Silbertablett - Magnettest - gibt es (leicht) magnetische Beimischungen bei 800er Silber?

[cornetto]

Ich habe in meiner Sammlung ein sehr großes (ca. 3 kg) italienisches Silbertablett, 800 punziert mit Meistermarke. Test an einer Handhabe bestätigt Silbergehalt.
Neben dem Säuretest ist ja auch ein Magnettest (Winkel 30 Grad, Magnet auflegen, Zzzt-Bumm (frei nach Otto Walkes )) hilfreich. Mit einem "normalen" Pinwand-Magneten hatte es auf dem Spiegel auch sofort "Zzzt-Bumm" gemacht... alles klar - Silber.
Inzwischen habe ich einen kleinen, aber extrem starken, Neodym-Magneten. Als ich diesen auf dem Tablett rutschen lies war die Gleitgeschwindigkeit deutlich langsamer. Ich habe dieses dann auf einigen anderen großen Vorlegelöffeln (alt, 12 und 13 Lot punziert) wiederholt und teilweise ebenfalls einen leichten Magnetismus festgestellt.
Daher meine Frage in die Community: Gibt es magnetische Beimischungen bei Silber und/oder ist ein Magnettest tatsächlich aussagekräftig?
MfG Cornetto

[nux]

Hallo

da gibt es wohl widersprüchliche bzw. ev. umständehalber bedingte mögliche Ansichten/Meinungen/Erkenntnisse. Nickel kann u.U. beschriebenermaßen ein Auslöser sein, aber Silber-Nickel-haltige Legierungen oder galvanische Zwischenvernickelungen sind vermutlich eher nicht so die Regel. Säuretest - hm. Italien - na dann.

Fangen wir doch mit dem Offensichtlichen an: also bitte Bilder des Tabletts und der Punzierung zeigen. Vllt. ergibt sich was über das Alter / den Hersteller.

Gruß
nux

[cornetto]

Hallo nux,
vielen Dank für die schnelle Antwort und sorry für meine sehr verspätete Rückmeldung, ich war leider ein paar Wochen offline... Zwischenzeitlich habe ich allerdings den "Magnettest" an 6 weiteren Tabletts (div. deutsch, z.B. Wilkens 800, Lahmeyer 800, Österreich 800, Italien 800 und England 925) durchgeführt - lediglich beim englischen Sterling-Tablett war kein signifikanter Magnetismus feststellbar.
Zum Test wurde ein Neodym-Magnet mit 3 kg Tragkraft (15mm im Quadrat z.B. von otto-office oder Staples) benutzt, 30 Grad-Winkel, Rutschtest. Nur beim Sterling-Tablett war die "Rutschgeschwindigkeit" vergleichbar mit einem Kunststofftablett. Bei allen 800er Tabletts war die Geschwindigkeit sehr deutlich verlangsamt - daher muss bei dieser Legierung ein (wenn auch geringer) Magnetismus vorhanden sein und damit der als Silbertest verbreitete Magnettest revidiert werden.
Mich würden diesbezüglich Erfahrungen anderer Silber(tablett)besitzer interessieren, die diesen Versuch mit einem vergleichbaren Magneten wiederholen (und nicht mit einem Spielzeug von der Pinwand).
Gruß Bernd

[Gast]

Moin Cornetto,

ich mache einen Silbertest mit Säure - und dann ist das die Bestätigung für Silber. Mit einem Magneten würde ich keinen Rutschtest auf der Oberfläche vom Tablett machen - das kann ja Kratzer geben und wegen dem Gewicht das Tablett zum Durchbiegen bringen.

Nehme den Magneten für andere Verwendungszwecke - aber nicht für silberne Tabletts. >:)

[abraham]

das kann ja Kratzer geben und wegen dem Gewicht das Tablett zum Durchbiegen bringen.

@Harry, die Rede ist hier von einem kleinen Neodym-Magnet – ca. 8 Gramm schwer, mit sanft verrundeten Kanten…
da wird mit Sicherheit nix durchgebogen oder verkratzt

nm_8.JPG (113.34 KiB) 4199 mal betrachtet

der Restmagnetismus stammt von einem der nicht näher definierten Legierungselemente im 800er Silber, wahrscheinlich vom Nickelanteil

[cornetto]

Hallo Harry, hallo Franz,
danke für eure Beiträge - mein Magnet ist ein verchromter Neodym-Würfel mit verrundeten Kanten und ca. 25 g schwer, hat jedoch 3 kg Zugkraft (d. h. wenn zwei von diesen Teilen zusammenhängen bekommt man sie nur noch mit Werkzeug auseinander). Mit etwas Wasser besprüht ist ein Kratzer auf dem Spiegel ausgeschlossen - für den Säuretest müsste ich ja auch irgendwo schleifen oder kratzen...
Inzwischen gehe ich auch davon aus, dass ein geringer Nickelanteil ausreicht um diesen deutlich messbaren/sichtbaren Effekt auszulösen.
Aber durch die annähernd vergleichbare "Kriechgeschwindigkeit" meines starken Magneten auf allen von mir getesteten 800er Artikeln von verschiedenen Herstellern könnte man vlt. sogar einen beschädigungsfreien Echtheitstest für bestimmte Silberlegierungen verifizieren. Ich werde an diesen Tests auf jeden Fall weiter "forschen".
Gruß Bernd

[Gast]

....mein verwendeter Magnet wiegt ungefähr 1,3 kg, stammt aus einem alten Lautsprecher aus den 1940er Jahren und ist mein Mittel wenn eine Box mit Nägeln, Schrauben runtergefallen ist. Jedoch nur Sachen aus magnetischem Metall - Messing und Kupfer bleiben aussen vor