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Nähtisch Spät-Biedermeier - Alter und Wert ?

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  • snookerjack Offline
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Nähtisch Spät-Biedermeier - Alter und Wert ?

Beitrag von snookerjack »

Diesen wunderschönen alten Nähtisch habe ich geerbt.

Der Tisch war Teil eines Verlobungsgeschenks um 1890.

Die einzigartige sehr filigrane Technik mit der das Bild auf den Deckel eingearbeitet wurde, interessiert mich !

Es sieht aus, als ob es eingebrannt worden ist, dafür ist es meiner Ansicht aber zu fein.

Es könnte auch eine Art Malerei sein, doch mein erster Gedanke war, dass beim Auftragen von Farbe oder Tinte, diese doch im Holz verläuft.

Weiß jemand mehr über diese Technik?

Kann mir jemand etwas über den Wert dieses schönen Tisches sagen?

Ich habe noch ein Kochbuch mit Holz-Einband, dass mit selbiger Technik erstellt wurde. Leider hat der Autor keine große Motivation gehabt und es ist bei 8 Rezepteinträgen geblieben. Das Buch hat Goldschnitt und ist reine Handarbeit.

Das innere des Nähtisches ist mit kleinen Deckeln ausgestattet, die Bilder darauf sehen aus wie Scherenschnitte.

Ich hoffe, dass mir hier jemand weiterhelfen kann und freue mich über Ihre Hilfe.

Gruss Snookerjack
  • rw Verified Offline
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  • Registriert:Donnerstag 16. Februar 2006, 02:36
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Beitrag von rw Verified »

Hallo snookerjack,

es ist wirklich ein wunderschöner seltener Nähtisch ! Vor Jahren habe ich mal einen ähnlichen gesehen in Amerika für $5,000.00. Doch in einen von meinen Europaischen Antike Preis Katalog habe ich ein ähnlichen Nähtisch gefunden. Sie zeigen einen Wert von 2500-3500 Euro. Leider sagen sie nichts über den Dekor, nur das er gemalt ist und aus den Victorianzeiten stammt.

Viele Grüsse
rw
Wertbestimmungen and alle sonstigen Angaben meinerseits, erfolgen nach besten Wissen und Gewissen. Sie sind jedoch ohne Gewähr!
  • snookerjack Offline
  • Reputation: 0

Beitrag von snookerjack »

Vielen Dank rw,

das hilft mir schon eine Menge weiter

Ich komme immer wieder gern hier her zurück :-)

LG

Snookerjack
  • snookerjack Offline
  • Reputation: 0

Beitrag von snookerjack »

Hallo !

Ich habe neue Informationen, die ich allen Interessierten hier natürlich nicht vorenthalten möchte.

Bei der Malerei auf meinem Nähtisch handelt es sich um

Schwarzlotmalerei

So bezeichnet wird eine meist auf Glas oder Keramik ausgeführte Malerei.

Die dabei verwendete spezielle Schmelzfarbe wird bei einer Temperatur von 600 °C in das Material eingebrannt. Es entsteht dabei ein Effekt wie bei einer Graphik.

Der in Nürnberg ansässige Hausmaler Johann Schaper (1621-1670) gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Schwarzlotmalerei, er wird manchmal irrigerweise auch als Erfinder dieser Technik genannt. Tatsächlich war die Schwarzlotmalerei aber bereits im Mittelalter bekannt und wurde in der Glasmalerei eingesetzt. Die Bezeichnung Lot geht auf die Verwendung von Blei zurück, speziell auf die Bleiruten als Glaseinfassung.

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde diese Technik sehr beliebt. Dargestellt wurden meist florale Ornamente oder Wappen, aber auch Tiere, Jagdszenen oder antikisierende Motive. Neben Nürnberg wurde Kronstadt in Böhmen mit Ignaz Preissler ein wichtiges Zentrum.

Im 19. Jahrhundert machte sich vor allem die Wiener Firma J. & L. Lobmeyr für die Schwarzlotmalerei stark und rekrutierte böhmische Künstler, die diese Technik noch beherrschten.

Im Antiquitätenhandel und auf Auktionen können Spitzenstücke fünfstellige Preise erzielen; unsignierte Gläser, Kannen und Becher sind häufig zu finden und wesentlich günstiger erhältlich.

Als Schwarzlot allgemein bezeichnet man ein gefärbtes Bleiglas, das sich leicht aufschmelzen lässt und vom Mittelalter an als schwarze Farbe in der Glasmalerei verwendet wurde.

Den Wert des Nähtisches hat ein renommiertes Antiquitätenhaus aus Bayern auf ca. 1800,- Euro geschätzt.

Gruss Snookerjack
  • rw Verified Offline
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  • Registriert:Donnerstag 16. Februar 2006, 02:36
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Beitrag von rw Verified »

Vielen Dank fuer die Information snookerjack, wieder was gelernt :)

FG
rw
Gesperrt
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