Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
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- Idealist47 Offline
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
Harry, was nicht alles entwickelt wird. Habe mir mal das Gerät und Werbung dazu angeschaut.
Fragen bleiben... Welche Holzart wird verwendet? Holzform etwas konisch ? achteckig ?
Sicher in der Montage von Vorteil, sprich betriebswirtschaftlich, im Außenbereich optimal als Befestigungsmaterial.
Ich bin etwas skeptisch bezüglich der Holzspannungen im eingeschlagenen Zustand.
schön das du mit meiner Holznagelbeschreibung etwas anfangen kannst,prima
Tungöl bekommst du bei Kremer Pigmente oder reichlich Angebote auf Ebay.
Betrachte die Gefahr auch sowie beim Leinöl. Lappen gehören nach draußen auf die Leine.
Gruß Martin
Fragen bleiben... Welche Holzart wird verwendet? Holzform etwas konisch ? achteckig ?
Sicher in der Montage von Vorteil, sprich betriebswirtschaftlich, im Außenbereich optimal als Befestigungsmaterial.
Ich bin etwas skeptisch bezüglich der Holzspannungen im eingeschlagenen Zustand.
schön das du mit meiner Holznagelbeschreibung etwas anfangen kannst,prima
Tungöl bekommst du bei Kremer Pigmente oder reichlich Angebote auf Ebay.
Betrachte die Gefahr auch sowie beim Leinöl. Lappen gehören nach draußen auf die Leine.
Gruß Martin
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
- Idealist47 Offline
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
Guten Abend,
für euch, wer mag, etwas zum lernen und tüfteln:
Öl-Harzgemisch sprich ``im Handel bekannt als Harttrockenöl `` zusammengefasst sind es Öle, die mit Harzen verbunden sind.
z.b. von Kremer oder Deffner u. Johann ist es ein Erdöl dem modifiziertes Kolophonium beigesetzt ist.
Diese Ölharzlacke können ohne Probleme gefärbt werden. Das passt oft besser zur Holzeigenfarbe und begünstigt im Alter
das Vergilben nicht mehr so stark ins Gewicht fällt. Dieses kennt man von Schellacksorten. Dunkle für dunkle Hölzer und umgekehrt.
Hier nun tönen rötlich-rotbraun
4 Liter Harttrockenöl
25g Drachenblut ( aus Sumatra ist sehr gut )
500g Cochenille
25g Drachenblut in ein seperates Glas und mit 99%ge Ethylalkohol mit Spritze ca. 1mm über dem Pulver überschichten.
Nun über Nacht ruhen lassen und durch feinen Damennylonstrumpf filtrieren.
500g Cochenille fein mahlen und durch feinen Sieb durchsieben.
Nun auch dieses in ein externes Glas und mit 1 Liter 6%ges Kalialaun übergießen, über Nacht stehen lassen.
Dann wieder mit Strumpf filtrieren und dazu 250ml 6%ge Pottaschelösung geben.
Nun fertige Farbauszug mit Harttrockenöl vereinen. Dazu mit Lavendelöl arbeiten um es zu verbinden. Nochmals
filtrieren.
Auftragen gelingt besser, wenn man es leicht erwärmt auf das Holz aufträgt.
Beschreibung
Kalialaun und Pottasche dient hier als Lauge, die die Farbstoffe auszieht.
Ethylalkohol ebenfalls als Auszugmittel
Lavendelöl als Emulgator
Drachenblut s. hier: [Gäste sehen keine Links] der link funktioniert nicht sowie es sollte!
Cochenille s. hier: [Gäste sehen keine Links]
weitere Fragen dazu sehr gerne, auch für weitere Farben sicher interessant.
Aber darf nicht mit Lasuren verglichen werden. Es wirkt in dünnen Schichten gefärbt durchscheinend.
Martin
für euch, wer mag, etwas zum lernen und tüfteln:
Öl-Harzgemisch sprich ``im Handel bekannt als Harttrockenöl `` zusammengefasst sind es Öle, die mit Harzen verbunden sind.
z.b. von Kremer oder Deffner u. Johann ist es ein Erdöl dem modifiziertes Kolophonium beigesetzt ist.
Diese Ölharzlacke können ohne Probleme gefärbt werden. Das passt oft besser zur Holzeigenfarbe und begünstigt im Alter
das Vergilben nicht mehr so stark ins Gewicht fällt. Dieses kennt man von Schellacksorten. Dunkle für dunkle Hölzer und umgekehrt.
