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Ikone Gottesmutter von Kasan

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  • bwro Offline
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Ikone Gottesmutter von Kasan

Beitrag von bwro »

Hallo,
seit geraumer Zeit bin ich im Besitz der gezeigten Ikone.
MMn müßte es sich um eine Gottesmutter von Kasan handeln, das konnte ich auch aus dem Altkyrillischen soweit entnehmen.
Nun zu meinen vielen Fragen:
Wie kann man das Alter von Ikonen eingrenzen? Ist die hier gezeigte alt, oder eher auf alt getrimmt?
Wie lässt sich die geografische Herkunft eingrenzen?
Meist wird bei alten Ikonen vermerkt "Eitempera auf Kreidegrund", wie kann ich dies feststellen?
Sie ist leider sehr wurmstichig. Es scheint jedoch als wäre hier mit irgendeinem Mittel bereits verfestigt worden. Kann jemand sagen wie das professionell gemacht wird? Hier könnte es sich auch einfach um Flüssigklebstoff handeln, der eingefüllt wurde....
Kann jemand die beiden Randheiligen benamen?
Wie könnte man den Wert dieser Ikone angeben?
Ich weiß viele Fragen und nicht gerade die besten Fotos....
Aber schon mal herzlichen Dank für Eure Informationen
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  • Zwiebel Offline
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Beitrag von Zwiebel »

Hallo bwro,
Sollte ich eine Antwort vergessen, möge man mir vegeben.... :lol: :lol:

Es handelt sich m. E. de facto um eine Original Ikone aus einer der guten Malerschulen Zentralrusslands, dargestellt die Gottesmutter von Kasan (Kasanskaja), mit Links dem Randheiligen, Erzengel Gabriel und Rechts wohl Maria Magdalena, entstanden um 1800, Ei-Tempera auf Kreidegrund, auf Pappel-Tafel, Rückseitige Sponki´s fehlen. Tolle Qualität der Malerei, allerdings häufig restauriert, jedoch recht ordentlich!

Den Kreidegrund erkennt man immer dort, wo Craquelé entsteht und eine relativ weiße Grundierung sichtbar wird. Sollte die Anobium punctatum Larve inaktiv und die Ikone gut stabilisiert sein, ist ein weiteres Eingreifen nicht erforderlich. Die Tafel ansich, könnte aber eine "Generalüberholung" vertragen, da sich Farbe gelöst und partiell im "Bild" neues Craquelé aufgeworfen hat. (Größe ca. 26 x 34 cm???)

Schalom,
Zwiebel
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Beitrag von bwro »

Hallo Zwiebel,
herzlichen Dank für Deine sehr aufschlußreiche Erklärung.
Wie immer hatte ich natürlich die Abmessungen vergessen, ca. 31 x 35cm.
Beim Kreidegrund hatte ich richtig vermutet, dank Deiner Hilfe weiß ich es jetzt allerdings. Man sieht es sehr gut an den Abplatzern der oberen Kante.

Anhand welcher Kriterien hast Du die Ikone auf 1800 geschätzt? Gibt es dafür allgemeine Kennzeichen? Kann aber auch jederzeit verstehen, wenn Du nicht zu viel aus dem Nähkästchen plaudern willst :D

Jetzt aber nochmals 3 Fragen:

Welchen Zweck erfüllen die Sponki?

Woran erkennt man, daß sie bereits restauriert wurde?

Auch wenn mir die meinige um einiges besser gefällt, könnte das als Anhaltspunkt dienen:


Beste Grüße
bwro
  • Zwiebel Offline
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Beitrag von Zwiebel »

Hi bwro,
da die zu bemaldende Pappelholz-Tafel ursprünglich gerade war und sich auch in Zukunft nicht verziehen/werfen sollte, wurden entweder an den Stirnseiten der Platte, oder eben wie bei Deiner Revers, Holzleisten von der Seite her eingelassen/getrieben, die Sponki´s. Dass Diese im Verlauf der Jahre, bedingt durch die natürliche Trocknung schrumpfen würden, bedachte man wohl nicht, denn häufig gingen diese "Holzkeile" verloren. Drum sind die meisten Ikonen "gewölbt".

Nur ein Beispiel zur Erkennung der Restaurierung. Am unteren Brandfleck läuft die Randlinie durch und der Mund der Mutter Maria, respektive des Christus Emanuel, ist scheinbar unberührt. Auch die fehlenden "Buchstaben" im Nimbus des Christus, "Omega", "Omikron" sowie "Ny" sind wech...... :shock:

Die Kasanskaja ist sehr häufig gemalt worden. Deine ist nun aber besonders schön, aus einer guten Schule und zudem in gutem Zustand. Auch ist die im Link m. E. nie um 1800 sondern später. Somit würde ich Deine Gottesmutter von Kasan auch höher bewerten.

