Fernglas/Opernglas der Fa. Conrad Schröder
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- Silanov Offline
- Reputation: 0
Fernglas/Opernglas der Fa. Conrad Schröder
Hallo zusammen,
wir haben heute auf einem Trödelmarkt ein Fernglas/Opernglas der Fa. Conrad Schröder aus Nürnberg erstanden.
Der Erhaltungszustand ist einwandfrei. Das Lederetui hat ein paar Gebrauchsspuren aber der blaue Samt im Inneren ist noch recht gut erhalten. Der goldene Schriftzug auf dem Deckel ist noch sehr gut leserlich. Auf den Gläsern des Fernglases finden sich keine Kratzer und auch die Perlmutt-Ummantelung ist völlig intakt und ohne jede Kratzer oder Abplatzungen.
Bilder liegen bei.
Nun habe ich schon einiges herausgefunden, z.B. dass es die Firma Conrad Schröder schon im 19. Jahrhundert gab. Die Inhaber waren Christian und Conrad Schröder und und am 28.02 1895 wurde die Firma zum Hoflieferanten für optische Geräte ernannt.
Da dem Anschein nach der Firmenschriftzug nach dieser Ernennung zum Hoflieferanten das Wort "Hoflieferant" enthielt, gehe ich mal vorsichtig davon aus, dass unser Fernglas/Opernglas vor 1895 entstanden sein muss.
Nun meine Fragen: Wie alt ist das Fernglas/Opernglas tatsächlich? Und was ist so ein Fernglas/Opernglas in sehr gutem Erhaltungszustand heute wert? In einem alten Beitrag von 2011 habe ich gelesen, dass jemand, der ein solches Fernglas/Opernglas mit stärkeren Gebrauchsspuren bei einem Antiquitätenhändler anbot, von diesem 300 € geboten bekam. Liege ich mit dieser Wertvorstellung in etwa richtig? Der Antiquitätenhändler will ja wahrscheinlich auch noch etwas dran verdienen.
MfG Peter
wir haben heute auf einem Trödelmarkt ein Fernglas/Opernglas der Fa. Conrad Schröder aus Nürnberg erstanden.
Der Erhaltungszustand ist einwandfrei. Das Lederetui hat ein paar Gebrauchsspuren aber der blaue Samt im Inneren ist noch recht gut erhalten. Der goldene Schriftzug auf dem Deckel ist noch sehr gut leserlich. Auf den Gläsern des Fernglases finden sich keine Kratzer und auch die Perlmutt-Ummantelung ist völlig intakt und ohne jede Kratzer oder Abplatzungen.
Bilder liegen bei.
Nun habe ich schon einiges herausgefunden, z.B. dass es die Firma Conrad Schröder schon im 19. Jahrhundert gab. Die Inhaber waren Christian und Conrad Schröder und und am 28.02 1895 wurde die Firma zum Hoflieferanten für optische Geräte ernannt.
Da dem Anschein nach der Firmenschriftzug nach dieser Ernennung zum Hoflieferanten das Wort "Hoflieferant" enthielt, gehe ich mal vorsichtig davon aus, dass unser Fernglas/Opernglas vor 1895 entstanden sein muss.
Nun meine Fragen: Wie alt ist das Fernglas/Opernglas tatsächlich? Und was ist so ein Fernglas/Opernglas in sehr gutem Erhaltungszustand heute wert? In einem alten Beitrag von 2011 habe ich gelesen, dass jemand, der ein solches Fernglas/Opernglas mit stärkeren Gebrauchsspuren bei einem Antiquitätenhändler anbot, von diesem 300 € geboten bekam. Liege ich mit dieser Wertvorstellung in etwa richtig? Der Antiquitätenhändler will ja wahrscheinlich auch noch etwas dran verdienen.
MfG Peter
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- lins Offline
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- Registriert:Mittwoch 5. August 2015, 14:05
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Fernglas/Opernglas der Fa. Conrad Schröder
Hi Peter,
willkommen im Forum.
