Hallo
das erste, was man bei einer solchen Druckgraphik beurteilen (können) sollte, ist, ob es ein Original-Abzug von einer Druck-Platte ist. Also, in dem Fall, ob Du überhaupt wirklich einen Stahlstich da hast.
Das erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Bild 'aus der Zeit' ist. So, wie die Fotos hier sind oder auch dort
[Gäste sehen keine Links] - kann man dazu keine Aussage machen.
Stahlstiche gehören zu den Techniken, die unter Tiefdruckverfahren zusammengefasst werden
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auch dort
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Stahlstich
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Radierung
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Sehr anschaulich dort für Stiche
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im Unterschied zu Radierungen
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Diese Verfahren hinterlassen fast immer alle eines, nämlich einen Eindruck im Papier. Man sieht einen Druckrand; das Motiv selbst ist eingetieft. Und - Papier: häufig eben Bütten, welches eine eigene Struktur außerdem aufweist.
Bei dem sw-Exemplar kann man es links am Rand noch einigermaßen gut sehen
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wenn man sich dazu etwas von den Fotos aus der eBucht vergrößert, dann sieht man aber auch, dass die Strukturen schon übereinstimmen.
Ist kein solcher Rand vorhanden, das Papier sehr glatt (und manchmal im Original nicht, dann aber außerdem ein Titel oder einer in anderer Schrift vorhanden), muss man ganz genau gucken, was es sein könnte. Oft stammen solche Blätter aus Büchern, die in der Zeit oder auch später noch wieder aufgelegt worden sein können. Daher sollte man versuchen, den Ursprung zu finden.
Zum Vergleich/als Grundlage auch noch andere Werke
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daraus erklärungshalber zwei herausgegriffen
dies
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und das
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das erste ist ein Original-Abzug eines Stahlstichs und das zweite eine handkolorierte Lithographie, ein Steindruck (Flachdruckverfahren). Also eine Vervielfältigung eines Druckes wiederum mittels eines anderen Druckverfahrens.
Also nochmal für alle zum Mit- oder Nachlesen
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ah ja - da steht auch was genau dazu "Arbeitsweise und Entstehung am Beispiel "Hanoverian and Saxon Scenery"
1825 besuchte Batty das Königreich Hannover, die Stammlande seines britischen Königs Georg IV: Das dabei mitgeführte Skizzenbuch mit der rückseitigen Signatur "S III" und dem Vorsatz von Battys Namenszug füllte er mit 53 Bleistiftzeichnungen und dem handschriftlichen Vermerk "1. bis 25. August 1825". Die Skizzen entstanden in der Reihenfolge des Reisewegs, jede Skizze wurde mit Ort und Datum versehen: Von Hamburg über Bremen (Markt, Weserbrücken), Verden und Nienburg nach Hannover und weiter über Bückeburg und Minden weseraufwärts bis nach Kassel. ... "
Im englischen wiki steht dazu etwas anders "He published in 1822 French Scenery; in 1823 German Scenery and Welsh Scenery; in 1826 Scenery of the Rhine, Belgium, and Holland all of which have been much esteemed; in 1828 Hanoverian, Saxon, and Danish Scenery; and in 1832 Select Views of the principal Cities of Europe.
Da also ein digitalisiertes Exemplar der Erstausgabe von "Hanoverian and Saxon Scenery", Jennings 1829 und unter Punkt 2 im Inhaltsverzeichnis das gezeigte Motiv genannt
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dort die Liste mit den beteiligten Graveuren, die an der Umsetzung der Zeichnungen von Batty für dieses Buch beteiligt waren
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Demnach gab es aber wohl nur eine Ausgabe, bzw. alle genannten sind aus dem Jahr
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Die Grundlage, Robert Battys Skizzenbuch, gibt es auch als Reproduktion
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Deine Aufgabe nun: erst nochmal genau gucken, mit Licht & Lupe, ja?
Was genau zu Künstlern willst Du denn wissen - es gibt soviel alte & neuere Literatur und zu englischen 'engravers' kannst Du allein schon im englischen wiki schon Manches finden
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oder auch
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Gruß
nux