Antiker Hängeschrank aus Eiche?

[Klaus Geest]

Hallo Klaus Geest,

willkommen im Forum

Danke für die aussagekräftigen Photos - das ist sehr gut

Dein Schränkchen dürfte wohl aus dem ausgehenden 18. JHD bis rauf zum frühen 19. JHD stammen. Eventuell auch noch früher, das läßt sich so ohne direkte Betrachtung vor Ort (speziell die Rückwand interessiert) derzeit nicht feststellen.
Eher aus dem ländlichen Raum - Eiche massiv mit Birnbaum Türe an der Front. Dieses Holz wurde seinerzeit im Saft eingeschlagen und hat daher die Wurmfrasspuren.
Dürfte wohl ein Aufbewahrungsschrank für kleine, wertvolle Dinge gewesen sein. Ob das jetzt Gläser, Handfeuerwaffen, Messer oder auch Wertbelege waren läßt sich heute nicht mehr genau feststellen.

Aus welcher Region stammt das Möbel ? Sicherlich aus Deutschland, oder ?

Hallo Harry, ich habe den Schrank bei einem Händler aus Mecklenburg-Vorpommern, 2003 hier in Schenefeld bei Hamburg auf einem Antik- Markt erworben !

[Klaus Geest]

Hallo zusammen,

ganz lieben Dank für die vielen und sehr hilfreichen Infirmationen an Alle!
Eine wirkliche Schatztruhe hier. Das macht mir sehr viel Spaß und meine sehr spontane Registrierung hier, wird Bestand haben, ich mich mit den Gepflogenheiten und der Anwendung vertrauter machen, damit ich in der Zukunft noch wertvolle Beiträge leisten kann
Dabei ist es verwunderlich, das auf meinen Paralell Beitrag : http://www.dieschatzkisteimnetz.de/view ... 87&t=11129 zwar auch viele Aufrufe aber keine Antworten kommen.
Vielleicht falsch eingestellt?
Für Tipps bin ich gern offen.
Ein schönes Wochenende Euch allen!

[Klaus Geest]

Moin,

ein Gänterli?

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Frage: kann es sein, dass die Rückwandbretter nicht original sind? bzw. so wie sie zur Aufhängung angeordnet sind, sieht das ungewöhnlich aus... oft waren dekorative Verlängerungen (eher) nach unten dran, bei dem, was ich meine, dass es sein könnte (s.o.)

*Pikki*

Hallo Pikki, Danke, auch tolle Links.
Der Schrank wird demnächst abgebaut, dann gibt es Bilder von der Rückwand!

[Klaus Geest]

Hallo Klaus Geest!
Glückwunsch zu diesem netten barocken Kästchen! Denke auch 18. Jh. Genauer wird man das auch nicht festklopfen können. Die grobe Verarbeitung belegt die bäuerliche Herkunft, sowohl beim Holz als auch bei den Beschlägen und dem schönen offenen Schloß. Das hat Charme. Nur die aufgeschraubten Leisten innen an der Tür sind jünger. Der Wurm hatte das Obstholz des Rahmens zerfressen.
Schön auch die ganze Konstruktion mit Holznägeln ohne Leim.
Zur ehemaligen Verwendung kann man nur mutmaßen. Ist der Zwischenboden eingezogen? Dann könnte es ein Schnapsschrank sein, der in der Stube in der Bankecke über dem Stuhl des Hausherren hing.

Hallo Gerümpel, Danke, ja es gibt einen Zwischenboden in Wappenform, somit könnten links und rechts größere Dinge (Flaschen?) stehen.

[gerümpel]

Moin nach Hamburg! Du hast alles richtig gemacht. Wahrscheinlich hat noch kein Buddelschiffexperte dein Schiffchen gesehen... Ich hab leider so gar keine Ahnung von Schiffsmodellen.

Ob man das Schrankschloß, wie von rw und 3rd gardenman vermutet, bis ins 19. Jh. datieren kann, weiß ich nicht. Dann müßte es (von Übersee rede ich nicht!) in der tiefsten Provinz von einem sehr alten Schmied nach alter Art gemacht worden sein. Auch der Schlüssel spricht m.M.n. klar für 18. Jhd.
Zur Farbigkeit hat rw richtig gesagt: holzsichtig war der wohl nicht, das ist unsere heutige Ästhetik.
Wenn der Schrank diese Einbuchtungen am Zwischenboden hat, kann man ihn getrost als bäuerlichen Schnapsschrank bezeichnen. In der Stube in der Nähe des Esstisches aufgehängt, war der Inhalt nur dem Bauern und Hausherren vorbehalten, nicht aber den Knechten und Söhnen des Hauses (vom Weibsvolk ganz zu schweigen )
Bei der Rückwand vermute ich dicke, senkrechte Bretter, die stumpf von hinten an den Korpus angeschlagen sind. In der Mitte kann eine geschmiedete Schlaufe aus Eisen oder eine Holzöse nach oben überkragen.

[Pikki Mee]

auch tolle Links.

Hoj,
das sollten nicht nur hübsche Bildchen sein, sondern die (konkrete) Vermutung auf die mögliche Herkunft: Schweiz, Graubünden. Die Bauform ist dort recht typisch - aus der von auch allen anderen genannten Zeit (und bis heute). @rw hat ja die aufgesetzten Leisten erwähnt - das kann nachträglich sein, aber auch nicht; meist jedoch waren die Seiten vertieft mit einem Rechteck oder auch einer Raute versehen.

*Pikki*

[Klaus Geest]

@pikki- Deine links hatte ich auch genauso verstanden.
Nur das Teil hat definitiv keine ersetzte Rückwand, sondern eine solche, wie Gerümpel sie exakt beschrieb.
Dazu passt der Verkäufer aus Mecklenburg-Vorpomnern hatte den Schrank aus einem alten Dorfkrug in Mac-Pom , unmittelbar nach der Wende erworben. Ich denke zu DDR Zeiten kam es kaum zu Antikhandel aus dem Schweizer Raum.aber es gab bis zum Ende des zweiten Weltkrieges in Mac/Pom jede Menge große Güter, die und deren Hausstand wurden bekanntlich nach Ende mit Einfphrung der "Landreform" allesamt aufgelöst.......

[gerümpel]

Ich sehe jetzt erstmal gar keinen Grund, eine entfernte Herkunft des Schränkchens, z. B. aus Graubünden anzunehmen. Solche Wandschränke sind überall in Gebrauch gewesen. Der hier wird sicher nicht so weit gereist sein...
Die Leisten an der Tür sind, wie die verwendeten Schlitzschrauben beweisen, eindeutig eine neue Reparatur.