Magst Du vielleicht hier ein wenig schauen?
[Gäste sehen keine Links]
Ich gehe davon aus, dass das Perlmutt, oder zumindest so aussehend ist. Das sind ähnliche Geräte und möglicherweise ist die Fa. Schröder nur der Juwelier, der die Geräte vertreibt. Weil, - in der Fertigung dieser Gläser in dieser Art, waren die Französischen Firmen wohl führend. Du solltest mal nach irgendwelchen Zeichen oder Beschriftungen auf dem Glas selber schauen.
Gruß
Lins
willkommen im Forum.
Magst Du vielleicht hier ein wenig schauen?
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Ich gehe davon aus, dass das Perlmutt, oder zumindest so aussehend ist. Das sind ähnliche Geräte und möglicherweise ist die Fa. Schröder nur der Juwelier, der die Geräte vertreibt. Weil, - in der Fertigung dieser Gläser in dieser Art, waren die Französischen Firmen wohl führend. Du solltest mal nach irgendwelchen Zeichen oder Beschriftungen auf dem Glas selber schauen.
Gruß
Lins
- Silanov Offline
- Reputation: 0
Fernglas/Opernglas der Fa. Conrad Schröder
Danke für Deinen Beitrag, Lins.
Ja, das Opernglas besteht aus Messing und Perlmutt. Das Etui ist aus Leder mit einer Einlage aus blauem Samt. Die Gläser sind kratzerfrei, das Perlmutt ist so gut wie neu.
Soviel weiß ich inzwischen schon darüber: Die Fa. Conrad Schröder erhielt 1895 den Titel eines bayerischen Hoflieferanten für optische Geräte. Danach stand dann wohl "Bayr. Hofoptiker" oder "Hoflieferant" im Schriftzug. Da dieser Zusatz hier fehlt, nehme ich halt mal an, dass das Opernglas vor 1895 hergestellt wurde.
In den Gläsern scheint nichts eingraviert zu sein. Ich habe noch keine Zeichen oder Beschriftungen gefunden, muss aber nochmal ganz genau gucken. Da die Fa. nach 1895 aber Hofoptiker war, könnte man vielleicht denken, dass sie die Gläser auch selbst hergestellt hat. Ich weiß es nicht.
Es gibt sicherlich einige Operngläser, die im Internet angeboten werden. Die Preise für Gläser aus der Zeit zwischen 1880 und 1930 schwanken zwischen knapp 200 € und 270 €. Allerdings sind vergleichbare Gläser im Internet entweder jünger (Jugendstil) oder aus der Zeit, die ich für unser Opernglas annehme, dann allerdings ohne Etui. Eines mit gut erhaltenem Etui aus der Zeit vor 1895 habe ich noch nicht gefunden.
Vielleicht hat ja jemand noch ein paar ergänzende Ideen bzgl. Herstellungsjahr und Preis.
MfG Peter
Ja, das Opernglas besteht aus Messing und Perlmutt. Das Etui ist aus Leder mit einer Einlage aus blauem Samt. Die Gläser sind kratzerfrei, das Perlmutt ist so gut wie neu.
Soviel weiß ich inzwischen schon darüber: Die Fa. Conrad Schröder erhielt 1895 den Titel eines bayerischen Hoflieferanten für optische Geräte. Danach stand dann wohl "Bayr. Hofoptiker" oder "Hoflieferant" im Schriftzug. Da dieser Zusatz hier fehlt, nehme ich halt mal an, dass das Opernglas vor 1895 hergestellt wurde.
In den Gläsern scheint nichts eingraviert zu sein. Ich habe noch keine Zeichen oder Beschriftungen gefunden, muss aber nochmal ganz genau gucken. Da die Fa. nach 1895 aber Hofoptiker war, könnte man vielleicht denken, dass sie die Gläser auch selbst hergestellt hat. Ich weiß es nicht.
