Zwei Vasen Beisteller aus Messing und Porzellan?

[Gast]

Hallo zusammen,

Wer kann mir bei der Wertbestimmung helfen ?
Höhe ca. 20 cm.

Vielen Dank im Voraus.

20200812_131125.jpg (66.12 KiB) 201 mal betrachtet

[Sartre99]

Hallo,
schöne Teile, mag so was. Sind da irgendwelche Stempel oder so zu finden. Sieht für mich nach typischen Historismus aus die beiden Motive.Also Ende 19 Jhdt. vielleicht, aber das sehr vage. Hab hier mal zwei Artenähnliche gefunden, aber doppelt so groß:
[Gäste sehen keine Links]
Lieben Gruß

[Gast]

Was haben wir da eigentlich vor uns? Von der Form her ist es eine Art Pokal, aber montiert und wohl nicht zum Trinken geeignet, eher als Vase zu gebrauchen. Die Montierung ist grob, ich vermute einen Zinkguss. Hochwertig sieht anders aus. Könnte das was englisches sein? Das Paar sieht nicht nur aus wie Robin und Marian, er schnitzt auch ein "RM" in den Baum. Auf dem rechten Objekt ist vielleicht eine Dame aus dem Sagenkreis um König Arthur dargestellt, also Guinevere oder Morgaine. Ich halte beide Objekte für Massenprodukte, aber immerhin spätes 19. Jahrhundert und vielleicht mit populären Darstellungen.

[Gast]

Gutes Auge, drkx :+1

[Gast]

Und was sind die beiden Vasen ungefähr wert?

[Gast]

Für den Preis spielt in diesem Fall Qualität und Alter eine untergeordnete Rolle. Trotzdem noch einige Anmerkungen dazu. Die Darstellung sieht nach älterem Historismus aus, der entwickelte Historismus stellt seine Figuren wesentlich plastischer dar und mit mehr Drama in Gestik und Mimik. Man schaue sich mal die Rittersleut auf Mettlacher Wandtellern oder Krügen an. Aber Vorlagen waren teuer und wurden über Jahrzehnte benutzt. Es handelt sich meiner Meinung nach um Abziehbilder, die in einen aufgepinselten Hintergrund gesetzt wurden. Deshalb hat der Baum auch keine Krone, obwohl Laub zu sehen ist. Es handelt sich also auf jeden Fall um in Serie produzierte, eher preiswerte Objekte. Mit der Anmutung des Glanzgoldes bleibt es bei Ende des Jahrhunderts.
Positiv ist, dass es keine Vergleichsobjekte gibt. Das spricht für die Seltenheit. Der Preis kommt durch das Interesse des Sammlers zustande. Man muss ja nicht felsenfest behaupten, dass es sich um ein Robin Hood-Objekt handelt. Man spricht die Vermutung aus, und der wahre Sammler erkennt schon seine Ware. Ich würde im Internet nicht unter 200 Euro zur Versteigerung einstellen und auf Interessenten aus dem angelsächsischen Sprachraum hoffen.