dachte eigentlich, hätte schon ausgeführt woran das liegen kann? auch @Gelegenheitssammler hat es angemerkt - nicht jeder, der gemalt hat, war auch 'ein Künstler'. Also in dem Sinne, dass er - ausgebildet oder nicht - öffentlich so in Erscheinung trat. Bspw. an Ausstellungen teilnahm oder Bilder nicht nur an privat verkaufte, sondern der Kunsthandel eine Rolle spielte, eine Galerie ihn vertrat etc..
Es gab auch durchaus hochtalentierte und gute, aber eben 'Laien'-Maler/Künstler - welche jedoch nie nennenswerte Aufmerksamkeit bekamen, sich keine Zeitungsnotiz erhalten hat - weil es keine gab. Es gab viel mehr Leutz als heute - oder halt vor der Zeit der abendfüllenden Medien - die viel mehr alles Mögliche ja selber machten.
Solche Bilder - das können viele oder wenige (gewesen) sein - wurden oft zwar vererbt, aber häufig nach Begutachtung auch aufgegeben. Oder auch ohne Wohnungsauflösern überlassen, oder der Straße überantwortet [Gäste sehen keine Links]
Dadurch und nun aber bzw. seit Beginn des Internethandels auch privat, kommen richtig viele eben auch dieser Hobbywerke zutage. Unmengen an Bildern, signiert oder gar nur monogrammiert, wo einfach keiner (mehr) weiß, wer sie gemacht hat. Weil keine Info mitgewandert ist. Ich selbst hab z.B. ein Ölgemälde mit einem klassischen Sonnenblumen-Strauß in Vase von meiner Oma bekommen und das ist wirklich richtig gut gemalt. Kein Schrapel, kein Vertun. Nur - muss meine Mutter nochmal fragen, weil schon wieder vergessen hab, wie der Name der 'Tante' genau war, die es einst schuf. Ob das Verwandtschaft war oder aus dem Bekanntenkreis meiner Großmutter. Und dann das Bild endlich hinten mal beschriften, für alle Fälle. Diese Tante war als junge Frau zwar kurz an einer Kunstgewerbeschule, aber nach früher Heirat, Krieg, Kindern, Haus, Hof & Garten, bald schon Enkeln, malte und bastelte sie nur so, zu ihrem und anderer Vergnügen. Das Meiste tatsächlich für Geschenke. Denn, was ich noch von ihr habe, bekam ich schon als kleines Kind: ein Zigarrenkästchen, wie ein Bauernschrank ganz zierlich mit allerlei Blumen bemalt und mit einem Sinnspruch drauf; dazu beklebt mit Muscheln & Schnecken. Mein Schatzkästlein.
Ich habe absolut keine Ahnung, ob sich sonst noch irgendwer an sie und ihr Tun erinnert - die Familie ist mittlerweile recht ausgedünnt.
Oder meine paar wundervollen Aquarelle von einem angeheirateten Großonkel, der keine eigene Familie hatte. Es müssen hunderte gewesen sein, erinnere mich, alle sorgsam in Mappen verstaut, die er zeigte, wenn ich zu Besuch war. Keines signiert (aber selbst wenn - er hieß Meier). Er hat sein ganzes Leben lang gemalt - aber eben 'nur so' - keine Spur von Künstler in der Öffentlichkeit, keine Verkäufe. Und doch war es eindeutig richtige Kunst, die er machte, die er konnte. Als wir nach seinem Ableben nochmal in der Wohnung waren, war schon fast alles weg (fand noch einige hinter einem Schrank); jemand hatte Entrümpler bestellt gehabt. Wohin? vermutlich, wenn überhaupt was überlebt hat, in ganz Berlin und sonstwo verstreut, vllt. auf Flohmärkten angeboten, wer weiß.
Wenn diese Bilder und dieses Kästchen eines Tages ihre eigenen Wege gehen und kein Hinweis mit ihnen zu Alter & Herkunft? ja, genau das.