Hi zusammen,
ich habe mal auf dem Bild die für mich "undefinierten" Stellen auf der rechten Seite grob abgegrenzt. Rechts der weißen Linie war etwas, was durch irgend etwas zerstört oder entfernt worden ist, abgeblättert, Wasserschaden, Feuerschaden wie @nux auch schon angedeutet hat, was auch immer. Ganz deutlich ist es bei dem Schleier auf ihrem Kopf: Auf der linken Seite sind die Falten durch weiß überhöht worden, auf der rechten Seite wurden der Falteneffekt durch dunkle Farben erzielt.

- undefinierte Stellen.jpg (295.69 KiB) 456 mal betrachtet
Zum Alter kann ich leider nichts sagen. Der Malstil deutet zwar auf einen versierten Maler, ich denke an einen Kirchenmaler, der sein Handwerk verstanden hat, aber an dieser Art zu malen, hat sich auf diesem Niveau im Laufe der Jahre nicht viel geändert, Handwerk eben.
Ich denke an Volksfrömmigkeit und nicht an nachgemachte oder neu produzierte Touristenmalerei. Das Bild hat sicher seinen Platz der Verehrung gehabt. Eher nicht im sakralen Raum, sondern für zuhause oder kleinen Wegkapellen. Aber das sage ich alles, wie Du gewünscht hast, aus dem Bauch heraus.
Aber das Alter? Wenn das Bild der Witterung ausgesetzt war, kann dieser Zustand innerhalb weniger Jahre eintreten, je nach dem was für Farben das sind und welche wechselnden Spannungen zwischen dem Holz und der Farbschicht geherrscht haben. So lange das Bild geschützt war, hat es vielleicht Jahrzehnte unbeschadet überstanden. Auf einem feuchten Dachboden, oder an ein Bildstock am Wegrand mit Sonne und Regen war der "Lack" schnell ab.
Jetzt habe ich viel gesagt und Deine Frage trotzdem nicht beantwortet, sorry. Ich kann es einfach nicht. Nimm das Bild als Relikt aus einer Zeit der Volkfrömmigkeit. Dann kannst Du Dir schon fast vorstellen, wann es mit der zu Ende war. Und trotzdem transportiert es, trotz - oder wegen all dieser Beschädigungen, das Denken der Zeit.
Aber vielleicht bekommst Du ja noch präzisere Informationen.
Grüße
Lins