Übrigens kommt mir Deine Ikone bekannt vor, so als hätte ich die schon mal in den Händen gehabt........kommst Du zufällig aus dem Dreistädteeck: Celle, Gifhorn, Braunschweig? :lol: :lol:

Das sollte nun aber reichen, denn sonst verrate ich Dir meinen ganzen Sachverstand.................... :wink:

Stehe Dir aber gerne, jederzeit, wieder zur Verfügung!

Schalom,
Zwiebel
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Beitrag von bwro »

Guten Abend Zwiebel,

herzlichen Dank für die vielen Informationen, die Du mir zur verfügung gestellt hast. Hatte nicht damit gerechnet in so kurzer Zeit so detaillierte Informationen zu erhalten.

Ich bin mir sicher, daß Du die Ikone noch nicht in Händen hattest. Ich komme aus der Rosenheimer Ecke. Die Ikone hatte ich in Miesbach von privat erworben.

Vielleicht würdest Du mir mit einer weiteren Ikone und einem Ikonenaufsatz ebenso weiterhelfen?

Mein Dank schon mal vorab (Fotos folgen)

bwro
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Ikone rumänisch

Beitrag von bwro »

Die Ikone stammt mMn aus Rumänien, hat die Maße ca. 21 x 16cm, das Oklad ca.16,5 x 11cm ist vermutlich aus Silber, jedoch nicht gepunzt. Silberprüfung habe ich bei dem Oklad noch nicht durchgeführt, halte ich bei der Qualität und der wunderbaren Patina auch nicht unbedingt für Nötig!?
Beim Holz gehe ich nicht von Nadelholz aus, sieht mir eher nach Laubholz aus.
Ich hoffe wieder auf einige Informationen zum Alter und der Qualität der Arbeit :roll:

Um die Übersichtlichkeit zu bewaren, stelle ich den Ikonenaufsatz dann erst später ein...

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  • Zwiebel Offline
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Beitrag von Zwiebel »

Guten Morgen bwro,
vorab. Ikonen aus Russland stellen mir keinerlei Probleme, da würde ich mir zutrauen, Expertisen Anhand der eingestellten Bilder, zu erstellen.

Byzanz, Griechenland, Rumänien und umliegende Staaten bereiten mir da wesentlich mehr Schwierigkeiten. Diese Ikonen sollte man unbedingt in der Hand halten können!

Deshalb auch nur kurz und unter Vorbehalt: es ist durchaus möglich, das diese ovale Ikone, eine Hausikone, aus Rumänien oder Bulgarien stammt. Dargestellt Christus Pantokrator mit erhobener segnender Hand, in der Linken, das Wort Gottes, Ei-Tempera auf Kreidegrund, auf Pappelholz, hinter dem Oklad voll ausgemalt, was eine zeitliche Zuschreibung ebenfalls in die Zeit um 1800 zulässt, etwas davor. (Wenn alles original)

Die beiden Revers erkennbaren hellen "Streifen", sowie Nagelspuren, lassen den eventuellen Schluss zu, dass die Ikone Teil eines Ganzen war, fest in einer kleinen "Hausikonostase" verbaut.

Leider ist der Erhaltungszustand erbärmlich und dringend sollte man die komplette Ikone konservieren, bevor noch mehr abblättert. Das Gesicht des Christus ist vollkommen weggeküsst. Das Oklad sollte gepunzt sein, wenn es aus Silber ist!!!

Die "Beschriftung" ISUS CRISTUS ist mir in dreißig Jahren noch nicht untergekommen.

Ich hoffe das hilft ein wenig,
beste Grüße, Schalom,
Zwiebel
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Beitrag von bwro »

Mahlzeit Zwiebel,
und schon wieder vielen Dank für Deine Anmerkungen.

Trotz nochmaliger genauer Untersuchung des Oklad konnte ich nichts, das wie eine Punze aussieht entdecken.

Neben der Herkunftsangabe des Vorbesitzers, sie stamme aus Rumänien, habe ich auf Rumänien geschlossen wegen des Wortes ISUS. ISUS finde ich nur im kroatischen und im rumänischen.
CRISTUS finde ich in beiden Sprachen nicht, sondern im spanischen und im deutschen des Mittelalters.

Ob es wohl Sinn hat mit dem Museum Kontakt aufzunehmen:?
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bwro
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