drauf war. Glaube die dickeren Stellen waren die Kanten vom Pinselstrich und die Beize wurde nicht nachgewischt. Auch wurde sie extra aufgetragen um eine große Fehlstelle bzw mehrere Kleine zu retuschieren. Seht ihr gleich auf den Bildern. Da wurde zu viel mit Kit oder ähnlichem ausgebessert.
Also wenn ich mir ganz viel Mühe gebe kann man es retuschieren, ich hätte mir jedoch schon Furniere ausgesucht.
Und keine Sorge , es ist noch genügend Patina für alle vorhanden^^
MaxS hat geschrieben: ↑Samstag 20. November 2021, 02:57
Hi,
Um auf eine Frage von oben einzugehen: Spiritus und Ethanol sind eigentlich das gleiche - das, was unter "Bio-Ethanol" verkauft wird, stinkt blos in der Regel nicht. Und im Kanister der Ethanol auch unschlagbar günstig.
Der Hinweis in Bezug auf Vorsicht mit dem Messer war nur gut gemeint - ich weiß leider von vielen mehr gar nicht so leichten Verletzungen durch Messer, sei es im Werkstatt- oder im Haushaltskontext. Du hast aber Recht - probieren und üben sind wichtig. Einfach mal testen, aber idealerweise nicht direkt am teuren Einzelstück oder am sündhaft teuren Edelholzfurnier, ist sicher der beste Weg.
Bei Feine Werkzeuge kann man gut online bestellen - das ist deren Geschäftsmodell :
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Die Einschätzung zu der Oberfläche, die du abträgst oder inzwischen vielleicht schon abgetragen hast, teile ich. Eine Beize (wobei das nach alter Nomenklatur eher eine chemische Färbung des Holzes ist) oder eine Färbung (ist das, was heute meist als Beize bezeichnet wird) ist in der Regel im Holz bzw in dessen oberster Schicht. Was Du schichtweise abträgst, dürfte etwas anderes sein. Hol das alles von der Fläche runter. Ob das Vlies da K600 oder K320 hat, ist vermutlich egal.
Ich würde mir dann (freue mich auch auf die Fotos!) an Deiner Stelle die Oberfläche anschauen und je nach Schaden, Furnierbild und Dicke diese "Kratzer" entfernen - per Ziehklinge oder ggf. auch ganz schnöde mit dem Exzenterschleifer. Ich weiß, die Patina ist weg, aber in dem Fall würde ich da nicht so viel drüber nachdenken. Allerdings gibt es dazu sicher auch (berechtigte!) andere Meinungen. Vlies ist meines Erachtens da aber nicht der richtige Weg, um die Oberfläche vorzubereiten - wie schon beschrieben, würde meine Wahl auf Ziehklingen und feines Schleifpapier fallen - per Hand oder per Maschine, wenn die eh da ist.
Was die Furnierfehlstellen und die Wachs - Korrekturen betrifft: Ich würde letztere wohl per Skalpell (ich habe die von Bayha - angenehmer Klingenwechsel und viele Formen) und ggf. kleinen Stemmeisen (natürlich rasiermesserscharf) Stück für Stück mechanisch reinigen, also auskratzen. Eine (halbwegs hochwertige) Lupenleuchte hilft bei sowas, anderen kommen mit Lupenbrillen besser zurecht. Ich finde die Leuchte besser, damit kann ich stundenlang recht entspannt und sehr präzise arbeiten. Evtl. kannst du dafür auch Deine Schnitz-Skalpelle gut dafür verwenden, sofern die brauchbar in der Hand liegen. Ersatzklingen sollte man immer da haben, wobei Wachs noch "dankbar" ist. Weißleim und PU-Leim sind deutlich unangenehmer...
Wenn Du ausreichend Geduld hast, dann könntest Du die Fehlstellen allesamt mit Furnierstückchen ausflicken und passend retuschieren. Das wäre sicher der Königsweg.
Frohes Schaffen!
