Wenn er dir gefällt, bucci, dann solltest du darüber nachdenken.
Solche Möbel sind gerade nicht besonders im Trend und deshalb aktuell entsprechend preiswert. Es gab schon einmal eine Zeit in den 60ern, wo bäuerlich gleich primitiv angesehen war und die Sachen in Kellern und Speichern vergammelten. Später wurden dann teilweise Vermögen für bäuerliche Barockmöbel, besonders aus Eiche, bezahlt.
Die neuen Fotos bestätigen meinen Eindruck vollkommen. Schön zu sehen, die rohen Rückwandbretter mit den welligen Schrupphobelspuren.Jedes Brett dieses Schrankes ist von Hand mit der Kransäge aus dem Stamm gelöst worden und anschließend ebenso mit der Hand behobelt worden...
Ein richtiger Brandschrank, wie von nux erwähnt, ist es nicht, die bestehen aus drei übereinander gestapelten Truhen mit zwei Türen in der Front. Deinen Schrank würde ich als Truhenschrank bezeichnen.
Die Gedanken, wie die Leute es vor 300 Jahren angestellt haben, solche Monstren an den Griffen wegzuschleppen, habe ich mir auch schon öfter gemacht. Dabei dürfen wir wahrscheinlich nicht unbedingt von unserem verpimpelten Muskelapparat ausgehen. Während wir uns jammernd mit schmerzenden Händchen den Rücken halten würden, nachdem wir vergeblich je zu zweit an den Griffen gezerrt haben, hätte der Bauer mit seinem Knecht wahrscheinlich seine Pranke in den Griff gezwängt und den Kasten aus dem brennenden Haus geschleppt. Womöglich mit der Oma unter dem Arm. :')
Vor einiger Zeit habe ich auf einem Dachboden in der Prignitz einen vergleichbaren Schrank entdeckt und hätte ihn gerne mitgenommen... Er hat alle Entrümpelungen und Umbauten des Hauses ausgestanden und steht noch heute an seinem Platz. Wie gesagt, auf dem Dachboden. Es ist mir rätselhaft, wie er da hingekommen ist. Mittlerweile ist der Zugang so verändert, dass er schon von der Größe nicht mehr die Treppe herunter kommt. Ich habe über einen Autokran nachgedacht, aber dafür hätte man das Dach öffnen müssen.

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