Glockerlmadonna (?) Unbekannte Skulptur

[Handjive]

Hallo,

Hab gestern diese Holzskulptur geschenkt bekommen.
Ein Familienerbstück ewig im Besitz aus der Gegend Vöcklabruck/Salzkammergut.
Mir wurde gesagt, es handelt sich um eine "Glockerlmadonna", mehr Infos gibt es nicht.
Ich habe leider wenig Ahnung und finde nichts vergleichbares.
Mich würde der Typus und das ungefähre Alter interessieren. Ich schätze Ende 19.Jhdt. ?
Hausaltar? Nischenfigur?
Die Skulptur ist ca. 30cm hoch, die Madonna abnehmbar.
Sehr leichtes Holz.
Mir gefällt sie sehr, ich finde sie äusserst dekorativ.
Vielleicht hat ja jemand einen Hinweis, ich bin für jede Anregung sehr dankbar.

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[lins]

Hi Hanjive,
ich könnte mir gut vorstellen, dass ein Kind diesen anschaulichen Ausdruck "Glockerlmadonna " geprägt hat und die Figur dann in der Familie weiterhin so bezeichnet worden ist. Die Quasten des Baldachins sehen aus wie Glöckchen und der Baldachin selber wirkt ja auch wie eine Glocke.
Oder es ist ein Ausdruck aus dem "Volksmund". Deshalb ist wirklich nicht viel zu finden.
Hier ein Beispiel für den Begriff "Baldachinmadonna"
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Der Typus ist "Maria Immaculata" die unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria, die oft mit den Füßen auf dem Kopf einer die Weltkugel umwindenden Schlange dargestellt wird
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Die Figur könnte auch älter sein, eine Rückansicht wäre da natürlich für eine Beurteilung hilfreich.
Nischenmadonna ist auch eine passende Bezeichnung. Die sind oft außen zu finden, Beispiel hier
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Gruß
Lins

Nachtrag: Gerade gefunden
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[nux]

Hallo :slightly_smiling_face:

da das umgebende Akanthus-Blattwerk noch stark nach Barock aussieht, tippe ich auf eine ältere Figur - eine ähnliche mit Kind dort z.B. zu sehen [Gäste sehen keine Links]

Im Raum Veneto finden sich mögliche Vorbilder? [Gäste sehen keine Links]
allerdings sind die Madonnen unter Baldachin da alle mit Kind und tw. gibt es diese Baldachine auch separat - als baldacchino processionale, sprich also für Prozessionen. Nicht auszuschließen, das so eine Figur wie diese auch auf Prozessionen Verwendung fand?

Aber dazu sollte besser ein Fachmensch im richtigen Leben was sagen, der auch in die Hand nehmen kann. 'Sehr leicht' weist meist auf das für Schnitzereien bevorzugte Lindenholz, manchmal auch Pappel hin.

Gruß
nux

[Handjive]

Vielen vielen Dank an @nux und @Lins !

Hier noch ein paar Bilder:

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[Handjive]

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[Schmidtchen]

So wie ich das sehe, wurden die beiden Schrauben erst nachträglich angebracht.
Vielleicht so in den 60ern.
Ein genaues Alter ist bei so Holzschnitzereien sehr schwer zu ermitteln.
Anhand der Verarbeitung gibt es Hinweise, bei dir wären dies das ursprünglich nur genagelt wurde.
Wenn die Nägel jetzt noch handgeschmiedet wären, wäre sie sicherlich noch etwas älter, mindestens Mitte 19. Jahrhundert und früher.
Vielleicht kannst du vor Ort dies besser einschätzen.
Wenn es industrielle Nägel sind, wäre sie dagegen eher jünger.
Schön das so etwas in der Familie weiter gereicht wird.