Guten Abend,
lang ist es her, seit meiner letzten Aktivität hier im Forum. Ich versprach, von dieser Restaurierung euch teilhaben zu lassen.
Nun beginne ich mit einer Korrektur... Nach Freilegung der Platte in der Sitzfläche entpuppte sich dieser Sessel gefertigt von
KOHN. Konnte Brandstempel und Etikett erst später erkennen. Die Bauart scheint sehr ähnlich gegenüber Thonet.
Alle baulichen Arbeiten sind fast abgeschlossen. Flechtwerk steht noch aus. Z.Zeit wird die Oberfläche bearbeitet.
Schwierigkeiten: Die Oberfläche ist nicht mehr original. Es gibt innen nur einige Stellen für den dunklen originalen Farbton.
Es scheint Vorgänger haben die Flächen lange geschliffen bis es hell wurde. Das scheint bei Bugholz nicht so
schwierig, denn es gibt wenig Hirnholz. Nun bei Bearbeitung stellte sich heraus, es wurde auf diesen geschliffenen
Holz Schellack aufgetragen. Es musste später noch jemand sich daran versucht haben. Schellack gab es nur an
wenigen Stellen und verdeckt wurde diese miserable Arbeit mit einer stark pigmentierten Lasur.
Ehrlich keine Freude, daraus etwas zu zaubern. Der antike Charm ist so nicht zu retten. Nun sind die Teile geräuchert.
Aber dazu später, erst folgen die baulichen Arbeiten.

- Kohn Sessel Teil 1 003.JPG (126.48 KiB) 1381 mal betrachtet

- Kohn Sessel Teil 1 002.JPG (170.4 KiB) 1381 mal betrachtet

- Kohn Sessel Teil 1 001.JPG (151.04 KiB) 1381 mal betrachtet
Rücklehne Bruch im Bugholz, Spannungsriss
Zuerst mit nassen Tuch und Bügeleisen lange gedämpft. Anschließend mit Rattan gewickelt und trocknen lassen. Zur Verleimung diente
Zulagen aus Nadelholz, mit Papierumlegtes Sägeblatt und Schraubzwingen.
Gruß
Martin
p.s. nach Zeit folgen weitere Berichte