Es gibt sicherlich einige Operngläser, die im Internet angeboten werden. Die Preise für Gläser aus der Zeit zwischen 1880 und 1930 schwanken zwischen knapp 200 € und 270 €. Allerdings sind vergleichbare Gläser im Internet entweder jünger (Jugendstil) oder aus der Zeit, die ich für unser Opernglas annehme, dann allerdings ohne Etui. Eines mit gut erhaltenem Etui aus der Zeit vor 1895 habe ich noch nicht gefunden.
Vielleicht hat ja jemand noch ein paar ergänzende Ideen bzgl. Herstellungsjahr und Preis.
MfG Peter
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- wa213 Offline
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Fernglas/Opernglas der Fa. Conrad Schröder
Ich sammle selbst keine Operngläser und wünsche dir, dass dein Opernglas etwas besonderes ist, allerdings wurden diese früher in recht hohen Zahlen hergestellt und haben heute eigentlich keinen praktischen Nutzen mehr, der dekorative ist recht gering und es gibt immer weniger Sammler, auf Flohmärkten sieht man sie recht häufig.
Daher würde ich den Wert eher so einordnen [Gäste sehen keine Links]
Die verkauften Stücke bei Ebay sind immer ein guter Indikator für den Wert: [Gäste sehen keine Links]
Daher würde ich den Wert eher so einordnen [Gäste sehen keine Links]
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- Silanov Offline
- Reputation: 0
Fernglas/Opernglas der Fa. Conrad Schröder
Danke wa213.
Ich habe zwar Operngläser mit anderen Preisen gefunden wie etwa das hier...
[Gäste sehen keine Links]
...oder das hier ohne Etui...
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Aber selbst mit 70 € könnte ich gut leben. Bezahlt haben wir nämlich nur 25 € und den Preis dürfte es auf jeden Fall wert sein.
MfG Peter
Ich habe zwar Operngläser mit anderen Preisen gefunden wie etwa das hier...
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...oder das hier ohne Etui...
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Aber selbst mit 70 € könnte ich gut leben. Bezahlt haben wir nämlich nur 25 € und den Preis dürfte es auf jeden Fall wert sein.
MfG Peter
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- wa213 Offline
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Fernglas/Opernglas der Fa. Conrad Schröder
Deshalb der Hinweis bei Ebay immer in den verkauften Angeboten zu suchen.
Könnte ich meine Bibliothek zu den höchsten im Internet genannten Preisen verkaufen, würde dieser Post von einer schmucken Yacht aus der Karibik kommen :')
Könnte ich meine Bibliothek zu den höchsten im Internet genannten Preisen verkaufen, würde dieser Post von einer schmucken Yacht aus der Karibik kommen :')
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- nux Offline
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Fernglas/Opernglas der Fa. Conrad Schröder
Hallo & willkommen
hier inseriert Conrad Schröder seine "Operngucker", im Fränkischen Kurier, 1867 [Gäste sehen keine Links]
"Nun kommen die Nürnberger Brillenverkäufer, von denen Conrad Schröder allein täglich mit 50 Maschinen 400 Dutzend Brillen anfertigt, und dessen alte Fabrik die Welt damit schon seit 1710 versieht. Pfälzische Volkszeitung, 1867 [Gäste sehen keine Links]
"Brillen En gros, schön gearbeitete Waare mit feinsten Gläsern, sowie sämmtliche optische Artikel liefert die optische Waaren-Fabrik Conrad Schröder, Nürnberg gegründet 1710. ..." aus Deutsche Uhrmacher-Zeitung 1882 (Anzeige ganz unten) [Gäste sehen keine Links]
noch zur Geschichte - 1906 "Conrad Schröder, Nürnberg; Inhaber ist jetzt Optiker E. A. S. Kaulfuß, der das Geschäft unter unveränderter Firma aber ohne Aktiva und Passiva übernommen hat." auch: "Die Firma Conrad Schröder in Nürnberg ist ohne Aktiva und Passiva auf den Optiker Ewald August Sigismund Kaulfuß übergegangen ; die Firma bleibt unverändert" aus: Der Mechaniker [Gäste sehen keine Links]
1929 unter anderer Adresse (vorher wohl Ludwigstr. 17) "Conrad Schröder, Optisch-mech. Anstalt, Hefnersplatz 8, Inh. Dipl. Opt. Ewald Kaulfuß. Ggr. 1845." [Gäste sehen keine Links]
Da scheint also wohl schon selbst produziert worden zu sein; man findet zudem viele verschiedene Artikel.
