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Das Geheimnis vom silbernen „Hochzeitlöffel“

Tafelkultur mit Stil! ✨ In diesem Forum dreht sich alles um Silberbesteck. Egal ob du Sammler, Liebhaber oder einfach nur auf der Suche nach dem passenden Besteck für deine Tafel bist – hier bist du genau richtig! 🍽️

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  • Eidex Offline
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Das Geheimnis vom silbernen „Hochzeitlöffel“

Beitrag von Eidex »

So, hier kommt wie angekündigt die dritte Runde ... ich bin beim Silberbesteck Durchschauen/Ausmisten über diesen schönen 22 cm langen Löffel gestolpert — keine Ahnung woher er kam aber wurde immer der „Hochzeitslöffel“ genannt. Er wiegt 46 Gramm & ist sehr fein & grazil gearbeitet, ganz ungewöhnliche Form finde ich. Er darf bei mir bleiben, deshalb bin ich so sehr an seinem „Lebenslauf“ interessiert ;)

Auf dem Löffel ist hinten eingraviert ...

— A. PRUSS
— eine Punze mit einem Anker & den Buchstaben R S (glaube ich)
— eine nur ganz schwach sichtbare gestichelte Gravur „H. Clasen u. Frau 20. 5. 11“

Fragen an die Profis:
— Wer war A. PRUSS? Ein Silberschmied?
— Was ist das für eine Punze? Deuter der Anker auf gen Norden hin?
— Warum ist kein 800 Stempel auf dem Löffel auch wenn ich recht sicher bin dass er das ist, er läuft nämlich kaum an
— Deutet die H. Clasen etc. Gravur (keine Ahnung wer das ist) darauf hin, dass die Familiensaga richtig ist & es tatsächlich ein „Hochzeitslöffel“ ist? Ich weiß nichts darüber, ist das eine Tradition sich nur einen Löffel zu schenken? Oder war der Löffel Teil eines Bestecks? Auch wenn ich letzteres kaum glauben mag, der Löffel ist nicht zum Essen, sondern ideal zum Rausschöpfen ...

Bin auf euer silbriges & kulturhistorisches Feedback gespannt! Schon mal vorab: Danke!
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  • silberfreund Offline
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Das Geheimnis vom silbernen „Hochzeitlöffel“

Beitrag von silberfreund »

R&S mit Anker ist die Punze von der Fa. F. Reusch und Söhne, Itzehoe später von H. Spliedt übernommen. A. Pruss war wohl der verkaufende Juwelier. Die Punktgravur dürfte die Geber des Löffels bezeichnen. Wenn der Löffel ca. 21 cm lang ist, ist es ein normaler Tafellöffel.
MfG silberfreund
  • Eidex Offline
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Das Geheimnis vom silbernen „Hochzeitlöffel“

Beitrag von Eidex »

@silberfreund

Hui, das freut mich aber so schnell eine so aufschlussreiche Antwort erhalten zu haben! Danke!!!
Ich wäre nie auf die Idee gekommen dass A. PRUSS wohl der verkaufende Juwelier war ...genausowenig wie die Tatsache, dass die Löffelschenker eingraviert sind, ich dachte das wäre das Hochzeitspaar gewesen.

Was ich noch immer nicht kapiere: Hat man damals einfach einen einzigen Löffel zur Hochzeit geschenkt? War das Tradition?

Last but not least: Und ein neues Wort habe ich auch noch gelernt — Punktgravur ;)

Dankeschön, big time!
  • Eidex Offline
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Das Geheimnis vom silbernen „Hochzeitlöffel“

Beitrag von Eidex »

PS:
Heureka, ich hab‘s ... das ist wohl entgegen der Familiensaga kein Hochzeitslöffel sondern ein Geburtslöffel oder Tauflöffel oder Patenlöffel.
Das macht doch auch viel mehr Sinn, oder?
Bin durch googeln von „A. PRUSS“ draufgekommen, siehe Screenshot vom Aktionshaus Weidler.

Bild gelöscht :face_with_rolling_eyes:
rup
  • Emmi Offline
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Das Geheimnis vom silbernen „Hochzeitlöffel“

Beitrag von Emmi »

Ich besitze ein entzückendes Vorspeisenmesser mit den Initialen meines Großvaters und dem Datum seines ersten Geburtstags. Leider ohne Punktgravur, sodass ich nicht weiß, wessen Geschenk das war! Darüber hinaus stellen sich die Fragen, wo die vergleichbaren Geschenke für seine beiden im Kleinkindalter und im ersten Weltkrieg gestorbenen Brüder geblieben sind... Ich verstehe gut, welche Gefühle Dir jetzt beim "Ausmisten" kommen.

