Hallo
so ganz viel kann ich Dir auch nicht sagen, eher was vermuten. Zur möglichen Herstellung/Technik. Vor allem aus dem Biedermeier bekannt und Böhmen war dabei ganz weit vorn oder auch der Wilhelm Hoffmann, Karlsbad/Prag - Gläser mit sog. Zinnemail; sieht bissl aus wie 'überfangen', ist halt eben keine echte Glasschicht, sondern das. Dabei hat man aber wieder 'Gucklöcher' hinein geschliffen, um das farbige Basisglas dekorativ zur Geltung kommen zu lassen.
Auch die Malerei dürfte hier dabei ebenfalls mit Emailfarben gemacht sein - aber das ist ganz schwierig, so etwas konkret 'ohne Anfassen' festzustellen
Bild-Beispiele
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Eine Vase von Hoffmann dazu
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Mir fehlt dabei allerdings der Plan, wie lange das noch - oder eben in abgewandelter Art, weiter- oder wieder gemacht wurde (außer von Crystalex, aber da blieb der Biedermeier-Stil). Die gefußte, geschwungene Form ist einerseits fast noch so wie bei den Fußbechern. Da kommt (für mich) dann das Motiv dazu, die zart ausgeführten rosa-weißen Magnolienzweige
das sind im Prinzip wohl die da
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Aber - Assoziation Nr. 2 ist eine ganz andere - japanische Farbholzschnitte
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Nun, das bringt einen dann zu einer Stilrichtung im ausgehenden 19. Jh und in Deutschland dann stärker noch um die Jahrhundertwende, welchen man Japonismus nannte
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[Gäste sehen keine Links] - eine ganze Menge Leutz beschäftigen sich kunstgeschichtlich eben mit dieser Sache, die vor, mit, im Art Nouveau oder Jugendstil vorging, mit Einflüssen darauf, Wechselwirkungen etc.
Und nun diese Vase, die außen wie neu wirkt, und ihr wahrscheinlich doch etwas höheres Alter nur an den Rissen unten im Glasboden verrät. Fazit: ich weiß es nicht, hab sowas noch nicht gesehen; finde aber bislang auch keine Vergleichsstücke (werd aber gelegentlich noch gucken). Kann Dir nicht sagen, woher, ob echtes Zinnemail oder eine Art Lackierung; ob antik oder 'nur' Vintage. Aber der Gedanke hinter dieser Gestaltung (den es in den 1950ern nochmal abgewandelt ja gab), den kann man erahnen. Ob handbemalt, wirst Du selbst sehen können. Aber schön ist sie jedenfalls, ausgefallen dazu. Mädchenhaft fast noch und doch schon erblüht - was für eine junge Frau zur Hochzeit könnte ich mir dabei gut vorstellen. Also: wann hat die Uromi geheiratet?
Gruß
nux