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Kleiner Löffel mit Amboss?

Enträtsele die Geheimnisse deiner Silberschätze! 🗝️ In diesem Forum dreht sich alles um die Identifikation von Silberstempeln, Silberpunzen, Meistermarken, Beschauzeichen und anderen Kennzeichnungen auf altem und neuerem Silber. 🪙 Egal ob du Sammler, Silberschmied oder einfach nur neugierig bist – tausche dich mit anderen Kennern aus, entschlüssele die Botschaften der Punzen und erfahre mehr über die Geschichte deiner Silberobjekte!

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Beachte bitte, dass eine exakte Wertbestimmung im Forum schwierig ist, da der Silberpreis und der Geschmack der Käufer variieren. Wir helfen dir aber gerne, Informationen zu Hersteller, Herkunftsland und Alter zu finden, um den ungefähren Zeitwert besser einschätzen zu können.

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  • marker Offline
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Kleiner Löffel mit Amboss?

Beitrag von marker »

Guten Tag, das mit den ganz verschiedenen Buchstaben vor "Franck" ist so ne Sache. Nur teils lassen die sich als Innungsmitglieder nachweisen. Entweder sind das zum Teil schlicht Schreib- und Druckfehler oder die stammen alle aus der Zeit nach Einführung der neuen Gewerbeordnung, mit der spätestens die Innungen und Zünfte ihre Bedeutung verloren hatten und kaum einer mehr Mitglied wurde. Das Gründungsdatum 1850 kann so auch nicht stimmen, Johann Carl Frank wurde lt. Schliemann (das Standdardbuch über Hamburger Gold- und Silberschmiede) erst 1851 als Silberarbeiter Mitglied der Innung, anfangs nicht als vollwertiger Meister, sondern als Concessionär. Würde hier zu weit führen. Franck hat jedenfalls einige sehr bemerkenswerte Besteckmuster zu Zeiten des Jugendstils gemacht, gut möglich. dass die alle auf den Sohn C. Franck (das dürfe der spätere Hamburger Architekt Carl Franck gewesen sein) zurückgehen. In den späteren 1930ern gibt es den Firmennamen immer noch, Inhaber ist da ein Willy Plath, der per Inserat Besteckarbeiter sucht, mithin so etwas noch machte. Ein Bekannter hat mir vor Jahren mal gesagt, lt. Hamburger Handelsregister sei der Name Franck endgültig erst 1942 gelöscht worden. Kann ich nur so weitergeben. Eine Besteckfabrik Plath ist allerdings - wie lange ? - noch nach 1945 in Hamburg nachweisbar. Die Bildmarke des Amboss wurde auch noch in den 1930ern so verwendet. Hier ein Muster (admin - alles meins), das eigentlich nur aus dieser Zeit stammen kann.
Franck Besteck um 1932 a.jpg
Franck Besteck um 1932 a.jpg (203.37 KiB) 140 mal betrachtet
Franck Besteck um 1932 b.jpg
Franck Besteck um 1932 b.jpg (98.93 KiB) 140 mal betrachtet
Gruss marker
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Kleiner Löffel mit Amboss?

Beitrag von nux »

marker hat geschrieben: Donnerstag 23. Januar 2025, 07:55 Das Gründungsdatum 1850 kann so auch nicht stimmen
? - wo steht/stand das denn jetzt?

bei J.C. Franck, Engl. Planke, hatte ich den 'frühesten' Adressbucheintrag doch 1881 aufgezeigt - weil noch davor für hier&jetzt nicht so relevant hielt.

Hinsichtlich der Besteckmuster im Jugendstil - tja, könnte nach der Info vor zwar der Sohn gewesen sein - oder aber es hängt mit der (zeitlich auch nicht unpassenden) Übernahme von Mustern/Werkzeugen von Carl Wilhelm J. Pape zusammen. Hatte wg. der Rhombus-mit Punkt-Marke dazu folgendes Lesezeichen "Nebenstehendes Fabrikzeichen gehörte der vor längeren Jahren eingegangenen Firma C. W. J. Pape in Hamburg. Die zu den betr. Bestecken gehörenden Stanzen dürften sich jetzt im Besitze der Firma A. C. Franck , Hamburg , Englische Planke 18 , befinden" - aus Deutsche Goldschmiede-Zeitung, Band 9, 1906, S. 54 [Gäste sehen keine Links]

ok, also demnach ging es nach 1927 mit dem Amboss wohl noch weiter ... oder aber ist das ein 'moderner' Entwurf wg. Handarbeit? ist chic, so gehämmert :slightly_smiling_face: - schiene mir für eine Besteckfabrik eher ungewöhnlich. Könnte den Amboss nicht doch auch noch ganz weranders... ?

Hat Plath alles von Ziech übernommen oder wenn nur den Franck-Teil? zu dem hab bisher ansonsten eh kaum was - halt in 1910 J. Plath, Valentinskamp, Hamburg und später dann vllt. 'Silberwarenfabrik Johannes Plath Inh. Wilhelm Plath' (muss aber auch nicht an dieser Stelle weiter sein)
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Kleiner Löffel mit Amboss?

Beitrag von marker »

Guten Tag, das Gründungsdatum folgt der Angabe der Firma im " Adress- und Handbuch..." von 1903 (nicht online). Ich habe keinen Zweifel, dass auch das gehämmerte Muster "Franck" ist, keine andere Firma. Auch ausgesprochene Silberwarenfabriken haben in den 1930ern den Mythos der seelenvollen ("deutschen") Handarbeit versus die seelenlose ("amerikanische") Maschinenarbeit gepflegt und Handarbeit gestempelt, auch wenn das unter Anwendung von Maschinen - wie vorher auch schon - gemacht wurde. Kleine und mittlere Firmen sahen da eine Möglichkeit, sich von grösseren abzusetzen. Manche Muster, vorher nur glatt lieferbar, gab es plötzlich zusätzlich in martelierter Ausführung, aber genauso mit Maschine geprägt wie vorher. Etikettenschwindel. Ziech war ursprünglich Inhaber einer Düsseldorfer Versilberungsanstalt und hat Franck als Ergänzung dazugekauft und später wieder weiterverkauft. Gruss marker
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