Grüße

Emmi
Zuletzt geändert von Emmi am Mittwoch 16. Januar 2019, 00:21, insgesamt 1-mal geändert.
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  • nux Offline
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Das Geheimnis vom silbernen „Hochzeitlöffel“

Beitrag von nux »

silberfreund hat geschrieben: Dienstag 15. Januar 2019, 20:04 F. Reusch und Söhne, Itzehoe
kleine Korrektur - Reusch war in Elmshorn (auf jeden Fall 1907 schon), Spliedt dann eben in Itzehoe
dazu mit Datum aus: Deutsche Goldschmiede Zeitung, Band 40, 1937 "Die Fa. F. Reusch & Söhne, Silberwarenfabrik, Elmshorn, ist erloschen. Die Stempel dieser Firma hat die Silberbesteckfabrik H. Spliedt in Itzehoe übernommen, die Nachlieferung in den Mustern der Firma Reusch wird in Zukunft mit dem Warenzeichen der Firma Spliedt vorgenommen" [Gäste sehen keine Links]

bevor es probs gibt wg. des fremden Bildes - einfach so verlinken und dazu schreiben S. 52 PDF Nr. 3178 [Gäste sehen keine Links]
Eidex hat geschrieben: Dienstag 15. Januar 2019, 23:20 sondern ein Geburtslöffel oder Tauflöffel oder Patenlöffel.
Hallo :slightly_smiling_face:

ich hatte vorhin schon was dazu geschrieben, aber den Beitrag hat's wohl verschluckt ;)

Das hatte ich gemeint und gesagt Norddeutschland / SH sowie auch im ganzen Grenzgebiet / Süddänemark - das war so üblich und gerade dieses Gestichel vorne und die Pünktchen-Gravur hinten ist sowas von typisch :grinning:
Als Beispiel einen deutlich älteren aus Tondern, aber von der Machart her eben charakteristisch [Gäste sehen keine Links]

Aber der Juwelier o.ä. lässt sich nicht so einfach auftun
  • Eidex Offline
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Das Geheimnis vom silbernen „Hochzeitlöffel“

Beitrag von Eidex »

@rup
Oyyyyyyy, shame on me, da hat der Neuling was verbockt. :astonished: :worried: :weary: Bitte um Verzeihung — mir war nicht klar, dass verlinken ok ist, aber ein Screenshot mit Quellenangabe nicht. Ich gelobe Besserung!! O:-)

@nux
Daaaanke — ich hab‘ Gänsehaut bekommen als ich den dänischen Löffel sah, du hast Recht, er hat quasi identische Vibes bzgl. Design & Gravurtechnik. Yippee, das war ein großartiger Sprung vorwärts!
Darf ich zurückfragen:
(1) Interpretiere ich das richtig & der Silberschmied/Juwelier hat damals 1911 einen Blankolöffel der Firma R&S hergenommen & seine eigene wunderschöne Punktgravur eingraviert, im eigenen Design?
(2) Es gibt keinen Materialstempel — was für Silber ist das denn normalerweise bei solchen „feierlichen“ Löffeln? Es fällt wirklich auf, wie grazil & leicht & doch stabil der Löffel gearbeitet ist (kein Vergleich zu den anderen geerbten gleich großen Jugendstil Löffeln, die fühlen sich wie Supertanker dagegen an) — das impliziert für mich dass es ein Geschenk an ein Mädchen war, deshalb behalte ich ihn auch & verwende ihn weiterhin zum Rausschöpfen von feinen Desserts! :slightly_smiling_face: :upside_down_face:
Last but not least:
Danke fürs geduldige Erklären, wie ich mich forumsgerecht auf eine Quelle beziehe! :pray:

@Emmi
Danke für deine lieben Zeilen, schön dass es zusätzlich auch Frauenprofis in diesem Forum gibt, die das Faktenwissen auf eine emotionale Ebene heben können ;) ! (Das ist jetzt kein „men bashing“ hier!!) Ja, genau so ist es — das Ausmisten bringt Emotionen hoch & ist eine Respektbezollung an eine Generation, die zwei Weltkriege miterleben & leider auch mitkämpfen musste. Mein 1898 geborener Großvater (der mit den Initialen AP von dem Messer & auch der, welcher mit dem Zeppelin beruflich nach Brasilien flog) musste im WW1 & WW2 kämpfen, von letzterem kam er nie zurück, er starb an der Front an einer Lungenentzündung. Ich teile seine Geschichte hier, um dieser Generation Respekt zu bekunden, wider das Vergessen, & zu zeigen dass es mir bei meinen geerbten oder einst auf dem Flohmarkt gekauften Schätzen nicht nur um deren Appeal/Wert sondern noch viel wichtiger um deren Stories geht ...
  • Eidex Offline
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Das Geheimnis vom silbernen „Hochzeitlöffel“

Beitrag von Eidex »

PS @ nux & alle da draußen
... das Thema Dänemark lässt mich nicht los. Habe mir nochmals die Punktgravur der Schenker angeschaut & der Nachname ist siehe Foto:
Claśen ... also mit dem Akut auf dem s bzw. zwischen s & e ...
Option 1:
Wenn sich der Gravierer etwas vertan hat wäre es Clasén & hiermit ein echter dänischer Nachname!!
Option 2:
Falls der Akut richtig auf dem ś sitzt ist es kein dänischer Nachname.
Steht der ś Akut dann evtl. für ein ß (das wäre dann urdeutsch) oder ein doppelt ss?
Kennt sich hier jemand aus? Bin gespannt ...
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