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Silberlöffel 1758 Punze?

Enträtsele die Geheimnisse deiner Silberschätze! 🗝️ In diesem Forum dreht sich alles um die Identifikation von Silberstempeln, Silberpunzen, Meistermarken, Beschauzeichen und anderen Kennzeichnungen auf altem und neuerem Silber. 🪙 Egal ob du Sammler, Silberschmied oder einfach nur neugierig bist – tausche dich mit anderen Kennern aus, entschlüssele die Botschaften der Punzen und erfahre mehr über die Geschichte deiner Silberobjekte!

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Um eine möglichst präzise Bestimmung deiner Silberstempel und Punzen zu gewährleisten, beachte bitte folgende Regeln:

Bilder des Gegenstands: Stelle Bilder des gesamten Silbergegenstands zur Verfügung.
Makroaufnahmen der Punzen: Fotografiere alle Punzierungen als Makroaufnahme einzeln, damit die Details gut erkennbar sind.
Informationen : Gib zu Anfragen alle vorhandenen Informationen an, z.B. Gewicht, Abmessungen und Fundort bzw. Herkunft

Wertbestimmung:

Beachte bitte, dass eine exakte Wertbestimmung im Forum schwierig ist, da der Silberpreis und der Geschmack der Käufer variieren. Wir helfen dir aber gerne, Informationen zu Hersteller, Herkunftsland und Alter zu finden, um den ungefähren Zeitwert besser einschätzen zu können.

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So sorgen wir gemeinsam für ein effizientes und informatives Forum! 😊

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Silberlöffel 1758 Punze?

Beitrag von Silberpunze »

cornetto hat geschrieben: Samstag 3. September 2022, 19:29 Wurden damals durch die Beschaumeister bei Besteckteilen/sets tatsächlich alle Einzelteile mittels Tremolierstich geprüft oder wurden bei größeren Mengen ggf. nur Stichproben (upps... jetzt geht mir gerade ein Licht auf, wo dieser Begriff seine Wurzeln hat... ) genommen und nur einzelne Objekte aus der Produktion geprüft?
Zunächst einmal: Es gab die Stichprobe (Tremolierstich) und es gab die Strichprobe (Probiernadeln).
Der Tremolierstich wurde nicht überall und nicht zu jeder Zeit und auch nicht immer auf allen Gegenständen durchgeführt.
So ist es denkbar, dass kleinere Gegenstände von dieser Probe ausgenommen waren, dann möglicherweise aber auch ein
Beschauzeichen bekamen.
Die Probe wurde ansonsten genommen und von vielen Gegenständen je Meister gesammelt und erst wenn eine bestimmte Menge zusammengekommen war, wurde damit das aufwändige Kupellationsverfahren durchgeführt. Dafür musste man auch etwas Geld bezahlen.
Alternativ wurde das Silber auf einem Prüfstein aus Schwarzen Schiefer an einer Stelle gerieben, so dass ein silberner Strich darauf zu sehen war. Mit prüfnadeln, die aus definierten Silber-Kupfer-Legierungen bestanden, wurde dann die Farbe des Striches verglichen, indem man die Nadeln ebenfalls über den Stein strich. Der Prüfmeister muss da sehr gute Augen gehabt haben, um feinste Unterschiede zu erkennen.

Aber wie schon gesagt: Auf dem Gebiet Preußens findet man den Tremolierstich sehr häufig auch noch im 19. Jh., während man in Schleswig-Holstein kaum auf einen solchen Stich stoßen wird.
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Silberlöffel 1758 Punze?

Beitrag von Silberpunze »

nux hat geschrieben: Sonntag 4. September 2022, 07:23 a war natürlich auch viel Vertrauen mit im Spiel, denn letztendlich kontrollierten sich die Gold- und Silberschmiede ja selber. Und Selbstkontrolle ist immer so 'ne Sache... Gruss marker
Genau darum geht es. Es gibt Regionen, wo das sehr konsequent gemacht worden ist und die kann man dann somit eher ausschließen. Es geht um die Eingrenzung der Herkunft, da es hier kein Beschauzeichen, sondern nur eine Meisterzeichen gibt.
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Silberlöffel 1758 Punze?