Ok also hier steht beim Spiritus immer 80 % glaube ich. Scheint also einfach nicht so gereinigt zu sein wie das Ethanol, der auch mehr Prozent hat und wenn du sagst das der nicht so stinkt. Hab gestern ein Laden gesehen, da kostet Ethanol genauso viel wie Spiritus. Deshalb fiel meine Wahl dann auch auf das Ethanol. Ja mit dem Messer ist klar, ist auch richtig, dass ihr darauf hinweist. Ich wollte mir sowieso solche alt bäuerlichen Eiche Tischchen verzieren. Da löst sich Furnier und ich wollte die mit einem Eiche Maser beziehen und farblich hell anpassen. Eventuell wirds auch anderes Furnier mal sehen. Solche hier siehe Link. Die wären mein Übungsstück, bevor es an die Kommode in die heiße Phase geht.
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Falls ich nämlich Furnier ablösen muss. Würde ich das dort erstmal mit nem Heißluftfön üben. Gleichzeitig das Schneiden vom Furnier usw. Da muss ich mir auch noch überlegen, wie ich die Flächen abdecke, die sich nicht lösen sollen oder ich arbeite mit einem Fensteraufsatz/Glasaufsatz für den Fön.
Also man hatte gesehen, ,dass die Beize immer nur oberflächlich, teilweise auch tiefer ins Holz eingezogen war. Gerade beim Einlegeboden wurde das deutlich. Da ist die Beize Stück für Stück aus dem Holz nach oben gekommen. Auch war das bei der Platte so, deshalb der Gedanke an Beize, da ein Lack oder eine Lasur ja nur die Oberfläche verschließt. Ich hab leider keine Knete für ein tolles Stemmeisen, ich hab schon so viel auf der Einkaufsliste. Tut es auch ein günstiges welches ich dann einfach schleife?Lupenleuchten habe ich zum Glück. Danke für den Tipp mit dem Skalpell. Sieht gut aus! Werd ich mir mal zulegen, falls meine dafür ungeeignet sind. Ziehklingen muss ich mir auch noch zulegen. Habt ihr da ein Tipp?
wib hat geschrieben: ↑Samstag 20. November 2021, 01:28
Du brauchst Furnier nicht unbedingt zu schleifen um es zu beizen: Beize ist ein entweder in Wasser oder in Aklohol gelöster Farbstoff, der nur dem Holz eine Tönung verleihen soll. So ähnlich wie Haare färben....Natürlich färbst du Holz gleichmäßiger ein, wenn die Oberfläche deines Stückes möglichst sauber, gleichmäßig und fettfrei ist. Von daher ist eine gründliche Reinigen, so das kein Lack mehr darauf ist, schon wichtig.
Ich glaube nach deinen Bildern sowieso, dass du gerade eine Lasur herunterholst, das ist ein eingefärbter Lack - Beize würde keine so dicken Schichten bilden. Bin sehr gespannt, wie das befreite Furnier aussieht. Und ich würde an deiner Stelle erst dann entscheiden, wie das Furnier weiter behandelt werden sollte.
Danke für den Tipp, werd ich mal ausprobieren müssen wie das aussieht nur gereinigt oder auch angeschliffen gebeizt aussieht.Hab gehört Salmiakgeist soll ebenso wirken, dass man nicht schleifen muss?
wib hat geschrieben: ↑Samstag 20. November 2021, 01:28
.... wenn du reas als Suchbegriff eingibst, wirst du neben den Schatullen noch andere Restaurierungsprojekte finden. Alle sehr gelungen! Aus dem Gedächtnis fallen mir spontan ein superschöner Sekretär, eine Waschkommode, ein Kirschholzschrank, ein kleiner Barock - Hängeschrank und eine Kommode ein. Bestimmt hab ich noch die eine oder andere Kostbarkeit vergessen
Ja gestern gemacht und einige Projekte gefunden. Traumhafte Arbeit. Genau mein Fall!
Gleich kommen die Bilder...