horsa hat geschrieben: ↑Donnerstag 22. August 2024, 21:33
Kann jemand zufällig das Wappen mit dem Greif mit Zepter zuordnen? ... "Johae: Herma." "1675"
Hallo :slightly_smiling_face:
denke das wäre höchst unwahrscheinlich, nicht zuletzt, weil nach 350 Jahren viele auch schon ausgestorben sind und wenn nicht, Wappen sich auch verändert haben können, frühe tw. nicht überliefert sind.
Aber: Wappen, gerade die des Adels, sind kein Zufall; die folgen strengen Regeln. Und seit es viele Wappenbücher digital gibt, kann man mit einer Grund-Idee wie die beschrieben werden, viele auch oft rel. einfach nachsehen. Hab ich - ohne von der Materie wirklich richtig Ahnung zu haben - selbst hier ja nun schon öfter bis zum Auffund gemacht.
Das hier ist einerseits etwas kniffliger, weil es nunmal Greifen & verwandte Tierchen zuhauf gibt und der Schnitzer keinen Hinweis auf die Farben hinterlassen, keine Tingierung mit angelegt hat. Wenn das Schnitzwerk allerdings schon für eine farbige Fassung vorgesehen war, wäre das auch nicht sinnvoll gewesen.
Und Du außerdem nix zur regionalen Herkunft (ggf. auch vermuteter des Vorbesitzers) hast verlauten lassen. Das hätte den riesigen europäischen Heuberg oder auch nur den deutschsprachigen Haufen vllt. schon etwas schrumpfen lassen können. Bei Greifen ist man zudem schnell verleitet, da zuerst an Ostpreußen oder so zu denken, aber das muss auch gar nicht ...
Als Ausgleich sozusagen, damit wiederum könnte es einfacher sein, gibt es eben den Hinweis auf einen möglichen Namen dazu; die Initialen vorne I.H. decken sich damit auch. Allerdings fehlt (oder wurde nur nicht dargestellt, was aber unüblich wäre) ein Halskleinod - damit wäre das kein Uradel; was man aber so nicht sicher weiß.
Was mich zuerst (nach Otto Titan von Hefner) zu einem Geschlecht brachte, welches 'ritterschaftlich begütert mit Wain' wurde. Das ist bei Laupheim, BW. Eine Familie Herman/auch Hermann , die nach seinen Aufzeichnungen in Teilen eben auch den Greif mit Zepter als Helmzier führen (andere einen Widder oder Ritter mit Pfeilen). Normalerweise schaut man nun nicht nach der Helmzier zuerst

- aber es war nach knapp einer Minute gleich die dritte Textstelle, die den 'Greif mit dem Zepter wachsend' lieferte und beim Öffnen eben 'Herman'. Ah ja?
Abgebildet in dem Buch ist das Wappen ab 1783 - eine schon spätere, dreigeteilte Version mit eben den 2 Tieren und drei Helmen/Helmzieren - geh da rechts oben bei Inhalt auf Abschnitt 4, da ist die Tafel 7 und scrolle vor bis Tafel 9 - dann erste Spalte, das dritte Wappen
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Im Gothaischen genealogischen Taschenbuch steht, dass der Wappenbrief mit Lehenartikel 1595 an einen Tobias Herman ging. 1768 wurde das Geschlecht (aus Memmingen stammend (?) ) dann geadelt (von Herman) und 1780 und 1783 auch gefreit; damit dann Freiherren
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Da steht zu den Anfängen bzw. frühen Personen aber nicht mehr Brauchbares.
Dann habe ich versucht, die Farben herauszubekommen und im Württembergischen Wappenbuch von J.G.L. Dorst gibt es zumindest eine des vor genannten Dreifach-Wappens. "In der linken schwarzen Schildeshälfte auf acht silbernen Bergen ein goldener Greif einen Zepter haltend." Sehr edel ...
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Tja, zuerst die Burg wohl, denn das Schloss wurde erst später gebaut - da steht nur auch nicht viel
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Und auch die Geschichte des Ortes Wain, da geht es auch erst mit dem Freiherren los
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Und nun heißt es tiefer graben, ein Darstellung eines früheren Wappens nur mit Greifen aufzutun oder zumindest eine Beschreibung und einen möglichen Ritter und vielleicht Johann Herman o.ä. genannt - weil bisher ist das alles erst noch eine reine Vermutung ... :grimacing: ':)
Ach so ja - ob das immer ein Stuhl war? sieht für mich eher nach sowas aus, was in Kirchen hängt, aber dazu später
Gruß
nux