Beitrag von Silberpunze »

marker hat geschrieben: Sonntag 4. September 2022, 07:51 Da war natürlich auch viel Vertrauen mit im Spiel, denn letztendlich kontrollierten sich die Gold- und Silberschmiede ja selber. Und Selbstkontrolle ist immer so 'ne Sache... Gruss marker
Diese Selbstkontrolle funktionierte meistens sehr gut, denn im Grunde konnte die Konkurrenz aus anderen Städten diese Probe an Objekten durchführen, die das Beschauzeichen einer bestimmten Stadt trugen, um festzustellen, wie gründlich die gearbeitet hatten. Wenn sich dann herausgestellt haben sollte, dass betrogen worden ist, war der Ruf einer Zunft einer Stadt schnell ruiniert und das war eine gute Motivation für die Prüfer, das zu verhindern.
Einen schlechten Ruf sagt man ja den Goldschmieden in Schwäbisch Gmünd nach, so dass selbst Goethe schrieb:
"Bist du Gemündisches Silber, so fürchte den schwarzen Probirstein
Kotzebue, sage, warum hast du nach Rom dich verfügt?"
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Du kannst davon ausgehen, dass dieser Verlust der Reputation nur schwer wieder hergestellt werden kann.

Wer sich dazu vertiefen möchte (die OCR hat nicht überall gut gearbeitet)
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---
Wie sehr sich seit diesem Jahre das dortige Gewerbe unter geschickter Benutzung des
langjährigen Verbotes aller französischen Bijouteriewaren entwickelt hat, ist daraus zu
ersehen, daß es im Herbst 1695 nicht weniger wie 13 Schwäbisch-Gemündener Silberhändler waren, welche erneut ermahnt wurden, sich nicht mehr mit geringhaltigen Silberwaren
hier einzufinden. Trotzdem ergab eine in der folgenden Ostermesse bei 15 Händlern vorgenommene Probe meist nur 11 Lötige, betrügerische Ware: von außen her sei sie zwar. mit einem silbernen Blättlein überzogen, sodat3 es sich 1 llötig streichen lasse; wenn aber die
Arbeit gebrochen werde, so finde sich viel falsch Lot dabei, sodaß, wenn solch' Gemündener Silber in den Tiegel geworfen und geschmolzen werde, die Hälfte verloren gehe und
keine 7 Lot gefunden würden. Hierauf wurde das Edikt von 1614, wonach auch die fremden Silberhändler nur 13lötiges Silber verkaufen dürfen, erneuert. Im Jahre 1713 beschwerten sich die Goldschmiede-Geschworenen wiederum über die geringhaltigen Silberwaren des Adolf Ziegler und anderer Händler von Schwäbisch-Gemünd. Es fanden sich
Löffel, Schuhschnallen, Kreuzlein, Hemdenknöpfe, Anhänger, Nadelbüchschen, inwendig
vergoldete gedrehte Fingerhüte und ein Schwammbüchslein von nicht mehr als 2 Lot 8
Grän vor. Wegen seines geringhaltigen Silbers wurde 1730 Simon Geyger aus dieser Stadt
zu 100 fl. Strafe verurteilt. Seitdem blieben die Schwäbisch-Gemündener Silberfabrikanten
unbehelligt. Der Handel mit kleinen geringhaltigen, nicht nach dem Gewicht verkauften
Galanteriewaren ließ sich nicht länger verbieten.
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Silberlöffel 1758 Punze?

Beitrag von Pontikaki Verified »

nux hat geschrieben: Sonntag 4. September 2022, 07:55 das mag so für neuzeitlich zutreffen ... (oder auch nicht?
ja, das wollte ich damit sagen. die ausbildung in diesen beiden berufen ist heute völlig getrennt.
(kann nich so viel schreiben - arm gebrochen, schrauben und platten kommen morgen rein, dann
wirds wieder besser,-)
darum hier nur ein link
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