Hier nun tönen rötlich-rotbraun
4 Liter Harttrockenöl
25g Drachenblut ( aus Sumatra ist sehr gut )
500g Cochenille
25g Drachenblut in ein seperates Glas und mit 99%ge Ethylalkohol mit Spritze ca. 1mm über dem Pulver überschichten.
Nun über Nacht ruhen lassen und durch feinen Damennylonstrumpf filtrieren.
500g Cochenille fein mahlen und durch feinen Sieb durchsieben.
Nun auch dieses in ein externes Glas und mit 1 Liter 6%ges Kalialaun übergießen, über Nacht stehen lassen.
Dann wieder mit Strumpf filtrieren und dazu 250ml 6%ge Pottaschelösung geben.
Nun fertige Farbauszug mit Harttrockenöl vereinen. Dazu mit Lavendelöl arbeiten um es zu verbinden. Nochmals
filtrieren.
Auftragen gelingt besser, wenn man es leicht erwärmt auf das Holz aufträgt.
Beschreibung
Kalialaun und Pottasche dient hier als Lauge, die die Farbstoffe auszieht.
Ethylalkohol ebenfalls als Auszugmittel
Lavendelöl als Emulgator
Drachenblut s. hier: [Gäste sehen keine Links] der link funktioniert nicht sowie es sollte!
Cochenille s. hier: [Gäste sehen keine Links]
weitere Fragen dazu sehr gerne, auch für weitere Farben sicher interessant.
Aber darf nicht mit Lasuren verglichen werden. Es wirkt in dünnen Schichten gefärbt durchscheinend.
Martin

Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
- Idealist47 Offline
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Anwendung, Vorschläge, Oberflächentechnik für Restaurierung Möbel
Auch für einige Spannend:
Trocknungsverzögerer für Schellacklösung
Wenn es schwierig wird, Schellack mit dem Ballen einzupolieren, wie z.b. Sitzgestelle mit vielen Zierteilen, also sehr kleine Flächen,
die eine ständige Ballenbewegung fast unmöglich machen, so trage ich die Lösungen mit einen Spezialpinsel für Schellack auf
(dieser ist aus Eichhörnchenhaar ). Um eine längere Auftragszeit und Verlauf zu bekommen, kann man der Lösung Butanol oder
auch Glycerin hinzufügen. Ich verwende Glycerin.
Auf 100ml Schellacklösung kommen 4 Tropfen Glycerin.
gute Nacht
Trocknungsverzögerer für Schellacklösung
Wenn es schwierig wird, Schellack mit dem Ballen einzupolieren, wie z.b. Sitzgestelle mit vielen Zierteilen, also sehr kleine Flächen,
die eine ständige Ballenbewegung fast unmöglich machen, so trage ich die Lösungen mit einen Spezialpinsel für Schellack auf
(dieser ist aus Eichhörnchenhaar ). Um eine längere Auftragszeit und Verlauf zu bekommen, kann man der Lösung Butanol oder
auch Glycerin hinzufügen. Ich verwende Glycerin.
Auf 100ml Schellacklösung kommen 4 Tropfen Glycerin.
gute Nacht
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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Hört sich gut an - normalerweise verwende ich für filigrane Kleinoberflächen den Petersburger Möbellack. Aufgetragen mit dem Eichhörnchenpinsel ergibt sich eine wunderbar Glanzoberfläche ohne großen Aufwand.
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Moin Harry,
Da kommt die Frage auf, warum ist der Petersburger überhaupt so streichfreundlich?
Es gibt reichlich antike Rezepturen, hier ein link eines Anbieters mit Inhaltsstoffe : [Gäste sehen keine Links]
In diesem Rezept ist Rizinusöl enthalten. Ohne diesem wäre eine gute Streichfähigkeit und Verlauf eher weniger.
Uiii... Rizinusöl auch sehr gutes Lösungsmittel bei Verstopfung, na dann guten Appetit
Da kommt die Frage auf, warum ist der Petersburger überhaupt so streichfreundlich?
Es gibt reichlich antike Rezepturen, hier ein link eines Anbieters mit Inhaltsstoffe : [Gäste sehen keine Links]
In diesem Rezept ist Rizinusöl enthalten. Ohne diesem wäre eine gute Streichfähigkeit und Verlauf eher weniger.
