Hallo & willkommen
solarpower hat geschrieben: ↑Dienstag 14. April 2020, 18:06
nur versilbert und nichts wert
das eine hat mit dem anderen nicht zwangsläufig was zu tun. Es gibt durchaus auch versilberte Sachen, welche - wenn gefragt/gesucht - einen ganz anständigen Preis haben können.
Im Vergleich zu 'echtem', also Massivsilber, bzw. eben einer Legierung mit einem bestimmten Silber-Feingehalt hat aber ein solches Objekt keinen nennenswerten direkten Materialwert. Edelmetalle werden in g oder oz gehandelt und dafür gibt es eben auch offizielle Kurse. Die bestimmen dann auf Basis des Gewichts/Feingehaltes (tagesaktuell/Ankauf Schmelzware) sozusagen einen Grundwert. Bei Antiquitäten, Schmuck oder auch anderen intakten, gebrauchsfähigen Stücken ist der häufig aber noch nichtmal richtig relevant- da kommt es mehr auf das 'was' an, die Qualität, der Name, die Herkunft, die Verarbeitung etc.
Sagen wir also besser 'weniger' wert als wenn die Kelle aus Silber wäre. Und etwas würde man sicher auch bekommen, sollte man einen Verkauf andenken. Und etwas wäre mehr als nichts. Außerdem hat sie ja einen Gebrauchswert - auch nicht zu verachten: wenn Du so eine haben wollen & kaufen würdest ? kostet auch was. Dazu solltest Du eigentlich auch noch einen ideellen 'Wert' darin haben - so von Oma & Opa
Ok, das vorab, auch mal für alle Mitleser zum mitdenken. Was also sehen wir? die Inschrift Christofle ist klar, ein französischer Hersteller. Sein Stempel in dem Fall das CC mit Waage und Biene unten - für Charles Christofle. Grober Zeitrahmen dafür erstmal 1862-1935, vgl. dort
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Jetzt noch eine Frage - ist da noch eine Zahl in der Marke, also zwischen den Waagschalen? das kann man so nicht erkennen. Glaub ich zwar nicht, aber ...
Weil auch, man muss bei Christofle etwas aufpassen, um die Zahlenstempel nicht durcheinander zu interpretieren. Die 84 dürfte (bei einem großen Einzelstück) eher das Jahr als die verwendete Silbermenge (wie auf Bestecksätzen) sein. Demnach 1884.
Schau auf die folgende Seite
[Gäste sehen keine Links] - da findest Du auch ganz vorn gleich das Muster der Kelle gleich mit: Filet oder Chinon auf Französisch genannt. Zu Deutsch Spaten-Faden, Englisch: Fiddle & Thread. Ein klassisches, schlichtes Besteckmuster (noch viel älter im Ursprung); recht häufig, von mehreren Herstellern gemacht. War schon immer, ist immer noch & wieder beliebt, weil unbeschränkt und einfach sammelbar/aufzustocken/zu ersetzen. Aber Vorlegeteile gibt es eben nicht ganz so häufig wie Bestecke selbst.
Dann unten die Erläuterungen zu den Zahlen. Und unter "Christofle cutlery marks used in the period 1877-1899 (silver-plated Metal Blanc)" wird deutlich, dass, da kein Basismetall mehr genannt wird, die Kelle auch aus der Zeit stammen dürfte.
Was ich nicht weiß, vllt. weranders hier - was die beiden Zahlen 90 und 88 (oder sind das rechte nur 4 Punkte?) darstellen sollen. Könnte auf eine Markierung wie '90er Silberauflage' hinweisen möglicherweise zu Exportzwecken, da in DE gebräuchlicher?
Die 4 Punkte sehen fast aus wie Braille

- das ist nur eine, meine Assoziation.
Ein paar Angebote (weil wenig, zeitlich nicht separiert)
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da sind auch paar Verkäufe dabei; immer auch Alter/Zustand beachten
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Beim deutschen ebey kannst Du selber ja noch gucken.
Gruß
nux