Moin Kati und Merci für die neuen Fotos - sehr schön scharfe Aufnahmen;-)...allerdings
grundsätzlich bitte Fotos immer auf unstrukturiertem, weißem Papier knipsen, sonst
stellt der Autofokus eher auf den Untergrund scharf, als auf's Objekt.
Bei den Perlen, bei denen die Bohrlöcher zu sehen sind, handelt es sich um moderne,
maschinelle Bohrungen. Auch wenn teilweise die trichterförmigen Eingänge - wie sie
typische für antike Bohrungen sind - zu sehen sind, so scheinen die Bohrungen zu
kreisrund. Da müßtest Du noch x mit ner Lupe in den Kanal schauen, um die Bohrspuren
an den Wänden zu erkennen. Die Kanten der Trichter und Bohrlochübergange sind
sehr scharf. Wenn es sich um antike, getragene Perlen handeln würde, wären diese
Übergange weich und unregelmäßig vom Abrieb des Fadenmaterials in Verbindung mit
Luftstaub, Schweiß & Co. Die Perlen wurden auch aufgrund der Rauhigkeiten im Bohr-
kanal früher oft bereits auf Metallketten gefädelt, da textile Fäden zu schnell durchscheuerten
und man Verlust verhindern wollte. Diese Metallketten hinterließen ausgeprägte Spuren.
Auch gegenseitig rieben sich die unterschiedlichen Materialien mit unterschiedlichen
Härten an den Stirnseiten ab und hinterließen Spuren, davon ist nix zu erkennen.
Versuche x bei der langen schwarzen Perle mit einer feinen Nadel innen über den Bohrkanal
zu streichen. Die antiken Perlen wurden ja von den beiden Seiten her gebohrt und mangels
exakter Zentrierung ist dann dort - wo sich die Bohrungen treffen - eine Rauhigkeit/Versatz
zu spüren. Gut zu erkennen bei dieser antiken Perle:
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Hier kann man auch noch x gut antike Bohrungen erkennen:
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Was mir auch noch bei Deinen Perlen auffällt, ist die Pararellität der kleinen Scheibchen.
Hier ein Beispiel für antike Schmuckelemente aus dem vermuteten Gebiet Peru:
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Und hier noch was präkolumbianisches:
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Wenn Du Dich mit dem Erkennen von antiken Schmuckelementen und Bohrtechniken beschäftigen
möchtest, iss das ne richtig gute Seite:
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Voilà, wie immer kann ich nur sagen, daß man solche Stücke nich wirklich anhand von nur
Fotos beurteilen kann - das muß man in der Hand haben können und auf diesem Gebiet
Erfahrung haben.
Und außerdem muß man bedenken, daß die "Hersteller" dieser "antiken" Schmuckstücke, diese aus
Fundstücken neu zusammenstellen.
Stell Dir das in etwa so vor - die Verkäufer haben viele Schachteln mit Fundstücken aus jeweils
ganz unterschiedlichen Zeiträumen - von neolitischen Perlen über Taironaperlen bis hin zu zehn
Jahre alten antikisierten Stücken.
Auch sind nicht alle Perlen bereits getragen worden, sondern werden als Artefakte im Sand oder
ungetragen in alten Behältnissen gefunden. Da werden dann ganz unterschiedlich alte/wertvolle Perlen
aus den Schachteln zu einem neuen Schmuckstück kombiniert.
Bei Deiner Kette, mit 330 Elementen könnten also durchaus auch antike Perlen enthalten sein.
Was mir auch noch auffiel, waren merkwürdige Auftreibungen am Sägeschnitt der Ösen - da müßte
auch noch x jemand mit ner Lupe draufgucken - und auch den Feingehalt/Edelmetallanteil der
Metallteilchen prüfen:

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