Aha - das ist wohl ein Trend das die Märkte zu Ramschwühlständen verkommen...
Eigentlich schade.
Neuwarenstände zu überspringen sagt sich so leicht: auf einem recht bekannten Markt in der Inhofer Stadt Senden sind mittlerweile von den knapp 80 bis 100 Anbietern weit über 70, eher 80% professionelle Händler die Rückläufer von Versandhäusern, Neuwaren aus Asien/Afrika/Südamerika, Mobiltelefonkram oder die üblichen Kindersachen anbieten.
Die paar privaten Anbieter sind heiss umlagert, da gehts schon um halb sechs morgens zur Sache. Und die Preise können in der Regel für Porzellan, Kristall und Stiche/Drucke frei nach unten verhandelt werden. Die meisten sind froh wenn sie die alten Sachen überhaupt los werden können.
Immer häufiger kommen semiprofessionelle Händler auf den Markt: die bieten absolute Luxussachen der großen Marken (Louis Vuitton, Chanel, Longchamps, Prada, Gucci usw.) an: ein Teil der Waren wurde bereits deutlich sichtbar genutzt mit entsprechenden Spuren - andere Sachen sind neuwertig oder sogar komplett ungenutzt. Leider sind die ungenutzten Sachen oftmals Kopien, die hoffen das im Bereich der echten Luxussachen solche Fakes nicht weiter auffallen.
Die Anbieter sind meist sehr gut gekleidet, fahren mit Oberklasse Autos vor und lassen nur geringe Preisverhandlungen zu.
Manchmal denke ich mir dass das vorgeschickte Personen sind um die gefälschten Markensachen geschickt anbieten zu können. Die agieren nur kurze Zeit, maximal zwei Stunden und sind dann fix wieder unterwegs.
Gut sind die Hausratsverwerter die Sachen anbieten die sie selbst nicht gut genug kennen: da habe ich vor ein paar Wochen mal Riedel Sommelier Gläser zum Stückpreis von 50 Cent im originalen Karton gekauft

Wenn ich daran denke das allein die Obstschnapsgläser im Laden um 80 Euro/Stück kosten war der Fang gut.
Ein schöner Flohmarkt ist noch immer in Hannover am Leineufer. Der einmal im Jahr stattfindende Markt in Lüneburg ist immer sehr gut für Fänge - und der Schanzenflohmarkt in Hamburg an der alten Rinderschlachthalle war immer sehr fein für gutes Silberbesteck.
Natürlich sind die Vereinsmärkte immer recht ordentlich: meistens finden die nur einmal im Jahr statt und es gibt kaum Werbung dafür. Da muss vorher geeignete Recherche betrieben werden.
Auch die Pfennigbazaare von den Rotariern, Lions Club, Spinning Wheel usw. sind meistens eine gute Fundgrube. Oftmals Neuware oder Sachen direkt vom Künstler (bzw. den Käufern des Künstlers). Manches feine Gemälde habe ich da schon gefunden.
Und wenn ich in der Schweiz bin: die Brockenhäuser bieten immer gute Möglichkeiten für einen schönen Einkauf. Doof nur wenn der deutsche Zoll ebenso gut informiert ist...