Gruß
nux
hier inseriert Conrad Schröder seine "Operngucker", im Fränkischen Kurier, 1867 [Gäste sehen keine Links]
das reicht noch nicht

"Nun kommen die Nürnberger Brillenverkäufer, von denen Conrad Schröder allein täglich mit 50 Maschinen 400 Dutzend Brillen anfertigt, und dessen alte Fabrik die Welt damit schon seit 1710 versieht. Pfälzische Volkszeitung, 1867 [Gäste sehen keine Links]
"Brillen En gros, schön gearbeitete Waare mit feinsten Gläsern, sowie sämmtliche optische Artikel liefert die optische Waaren-Fabrik Conrad Schröder, Nürnberg gegründet 1710. ..." aus Deutsche Uhrmacher-Zeitung 1882 (Anzeige ganz unten) [Gäste sehen keine Links]
noch zur Geschichte - 1906 "Conrad Schröder, Nürnberg; Inhaber ist jetzt Optiker E. A. S. Kaulfuß, der das Geschäft unter unveränderter Firma aber ohne Aktiva und Passiva übernommen hat." auch: "Die Firma Conrad Schröder in Nürnberg ist ohne Aktiva und Passiva auf den Optiker Ewald August Sigismund Kaulfuß übergegangen ; die Firma bleibt unverändert" aus: Der Mechaniker [Gäste sehen keine Links]
1929 unter anderer Adresse (vorher wohl Ludwigstr. 17) "Conrad Schröder, Optisch-mech. Anstalt, Hefnersplatz 8, Inh. Dipl. Opt. Ewald Kaulfuß. Ggr. 1845." [Gäste sehen keine Links]
Da scheint also wohl schon selbst produziert worden zu sein; man findet zudem viele verschiedene Artikel.
Gruß
nux
- Silanov Offline
- Reputation: 0
Fernglas/Opernglas der Fa. Conrad Schröder
Vielen Dank, nux, für diese wirklich umfangreichen Informationen!
Wow, ich bin beeindruckt, was Du alles gefunden hast.
Noch eine letzte Frage: Wenn man sich jetzt die Schrift und die Ornamentierung betrachtet, und darüber hinaus mal davon ausgeht, dass die Firma zwischen 1895 und 1918 den Zusatz "Bayr. Hofoptiker" im Schriftzug hatte, ist dieses Opernglas dann eher vor 1895 oder nach 1918 hergestellt worden? Es gab das Unternehmen danach ja anscheinend auch noch mit neuem Besitzer, aber unter altem Namen.
MfG Peter
Wow, ich bin beeindruckt, was Du alles gefunden hast.
Noch eine letzte Frage: Wenn man sich jetzt die Schrift und die Ornamentierung betrachtet, und darüber hinaus mal davon ausgeht, dass die Firma zwischen 1895 und 1918 den Zusatz "Bayr. Hofoptiker" im Schriftzug hatte, ist dieses Opernglas dann eher vor 1895 oder nach 1918 hergestellt worden? Es gab das Unternehmen danach ja anscheinend auch noch mit neuem Besitzer, aber unter altem Namen.
MfG Peter
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