Svendo hat geschrieben: ↑Dienstag 16. Juni 2020, 20:51
Jemanden der mein Geschirr etwas genauer Identifizieren kann?
gut Ding will Weile haben, oder?
Ich weiß ja auch nicht, von welchem Teil Du den Boden fotografiert hast? Eine Bodenmarke wiederum wäre natürlich für eine Altersbestimmung ziemlich entscheidend. Und die könnte man bei den meisten und dem einen Hersteller normalerweise recht gut machen. So bleibt, bis auf die Erzählung des seit wann in der Familie, erstmal unsicher, von wann das Service sein könnte, weil der Porzellanmaler anhand der Beschriftung so nicht aufzufinden ist. Außer, dass es nach 1891 sein muss, weil Philipp Rosenthal da erst anfing, Porzellan herzustellen.
Ja, die Kanne, Milch & Zucker - das dürfte das (erste) Modell Empire von Rosenthal sein, die (alte) Form Nr. lautet 110 KT, die Erstausformung erfolgte 1894 im Werk Selb. Nun gut - da lebte der Zar noch, aber das ist deutsches Porzellan, hier auch bemalt, also wenn man an die Ära denkt, dann aber eben Kaiserzeit
damit Du beim ev. Nachsehen nicht ins Rotieren kommst, weil Du unter dem Begriff (wahrscheinlich) nicht Gleiches findest: Es gab mehr als ein Modell Empire dieses Herstellers. Dazu auch in einem anderen Beitrag nachzulesen (bitte nicht an irgendwelchen da genannten Preisen orientieren, das von Dir gezeigte Geschirr ist eben was anderes) - mit der Bemerkung "das ganz Alte Empire 110 hat als Kanne ein wüstes Gebilde mit Tierkopfausgiesser, Greifvogel als Deckelknauf und Vogelkopf im Henkel. Noch bester Historismus"
Einordnung Rosenthal Empire
Tja, und nun wird es schwierig: da es Sachen dieses Modells kaum noch gibt und man selbst ein paar Einzelteile selten sieht - hm. Aber es braucht einen Vergleich um Dir was Anderes noch zu zeigen, also als Beispiel eine Neuauflage (limitiert, auch da das Angebot nicht beachten)
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Was Du da erkennen kannst - die Tassen haben eine andere Form als Deine. Im Original,als eine Art Glockenbecher, hätten auch die einen Vogelkopf-Henkel. Hier zu sehen so etwas wie ein Kalathos mit ? Volutenhenkel (kein direkter Rosettenhenkel) mit Steg
Ob die Tassen auch von Rosenthal sein könnten oder aber von einer anderen Manufaktur? Das Zweite wäre mehr meine (aber auch nur eine) Vermutung. Vllt. weiß das jemand hier genauer, aber ich wage fast zu bezweifeln, dass Rosenthal solch noch ältere Formen (eben Biedermeier etc.) wieder aufgenommen hätte. Das haben eher Hersteller gemacht, die auch schon länger bestanden, eben in der Zeit. Nun auf Basis der Henkelform danach zu suchen - aufwändiges Unterfangen und momentan fraglich, ob/wie sinnvoll.
Will mich an dieser Stelle weder über allgemeine Preissituation bei Porzellan noch die gegenwärtige, spezielle Lage auslassen - aber falls Du einen Verkauf andenken solltest: ist nicht die beste Zeit dafür. Sicher - das ist eine sehr spezielle Sache und bestimmt auch als Rarität anzusehen. Aber auch: das ist ein 'gemischtes' Service, sogar formal-stilistisch, nicht in einer Manufaktur bemalt (oder dekoriert, das bliebe auch noch genauer festzustellen) sondern extern (von wem ist auch bisher unbekannt). Und jeder 'Wert' braucht auch einen 'Woller'.
Hinsichtlich einer bzw. besser mehrerer Einschätzung(en) kannst Du Dich (vorab auch online) einfach bei verschiedenen Auktionshäusern beraten lassen. Die kannst Du leicht guugeln, so z.B.
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Ein völlig willkürliches Beispiel eines Hauses herausgegriffen
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