Hallo & willkommen
ganz schlau werd ich jedenfalls aus den Bildern noch nicht (was gehört zu was? und der Messbecher ist gar nicht da?) - solche Fotos immer besser bei Tageslicht draußen machen; die sind so eigentlich zu undeutlich.
Aber einen versuch ich - wozu der Stempel gehört, wirst Du dann selber wissen. Und zwar Bild 3. Man kann 'Finck' erahnen und eben unten die 1815 ja sehen. Das ist aber vermutlich nicht (ganz) das Entstehungsjahr. Kannst Du da bitte den ganzen Boden und alle Stempel nochmal gut sichtbar fotografieren? So ist das ziemlich ein Bilderrätsel
Fragt man goo danach, so kommt der volle Name "Johann Baptist Finck" und - ja, das 'tist' ist dann auch noch schwach zu erkennen. Und am Rand des Bildes, an der angeschnittenen Marke auch noch mehr vom Vornamen.
Dazu aus einem PDF, dort S. 18
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oder aber im Cache der Text so
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"Zwei Brotteller aus Zinn befinden sich im Besitz der Kirche St. Anna in Steeg. Auf der Rückseite sind drei identische Qualitätsmarken eingeschlagen: Ein Engel, in seiner linken Hand eine Waage haltend, in der rechten Hand ein erhobenes Schwert. Zu seinen Füßen unter seinem Schwertarm steht ein kleiner Hirsch. Umlaufende Inschrift: I · B · FINCK · ENGLI · BLOCKZINN. Sie wurden vermutlich um 1872 gefertigt. Johann Baptist Finck wurde 1789 als Sohn des in Bingen gebürtigen Mainzer Zinngießers und letzten Zunftmeisters, Leonhard Finck, im Haus zum Großen Spiegel, heute Leichhofgasse geboren.... Johann Baptist hat sich als einzig überlebendes Kind aus Leonhard Fincks erster Ehe 1815 als Zinngießer selbständig gemacht und 1816 geheiratet. Er eröffnete sein Geschäft im Marktgässchen 1. Er wählte als Markenzeichen den Hirsch. Er starb am 10. Mai 1839. Seine Tochter Agnes Maria Finck heiratete den Gesellen Johann Georg Funck aus Regensburg. Sie führten das Geschäft unter dem Namen „Johann Baptist Finck Sohn“ bis zum Tod von Johann Georg 1877"
Damit erklären sich der Ort der Herkunft: Mainz und eben die 1815.
Die beschriebene Marke mit dem I.B. Finck samt Hirsch neben dem Engel sieht aber eher aus wie die da
[Gäste sehen keine Links] - und dürfte nach der Beschreibung im Text erst nach dessen Tod verwendet worden sein Ein altes Buch zeigt sie auch und datiert Stücke später
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Davor andere
[Gäste sehen keine Links] - und da den Text eher nicht beachten; da war die Familiengeschichte wohl noch nicht geklärt.
D.h. Dein Engel sieht anders aus, der Name ist ausgeschrieben und das Gründungsjahr genannt. Auch wenn ich das nicht offiziell weiter belegen kann, finde nichts weiter konkret dokumentiert, würde ich annehmen, dass das die Meistermarke aus der Lebzeit von Johann Baptist war. Aber ein weiteres Stück mit der gleichen Stempelung dazu zumindest gefunden
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Nun, der Teller ist schlicht und die Zahl der Sammler schwindet; aber möglicherweise ist er als Belegstück doch für jemanden noch interessant. Viel monetären Gegenwert wirst Du bei ebey jedenfalls kaum erwarten können und Geduld beim Verkaufsversuch vermutlich aufbringen müssen.
Ich zeig Dir zum Vergleich Angebote von Stücken mit der 'anderen' I.B.-Marke da auf und Du kannst nun auch die dortigen fraglichen Altersangaben richtig beurteilen
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Wie sich sowas verkaufte
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8 (!) Teller mit Schätzpreis und Zuschlag gesamt
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Ein Schätzpreis außerhalb Deutschlands da
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Zu dem Messbecher wie gesagt noch ausreichend & gute Bilder; den Hersteller kann man lesen mit Gebr. Noelle, Lüdenscheid. Zu deren Geschichte kurz da
[Gäste sehen keine Links] - ob man die Stempelung datieren kann oder den Becher oder was das mit dem blei-frei Material auf sich hat (möglicherweise Britanniametall?) kann man dann weiter ansehen.
Gruß
nux