Es hat seltsamerweise einen 8-strahligen Marcolinistern in der Marke, sollte ja eigentlich immer 6-strahlig sein.
Es stammte aus einem Konvolut von 5 mehr oder weniger gleichen Köppchen, die einzeln versteigert wurden, eine davon blieb bei mir hängen.
Perfekt erhalten, nach 1x Spülmaschine sind selbst die unglasierten Stellen wieder schön weiß.
Es muss echt sein, denn es waren insgesamt 5 Stück, deren Fotos, auch der Marken, ich bei ebay ansehen konnte.
Ach das Dekor ist echt, passt genau zu den Verglichsfotos im Buch von Sterba zu diesem Muster.
Mein Maler war aber im Vergleich etwas schlampig, da war noch Luft nach oben. Aber es musste bei Marcolini schnell gehen mit dem malen, gerade bei so einfachen Stücken, die Firma war ja eh immer im Minus damals.
Auch Glasur, Malerei, die typischen Glasurfehler an den Stellen mit viel Kobalt sehen sehr authentisch für diese Zeit aus. Die Marke ist halt etwas originell geraten, die Schwesterköppchen waren da etwas meissentypischer und 6-strahlig. Die anderen Köppchen waren auch etwas gekonnter bemalt, hab wohl das vom Lehrling erwischt...
Da der Verkäufer ansonsten auch noch Sachen türkischer Provinienz versteigerte, glaube ich, dass es sich dabei um einen kürzlich erfolgten Reimport der Köppchen aus der Türkei oder dem nahen Osten handeln könnte. Gerade für solche Köppchen war damals das osmanische Reich ein wichtiger Absatzmarkt für Meissen... aich habe aber auch beim Verkäufer nachgefragt, vielleicht erfahre ich noch mehr zur Herkunft des Köppchens...
Anbei noch Bilder des schönen Stücks, damals war ja die Strohblume der Renner bei Meisssen, wurde aber (bis heute) von den Thüringern so oft kopiert, dass sie es aufgegeben haben und später Unterglasur voll aufs aufwändigere Zwiebelmuster gesetzt haben...