Uiii... Rizinusöl auch sehr gutes Lösungsmittel bei Verstopfung, na dann guten Appetit

Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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Mein Vorrat ist noch in Glasflaschen abgefüllt worden... Wohl in den 1960er Jahren gekauft worden. Aber da original verschlossen und im Lackraum (Kellerabteil) stehend noch immer gut verwendbar. Ein wenig Verdünnung kommt vor der Anwendung dazu - der Zweihorn ist auf Alkoholbasis und da reicht unvergälltes Ethanol.
Für Stacheten, Schnitzwerk, Zierleisten usw. ein guter Lack um eine glänzende Oberfläche zu erzielen. Ist dann gut staubresistent und daher auch für Heiligenfiguren ohne Fassung gut geeignet. Auf alle Fälle deutlich besser wie geölt oder gar mit Wachs überzogen.
Für Stacheten, Schnitzwerk, Zierleisten usw. ein guter Lack um eine glänzende Oberfläche zu erzielen. Ist dann gut staubresistent und daher auch für Heiligenfiguren ohne Fassung gut geeignet. Auf alle Fälle deutlich besser wie geölt oder gar mit Wachs überzogen.
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Hierzu zum Thema Petersburger Lack, der durch seine Harze einen sehr hohen brillianten Glanz erzeugt:
ein altes Rezept sehr leicht herzustellen und selbst damit gearbeitet:
``englische Politur ``
4 Teile Schellack
1 Teil Kopal ( Manila )
beide getrennt lösen. Dabei eine Basislösung herstellen, im Verhältnis Harze 5 Teile und 20 Teile Ehtanol
Vor Gebrauch gut schütteln. Diese Politur trocknet rasch. Zügig den Ballen führen und immer gut trockenpolieren.
Oft das Leinentuch ( Ballenbahn ) verschieben, so das wieder neue Politurflüssigkeit hindurchgedrückt wird.
Ergebnis: ein höherer Glanzgrad wird dadurch erreicht. Beschrieben steht im alten Rezept: brillianter Glanz mit großer Dauer,
kein Öldurchschlag
ein altes Rezept sehr leicht herzustellen und selbst damit gearbeitet:
``englische Politur ``
4 Teile Schellack
1 Teil Kopal ( Manila )
beide getrennt lösen. Dabei eine Basislösung herstellen, im Verhältnis Harze 5 Teile und 20 Teile Ehtanol
Vor Gebrauch gut schütteln. Diese Politur trocknet rasch. Zügig den Ballen führen und immer gut trockenpolieren.
Oft das Leinentuch ( Ballenbahn ) verschieben, so das wieder neue Politurflüssigkeit hindurchgedrückt wird.
Ergebnis: ein höherer Glanzgrad wird dadurch erreicht. Beschrieben steht im alten Rezept: brillianter Glanz mit großer Dauer,
kein Öldurchschlag
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Habe die Suchfunktion beauftragt über ``Holzkitt `` zu suchen. Da war nur ein kleiner Treffer.
Wollen wir darüber diskutieren, was meint ihr?
Meine Ansicht generell über Kittsysteme im Möbelbereich: Farbretuschen können erst optimal angepasst sein, aber im Laufe der Zeit,
stechen die Bereiche wieder hervor, oder Risse gekittet, erst sind die Übergänge plan, aber beim Arbeiten des Holzes können neue
Schäden entstehen. Auch kleine Dellen, die der Nutzung Rechnung getragen werden, sollen diese auch verschlossen werden?
Ich habe mich im Laufe der Zeit sehr beschränkt, Fehlstellen sehr ausgiebig zu kitten. Nur wo es wirklich von Nöten war.
Kitten macht viel Arbeit, bezgl. Farbgebung und Anpassen der Ebene.
Martin
Wollen wir darüber diskutieren, was meint ihr?
Meine Ansicht generell über Kittsysteme im Möbelbereich: Farbretuschen können erst optimal angepasst sein, aber im Laufe der Zeit,
stechen die Bereiche wieder hervor, oder Risse gekittet, erst sind die Übergänge plan, aber beim Arbeiten des Holzes können neue
Schäden entstehen. Auch kleine Dellen, die der Nutzung Rechnung getragen werden, sollen diese auch verschlossen werden?
Ich habe mich im Laufe der Zeit sehr beschränkt, Fehlstellen sehr ausgiebig zu kitten. Nur wo es wirklich von Nöten war.
Kitten macht viel Arbeit, bezgl. Farbgebung und Anpassen der Ebene.
Martin

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