Silberpunzen auf Jugendstil-Brieföffner
Forumsregeln
Um eine möglichst präzise Bestimmung deiner Silberstempel und Punzen zu gewährleisten, beachte bitte folgende Regeln:
Bilder des Gegenstands: Stelle Bilder des gesamten Silbergegenstands zur Verfügung.
Makroaufnahmen der Punzen: Fotografiere alle Punzierungen als Makroaufnahme einzeln, damit die Details gut erkennbar sind.
Informationen : Gib zu Anfragen alle vorhandenen Informationen an, z.B. Gewicht, Abmessungen und Fundort bzw. Herkunft
Wertbestimmung:
Beachte bitte, dass eine exakte Wertbestimmung im Forum schwierig ist, da der Silberpreis und der Geschmack der Käufer variieren. Wir helfen dir aber gerne, Informationen zu Hersteller, Herkunftsland und Alter zu finden, um den ungefähren Zeitwert besser einschätzen zu können.
Anfragen ohne Bilder des gesamten Gegenstands können leider nicht beantwortet werden.
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- Gast Offline
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Silberpunzen auf Jugendstil-Brieföffner
jüngst habe ich einen schönen Brieföffner aus Silber ersteigert, den ich für ein Modell aus dem klassischen Jugendstil halte. Der Silbergehalt soll lt. Verkäufer von einem Juwelier getestet und auf ca. 800er oder 830er Silber bestimmt worden sein. (Die soeben erfolgte Reinigung im Silberbad hat er schadlos überstanden.)
Leider ist nichts über die Herkunft des schönen Stücks bekannt, weswegen ich hier im Forum einmal fragen wollte, ob jemand die Punzen identifizieren kann?
Ich kann die Punzen gar nicht richtig beschreiben, da ich nicht weiß, was sie darstellen sollen. Die eine sieht aus wie zwei Hängelampen oder hängende Blüten, deren Stiele sich kreuzen. Die winzige daneben könnte eine Theatermaske mit zwei Gesichtern darstellen. Oder soll das eine Zahl sein (vllt. eine 12 für 12-lötiges Silber?)?
Die Rückseite ist plan. Darauf sind keine weiteren Punzen eingeschlagen.
Maße: 18 cm lang (davon 13 cm Klinge, Klingenbreite oben 1,8 cm, unten 1,4; Verzierung 3,6 cm breit), 44 g schwer
Über Antworten würde ich mich freuen und grüße herzlich in die Runde,
Altschliff
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- nux Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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- Registriert:Montag 2. Juli 2018, 20:39
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Silberpunzen auf Jugendstil-Brieföffner
da braucht es wohl ein besseres Foto der Punzen - bitte versuch das nochmal, ev. auch durch eine Lupe. So erschließt sich einem da nichts wirklich; nach irgendwas an den üblichen Feingehalts-Kennzeichnungen sieht es aber auch erstmal nicht aus.
Dann - Jugendstil? worin siehst Du den denn? ich sehe ein wenig Blattwerk, Voluten, oben eine stilisierte Palmette oder Muschel; eine Kartusche mittig - alles hübsch symmetrisch und ordentlich. In der Klinge eine Art Fleuron dazu. Keine floralen Schlängeleien, Blüten, Bänder, dahin fließende Formen, Gewänder, wallende Maidenlocken oder aber im Gegenteil strenge, geometrische Muster? nö, das ist eher barockisierend oder so.
Weiter: Silber? getestet, ok, aber das das ist in diesem Rahmen ja nicht nachvollziehbar. Und, davon ist so natürlich jetzt auch nichts (mehr) zu sehen. Selbst wenn dem so war mit Anlauffarben, Patina oder auch absichtlicher Schwärzung zwecks Kontrastes, Antiksilber manchmal bezeichnet - ein Bsp. [Gäste sehen keine Links]
Das Metall wirkt eher stumpf? nein, will nicht nöseln, aber hinterfragen sollte man schon.
Gruß
nux
- Gast Offline
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Silberpunzen auf Jugendstil-Brieföffner
vielen Dank für Deine Antwort und Anregungen!
Größer und besser kann ich die Punzen leider beim besten Willen nicht darstellen. Ich finde schon, dass man darauf etwas sieht. Die Frage ist nur, was? :grimacing: ':) :upside_down_face:
Bzgl. des Materials muss ich mich natürlich auf die Angaben des Verkäufers verlassen. Das Material war vor dem Reinigungsbad stark angelaufen. Es stimmt aber, dass er im Vergleich zu meinem "ordentlich" punzierten Jugendstil-Brieföffner von Tostrup deutlich stumpfer wirkt und auch auffallend weich ist.
Mich macht stutzig, dass das Stück, was ich trotzdem schön finde, so schlecht punziert ist.
Der soeben laienhaft durchgeführte Tauchtest+Magnettest lässt jedenfalls nichts Gutes erahnen ... (spezifisches Materialgewicht um die 11,3 g ... habe aber keine Präzisionswaage, um das genauer zu prüfen).
Ich werde den Verkäufer nochmals befragen und nochmals testen.
Barockisierender bzw. historisierender Jugendstil war durchaus eine Form des Jugendstils. Ich selber habe das Stück inzwischen eher vor 1890 verortet, wenn es denn überhaupt echt ist. Historismus/Neobarock fällt m. W. ohnehin eher in die Zeit, in der es mit genormten Punzen zur Herkunft noch nicht so weit her war. Insofern ist die Einschätzung m. E. nicht grundlegend falsch, auch wenn man sich vom Jugendstil als Formgeber bzw. Stilrichtung verabschieden muss. (Ich sehe die Argumente bzgl. der Formensprache.)
Dass das Teil wohl eher billig aus der Fließbandpresse - ob damals oder später - gefallen sein dürfte, steht m. E. außer Frage.
- Gelegenheitssammler Offline
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Silberpunzen auf Jugendstil-Brieföffner
leider muss ich mich nux anschließen, als Jugendstil wird so etwas gerne mal bezeichnet, wird es allerdings trotz Bezeichnung nie werden. Anhang der vorliegenden Fotos ist eine Recherche der Punzen auch mir leider nicht möglich. Sorry vielleicht gibt's ja noch die Möglichkeit schärfere Fotos zu schießen.
Beste Grüße
- Heinrich Butschal Offline
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Silberpunzen auf Jugendstil-Brieföffner
Heinrich Butschal
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- Gast Offline
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Silberpunzen auf Jugendstil-Brieföffner
danke - das Thema, dass das kein Jugendstil ist, war schon geklärt. Ich hatte in meiner Antwort an nux bereits zugestimmt und das auch kurz nach meinem Eintrag durch genauere Betrachtungen - vor allem im Vergleich zu meinem echten Jugendstil-Brieföffner von Tostrup - selbst erkannt (barockisierend, Historismusanleihen - um/vor 1890, falls überhaupt echt).
Es geht jetzt nur noch darum, ob es sich um eine Fälschung und bei den Punzen um irgendwelche Fantasiemarken handelt.
Die Punzen bekomme ich leider nicht schärfer - ich habe diese bereits mit Bildbearbeitungssoftware versucht herauszuarbeiten.
Danke trotzdem für den Input. Ich habe einige wertvolle Erkenntnisse erhalten und auch außerhalb des Forums Standardwerke für die Recherche von Meisterpunzen gefunden, die öffentlich zugänglich sind (leider nicht mit Schwerpunkt 19. Jh.). Damit bin ich in jedem Fall einen Schritt weiter.
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