Neuer alter Schrank

[wib]

Hallo ihr Lieben ,
Ich hab mir spontan einen Kleiderschrank aus Esche :heart_eyes: gekauft, den ich abends, kurz vor Sonnenuntergang, noch schnell im Garten zusammengesteckt und fotografiert habe. Leider ist mir in der Eile entfallen, so wesentliche Sachen wie Rückwand und Schloß zu fotografieren, dass hole ich bei Gelegenheit nach. Aber zeigen möchte ich ihn euch heute schon.

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Wie alt er wohl ist?
Die Farbe ist so rötlich weil der Schrank mit irgendeiner (modernen?) Lasur überzogen ist, die leider nicht auf Alkohol reagiert.


Nun liegt er hier auseinandergebaut neben mir und wartet auf eine Überholung und einen Platz. Ich muß erst meinen alten Schrank verkaufen, so langsam entwickel ich mich zum Möbelmessie :')

Viele Grüße
Wiebke

[gerümpel]

Das ist nun mal wirklich ein richtiges Louis Philippe Möbel!
Um 1850 oder kurz danach gebaut, noch mit geschweiftem Kranzprofil, aus einheimischem Holz, aber um ein bischen auf den Putz zu hauen, rot, auf Mahagoni eingefärbt. Auch die geprägten Lederbeschläge sind original. Hat sicher die seitlichen Holzkeile bzw. - klammern.
Da ist seitdem nix dran verändert worden.
Glückwunsch! :blush:

[wib]

Oha, Gerümpel, mach mir kein schlechtes Gewissen.
Ich bin davon ausgegangen, dass die Oberfläche so nicht gehört und habe heute nachmittag angefangen, sie abzunehmen :grimacing:
Außerdem sind darunter Äste zugespachtelt und die Spachtelmasse hebt sich gelblich ab, daß sieht nicht schön aus....
.... die Lederbeschläge wirken wie neu, kein Kratzer dran

Nun gibt es kein Zurück mehr

Lieben Gruß
Wiebke

[gerümpel]

Tja. So ist das halt manchmal...
Oder mit Wilhelm Busch zu sprechen :

"Stets findet Überraschung statt.
Da, wo man’s nicht erwartet hat."

LG

[reas]

Sehr schönen Schrank hast du liebe Wiebke :heart_eyes:

wusste sofort dass ich schon sehr ähnliche Zierteile in den Türfüllungen gesehen habe und zwar beim Herrn Greef im Video. Er hat nur eine Tür gezeigt auch Esche und Louis Philippe.

Ich finde die Mahagoni- Täuschung irgendwie interessant, wäre poliert bestimmt ein Blickfang aber wenn dich die gelblichen Kittstellen stören dann hätte es keinen Sinn weil du dich bei jedem Anblick ärgern würdest

[wib]

Hi, hallo,
und nochmal danke für die Rückmeldungen. Ich habe jetzt den ersten Schreck verdaut.
Mit Louis-Phlippe Schränken bringe ich immer schnörkeligen Schnecken oder geschnitzte Teile an abgeschrägten Ecken in Verbindung, deshalb hätte ich den Schrank da nie eingeordnet- dann doch eher den Tisch von @reas :slightly_smiling_face:

ähnliche Zierteile in den Türfüllungen gesehen habe und zwar beim Herrn Greef im Video

Ach, das ist ja interessant. Ich habe den Schrank aus dem Sauerland nicht weit von Bad Arolsen abgeholt. Dort hat der Herr Greef seine Werkstatt. Meint ihr, das diese verzierten Türzargen dort auch räumlich einzuordnen sind oder ist das eher ein Zufall?

Und noch ein paar Bilder:

das Schloss:

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Und die verkittete Stelle mit und ohne Lack

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Die Kittung ist in beiden Türen und etwa 2 x1,5 cm groß. Bin am überlegen ob ich einen gut abgelagerten Eschenast aus meinem Brennholzstapel dort einpasse, oder eher neu auskitte und retuschiere....


Viele Grüße
Wiebke

[gerümpel]

Die Region dürfte m. M. n. eher Zufall sein. Schloss und der Schlüssel passen im Übrigen wunderbar zu den anderen Details und der Datierung. Der scheint seine 150-170 Jahre wirklich gut behütet überstanden zu haben.
Ein schönes, schlichtes, handwerklich gutes Möbel, finde ich. Und günstig war es vermutlich auch.
Bin gespannt, wie er in Esche natur aussieht!

[wib]

Hallo

Bin gespannt, wie er in Esche natur aussieht!

Und ich erst!

Daneben arbeite ich auch immer noch an einer inneren Verteidigungsstrategie *) ....

....so sah/sieht der Lack (doch alkohollöslich, aber nur nach langer Einwirkzeit) an vielen Stellen von nahem aus:

oberfläche.jpg (45.36 KiB) 611 mal betrachtet

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Ich kenne solche Strukturen von Bierlack, wenn der krepiert - macht Schellack sowas auch, oder ist da irgend ein Öl drübergeschmiert und festgetrocknet?


Und dann habe ich noch eine andere Frage: Die hinteren Zargen von Kopf und Fußteil sind genagelt. Gab es vor 150-170 Jahren schon solche Nägel?:

_DSC2833.jpg (52.7 KiB) 611 mal betrachtet

Freue mich schon auf Antworten

Grüße
Wiebke