Hallo & willkommen :slightly_smiling_face:
mit Sicherheit ist erstmal Folgendes festzustellen - das ist keine Marke der Wiener Porzellanmanufaktur (1718-1864), weil diese drauf gestempelt wurde und zudem ganz symmetrisch ist. Es fehlen auch weitere Merkmale, aber das daher schon beiseite. Außerdem zeigt das Porzellan selbst eine deutliche Formensprache wie sie in der Zeit des Jugendstils um 1900 (und bis in die 1920er Jahre hinein durchaus auch noch) verwendet wurde: die dreieckigen Henkel und die Knäufe mit dem Steg bspw. - allein das ist also jedenfalls schon später.
Das Dekor darauf wirkt aus dem Grund fast etwas, sagen wir mal - eher unpassend. Ist grundsätzlich zwar nur Geschmackssache, kollidiert auf der Form bloß im Kopf so etwas mit 'den um diese Zeit üblichen' zarten floralen oder auch geometrischen Mustern.
Wer der Hersteller des Porzellans war, kann man ohne dessen Marken wahrscheinlich kaum herausfinden; das Dekor halte ich für von einer Porzellanmalerei, einem Dekorationsbetrieb, aufgebracht. Ob die Bild-Medaillons handgemalt sind oder im Umdruck-Verfahren entstanden kann man von (den) Fotos nicht erkennen. Da solltest Du selbst noch mit einer Lupe schauen und genau auch (wenn vorhanden) gleiche Motive auf identisch oder nicht abgleichen.
Was man allerdings auf der Zuckerdose dazu noch erkennen kann, ist eine Signatur: 'Angelica Kauffman'

- diese vornehmlich englische Schreibweise bezieht sich auf die Malerin Angelika Kauffmann
[Gäste sehen keine Links] - Gemälde von ihr oder auch sogar welche 'im Stil von' wurden gern als Vorlage für Malereien und Druckdekore auf aller Arten von Porzellan genommen. Nur mal so zum Gucken
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Auf Grund des Golddekors in den Zwischenräumen (mir fällt gerade der Fachausdruck für das Geschlängel nicht ein :smirk: - sorry) würde ich Böhmen vermuten; da war das verbreitet. Sieht man auch (und auch schon wesentlich früher) oft auf Gläsern/Glasobjekten von dort.
Welcher Dekorateur in diesem Fall die Bienenkorb-/Bindenschild-Nachahmermarke verwendet hat oder haben könnte - da möchte ich mich weder festlegen noch irgendwas bloß annehmen. Gab halt nicht nur einen, der dafür in Frage kommen könnte. Da bräuchte man eine Reihe von identifizierten Vergleichsstücken dazu.
Dann - Espresso war in der angedachten Zeit noch nicht so 'in'; wenn man nach ähnlichen Servicen / Preisen Ausschau halten möchte, ist man u.U. mit 'Mokka' wohl besser unterwegs. Was zu der 'Wert-Frage' überleitet: kann hier nichts konkret gesagt werden. Nur von Bildern, ohne genauen Zustand, ohne zu wissen, ob handbemalt oder nicht und ohne spezielle Marktkenntnisse wäre das auch nicht sinnvoll. Hinzu kommt, dass die Begehrlichkeit & die Preisstrukturen in anderen Ländern wie den USA andere sind, als hierzulande.
Ein Angebot
[Gäste sehen keine Links] - und ein Bsp. aus Österreich mit klassischerem Dekor & VK
[Gäste sehen keine Links] - ein Schätzpreis dort
[Gäste sehen keine Links] - mehr kannst Du hoffentlich nun mit den Infos vor noch selbst auftun.
Gruß
nux