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Eine Aufsatzkommode mit Merkwürdigkeiten

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Eine Aufsatzkommode mit Merkwürdigkeiten

Beitrag von Gast »

Okay - mit den Photos sogleich gezeigt - :upside_down_face:

Jetzt kann die Zusammenfügung von zwei Teilen ausgeschlossen werden. Die beiden Teile sind von einer Machart und mit dem Furnierbild sogar besonders gut gemacht worden.

Zweites Biedermeier, so um 1896 bis 1910 herum entstanden. Geschmiedete Nägel müssen nicht unbedingt vom Alter zeugen - es gab immer Schreiner die noch Vorräte zuhauf hatten und dann aus Kostengründen und Bequemlichkeit eben diese Nägel fix verwendet haben. Dürfte von einem Schreiner oder Tischler stammen.
  • Nvntivs Offline
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Eine Aufsatzkommode mit Merkwürdigkeiten

Beitrag von Nvntivs »

Die Zuordnung zu dem zweiten Biedermeier - woran machen Sie das nun fest? Ich würde das gerne verstehen. Ich habe mich heute mal mit dem beschäftigt und es scheint, dass die Zahnleisten schon um 1850 in Gebrauch waren.
Vor allem in Bücherschränken.
Hier paar Beispiele:
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Und das dünne Furnier wäre um 1850/60 auch schon möglich... Zumal sich das wirklich sehr Dünne, also unter 1 mm nur auf der Seitenverkleidung der Front der beiden kleinen Schubladen findet. Also nur sehr kleineflächige Stücke. Alles andere ist um 1 mm dick (so gut ich es mit einem Lineal messen kann)

Wäre dankbar für mehr Infos :)
  • Idealist47 Offline
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Eine Aufsatzkommode mit Merkwürdigkeiten

Beitrag von Idealist47 »

Guten Abend,

Nun meiner Erfahrung nach stammt das Oberteil aus dem späten Biedermeier. Noch in der ersten Hälfte des 19ten JHD.
Das Unterteil etwas später, ca. 1860.
Merkmal im Oberteil ist für das späte Biedermeier das Kranzprofil mit langer Hohlkehle. Das Unterteil hat klare abgerundete
Formen. Diese Form war zu dieser Zeit weit verbreitet. Art Deco nahm auch diese Formen wieder teilweise wieder auf.
Keinstenfalls gehören diese beiden zusammen. Aufsatzkomoden im Biedermeier waren zierlicher und in ihrer Breite deutlich
weniger. Auch Füsschen oder dezente Zwischenbau waren typisch.
Diese Zusammenstellung ist etwaswuchtig, aber vom Thema doch einigermaßen stimmig, sprich Furnier, Schlüsselschilder (originale).
Zahnleisten waren im Biedermeier auch zu finden.
Meine Vermutung: Das Oberteil stand auf ein etwas breiteren Unterschrank, ebenfalls mit Türen.
;)
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
  • mia_sl Offline
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Eine Aufsatzkommode mit Merkwürdigkeiten

Beitrag von mia_sl »

Nvntivs hat geschrieben: Donnerstag 7. Februar 2019, 17:51 Ich habe mich heute mal mit dem beschäftigt und es scheint, dass die Zahnleisten schon um 1850 in Gebrauch waren.
Also, die Zahnleisten gibt es heute noch zu kaufen. Und sind ein Traum für jeden Schreiner, der eine flexible Inneneinrichtung in einen Schrank einbaut. Und wenn man hier als Beispiele ein paar "Bücherschränke" sieht, die früher eigentlich keine waren und irgenwann dann mal ein bisschen Glas und ein paar Bretter bekommen haben, um zur Vitrine / Bücherschrank umfunktioniert zu werden, sagt das eigentlich nicht viel aus....

Ich bin eher bei Harry. Dass die beiden Teile nie zusammen gehört haben, dagegen soricht doch das sorgfältig ausgesuchte und verarbeitete Furnier. Die lange Hohlkehle des Oberteils sieht zwar aus wie reines Biedermeier, aber die Türbefestigung passt nicht in die Zeit. Ich würde bei einem solchen Möbel zwar keine Fitschen erwarten, aber wenigstens innenliegende Zapfenbänder und nicht aussen sichtbare Scharniere und Türen über die ganze Front.
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Eine Aufsatzkommode mit Merkwürdigkeiten

Beitrag von gerümpel »

Das wunderbar harmonierende Furnierbild ist bemerkenswert und widerlegt die Vermutung einer "Marriage". Die Rückwände und die handwerkliche Verarbeitung könnten durchaus in die Biedermeierzeit weisen. Hm. Eigenartiges Teil.
Zeig doch mal die Schubladen unten und hinten. Und die Türen von innen. Sind die Gläser verleistet oder eingekittet?
Gruß Gerümpel

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Eine Aufsatzkommode mit Merkwürdigkeiten

Beitrag von rw Verified »

Ich habe mir die Kommentare zu diesem Artikel mit Interesse angesehen, und es gibt wenig, was ich hinzufügen kann, was helfen würde, aber ich muss sagen, dass die Art und Weise, in der die Oberseite auf dem unteren Teil mit einem Zierleistenstück sitzt, absolut typisch für die Typ gefunden hier in Nordamerika, einschließlich der in den deutschen Gemeinden in Pennsylvania, Ohio und Ontario. Sie waren als 2-teilige Schränke gedacht und daher leichter für einen Umzug. Ich glaube “nicht”, dass es sich um ein Marriage Stück handelt. Die verwendeten Furniere oben und unten sind sehr nahe. Ich glaube auch nicht, dass es sich um ein frühes Biedermeirstück handelt. Es hat nicht die Qualität, die man von einem frühen Biedermeier Möbel erwarten würde, und die großen Glasscheiben, die Messingscharniere und die escutcheons vermitteln mir ein Datum nicht früher als 1870 und möglicherweise erst 1900. Mit anderen Worten, eine Mischung von Stilen aber einen bestimmten Designzeitraum nicht genau wiedergibt.
Nur meine Meinung. :slightly_smiling_face:

Grüsse
rw
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Eine Aufsatzkommode mit Merkwürdigkeiten

Beitrag von Gast »

Guten Morgen,

eine Marriage ist auszuschliessen, leider wurden die Photos erst später nachgereicht und daher wurde eine Marriage angenommen.

Das Möbel ist sicherlich händisch erstellt worden. Die Zeichen an der Rückwand, gesamte Fertigungsart sprechen dafür.

Zeitlich halte ich das ganz späte 19. JHD bis rauf zum frühen 20. JHD für die Herstellungszeit. Die verwendeten Bänder, die Beschläge und Schlösser sprechen für diese Zeit.
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Eine Aufsatzkommode mit Merkwürdigkeiten

Beitrag von Nvntivs »

gerümpel hat geschrieben: Freitag 8. Februar 2019, 00:03 Zeig doch mal die Schubladen unten und hinten. Und die Türen von innen. Sind die Gläser verleistet oder eingekittet?
Guten Morgen und danke allen für die Antworten. Ich bin schon bei der Arbeit, werde aber heute Nachmittag die Fotos gerne machen und einstellen.
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