Osteuropäische Punze
Forumsregeln
Um eine möglichst präzise Bestimmung deiner Silberstempel und Punzen zu gewährleisten, beachte bitte folgende Regeln:
Bilder des Gegenstands: Stelle Bilder des gesamten Silbergegenstands zur Verfügung.
Makroaufnahmen der Punzen: Fotografiere alle Punzierungen als Makroaufnahme einzeln, damit die Details gut erkennbar sind.
Informationen : Gib zu Anfragen alle vorhandenen Informationen an, z.B. Gewicht, Abmessungen und Fundort bzw. Herkunft
Wertbestimmung:
Beachte bitte, dass eine exakte Wertbestimmung im Forum schwierig ist, da der Silberpreis und der Geschmack der Käufer variieren. Wir helfen dir aber gerne, Informationen zu Hersteller, Herkunftsland und Alter zu finden, um den ungefähren Zeitwert besser einschätzen zu können.
Anfragen ohne Bilder des gesamten Gegenstands können leider nicht beantwortet werden.
So sorgen wir gemeinsam für ein effizientes und informatives Forum!
- Griadara Offline
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Osteuropäische Punze
habe ein Paar Schraubohrringe/ Ohrschrauben, deren Punzen ich nicht deuten kann.
Es handelt sich um Granatsteine und Opal bzw. Mondstein. Aber interessant sind die Punzen.
Ich sehe da einen nach rechts schauenden Frauenkopf. Links davon ein L und rechts die 875.
Die andere Punze ist wohl kyrillisch.
Habe versucht mit Lupe und extra Licht die Bilder zu machen.
Gruß Griadara
- allina20032 Offline
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Osteuropäische Punze
und herzlich willkommen im Forum.
Die Punze mit dem nicht richtig erkennbaren Zeichen und 875 (was zugleich der Silbergehalt ist 875/1000) kommt aus Lettland (Lativa) und wurde in der Zeit von 1922 bis 1939 verwendet.
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Siehst Du da an der Punze noch ein "L". Also ich sehe keines.
Die andere Punze sollte der Hersteller sein.
Lese "XIO4". Den kenn ich aber nicht.
Es grüßt
Ali
-
- nux Offline
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Osteuropäische Punze
wo? was? wie?

Dann kann man auch die Herstellermarke, das Kürzel in kyrillischen Buchstaben, samt dem Entstehungsjahr noch genauer nachsehen, ok? könnte sein, dass das später ist, als von der Feingehaltspunze (m.E. übrigens keine aus Lettland) vor angenommen wurde. Das als L gelesene ist keines, sondern ein ι , ein kleines Iota - es zeigt den Ort der Beschau an.
Gruß
nux
- Griadara Offline
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Osteuropäische Punze
hier wie gewünscht die Gesamtansicht, und noch ein Versuch mit detailierteren Bildern der Punze
Gruß Griadara
- Gelegenheitssammler Offline
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Osteuropäische Punze
seltsamer Weise gibt es mehrere Auktionen, die die Punze "ЮЗ4" (denn das steht auf deinem Ring) nach Lettland verorten. Hier könnte es sich um ein Beispiel bequemer Abschreiberitis handeln. Logischer erscheint mir diese Erläuterung mit Nennung der Fabrik "Харьковский ювелирный завод", also Kharkovsky Juvelirny Savod" in der Ukraine. Sie wurde 1923 als Uhrenfabrik gegründet und stellte von Anfang an auch einfachen Schmuck her. Deine Schraubohrringe sind der Seite zufolge aus dem Jahr 1964.
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Beste Grüße
-
- nux Offline
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Osteuropäische Punze
grundsätzlich ist man hier mit der Form der Feingehaltspunze - also vorn mit der 875 im schmalen Teil und dem nach rechts blickenden Kopf mit Schirmmütze und einem Hammer über der Schulter - in der Sowjetunion zwischen 1927 und 1958. Es gibt innerhalb dieser Periode dann noch verschiedene Änderungen und Ergänzungen; das reicht so aber für die Zuordnung hier jetzt im Groben.
Das genannte Iota ist das Beschauzeichen von früher Charkow/Харьков, heute Charkiw, Ukraine [Gäste sehen keine Links] - und da war auch der Hersteller, die Charkower Schmuckfabrik / Харьковский ювелирный завод. Die gibt es auch noch oder wieder [Gäste sehen keine Links]
Identifizieren kann man das eben an ihrer 'Kennung', dem ХЮ - soviel wie (c)ha ju. Die 4 gibt dabei die letzte Stelle eines Produktionsjahres an; die einzelnen Dekaden haben dann weitere zusätzliche Zeichen in Form von Punkten oder Nullen und die Zahlen stehen vorn
n diesem Fall gibt es innerhalb der Literatur eine klitzekleine Diskrepanz. Möglicherweise gibt es in einer Basis-Quelle auch einen Druckfehler, der sich durchzieht (ich weiß es nicht; erwähne das nur, damit das keine Verwirrungen noch gibt). Denn ХЮ4 wird mit 1954, gelegentlich aber auch mit 1964 angegeben. Da bei den gezeigten Ohrringen aber die Feingehaltspunze schon 1958 abgrenzt, dürfte 1954 zutreffend sein.
Wenn Du dort etwa in die Mitte scrollst, kannst Du zum Vergleich an zwei Broschen die Punzierungen gut sehen - mit Feingehaltspunze 875 und dann jeweils ХЮ7 und ХЮ8 für den gleichen Hersteller in den Jahren 1957 und 1958 [Gäste sehen keine Links]
###
dachte ich es doch :grimacing:

lies bitte, was ich (heute morgen) zusammen geschrieben hatte; nur die Fotos noch abgewartet - müsste man ev. nochmal genauer gucken, was da mit den Jahreszeichen los ist. Und ""ЮЗ4" (denn das steht auf deinem Ring)"- eher nicht?Gelegenheitssammler hat geschrieben: ↑Sonntag 29. August 2021, 17:20 Deine Schraubohrringe sind der Seite zufolge aus dem Jahr 1964.
- Griadara Offline
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Osteuropäische Punze
Herzlichen Dank!!
Jetzt hab ich aber ne Menge Informationen zu den herrlichen Stücken.
Nochmals vielen Dank Euch allen!
Gruß Griadara
- Gelegenheitssammler Offline
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Osteuropäische Punze
Nux da hast du selbstverständlich recht und ehrlich gesagt, weiß ich nicht was mich da im Zug geritten oder abgelenkt hat.
Im Netz finden sich übrigens textliche Hinweise für die Punzierung "ХЮ4" mit der Feingehaltspunze des "MOЛОТОБОEЦ" (Molotobojez / dem Kopf mit Hammer) und mit Stern. Ich vermute nun, dass "ХЮ4" 1954 und 1964 verwendet wurde, einmal mit Kopf und dann mit Stern. Leider konnte ich keine passenden Abbildungen/Fotos finden.
Beste Grüße
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