Hi,
ich fürchte, Du hast das nicht ganz verstanden: da ist Nix mehr mit Schleifen oder Poren schließen oder Füllen... wenn Du weiterschleifst, hast Du überhaupt keine Schnitzerei mehr
Den Zustand, den Du hast, ist der, den Harry beschrieben hat: Treibholz-Effekt. Klar, das wird auch absichtlich gemacht für diesen speziellen Look 8)
Hervorgerufen wird das dadurch, das Holz Jahresringe hat : im Winter ist kaum Wachstum und nur einige Schichten aus kleinen Zellen, die harten, werden gebildet. Im Sommer breite Schichten aus großen, weicheren Zellen. Strahlen trägt die weichen Schichten starker ab, als die Harten. Das - sind Deine Krater.
Grundproblem war ein anderes: Du hast gesagt, der Tisch war gebeizt. Im Gegensatz zu auf dem Holz liegenden, kaum eingedrungenen Lackschichten, die man mit Abbeizern entfernen kann (alkalisch oder lösemittelhaltig, je nach Holzart), penetrieren Farbbeizen das Holz ein bis mehrere Millimeter. Auf glatten Flachen kann man das bei Massivholz unter Inkaufnahme von Substanzverlust runterschleifen oder auch teilweise nachbleichen... bei Schnitzereien ohne Verlust derselben daher gar nicht möglich. Wenn Du dem Strahler gesagt hast: hell bitte, hat der das natürlich gemacht, aber... das Verfahren überhaupt in Erwägung gezogen zu haben, war schlicht daneben.
Schäden an gebeizten Möbeln kann man eigentlich nur durch Auffüllen und Nachbeizen im möglichst gleichen Farbton ausbessern...
Wenn Du jetzt wachst, oder ölst, konservierst Du damit den derzeitigen Zustand... denn diese 'fettigen' Substanzen würden in die offenen Poren eindringen, es sich es darin gemütlich machen... und bleiben. Kriegst Du nicht wieder raus, es sei denn mit Heißdampf + Lösemitteln, was aber die ohnehin schon marode Optik nicht weiter verbessern würde...
Gleichzeitig schaffst Du damit eine 'abweisende' Oberfläche, auf die Du später kaum noch irgendwas aufbringen könntest, das daran haften bleibt...
Klar, Du kannst auch alles dick mit Porenfüller einpinseln und überlackieren - aber die Kraterlandschaft wird dadurch kaum verschwinden, selbst bei mehrfacher Anwendung... alles was vermutlich passieren wird, ist, dass das Schnitzwerk weich und verschwommen anmutet und Du ein Stück im Shabby Chic produzierst.
Mein Eindruck von dem Stück ist auch eher spätes 19. Jh. so in der Art
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[Gäste sehen keine Links] in unrestauriertem Zustand also nicht der totale Vermögensverlust... bei wirklich 17. Jh. wäre das ganze weitaus beklagenswerter...
Ich persönlich würde den Tisch auch wie Harry genau so lassen... Treibholz-Optik ist ja sowas von in...
[Gäste sehen keine Links] und Bilder
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wachsen ja... am einfach wäre vielleicht mit Sprühwachs... und wenn Du ihn doch wieder etwas dunkler möchtest... auch Wachse und Öle gibt es in verschiedenen Holzfarben.
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Möbel restaurieren kann ein schönes Hobby sein, aber ich rate doch ebenfalls dringend dazu, Dir mal ein klein wenig an Grundlagenwissen anzuschauen
[Gäste sehen keine Links] oder wie Willy so richtig meinte: fragen - entweder hier oder sonstwen, der sich auskennt.
*Pikki*
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