Alter Tisch

[reas]

Habe ich noch nicht ausprobiert, Danke Dir @Mia
Ich spreche von einer Wachsmischung aus Bienenwachs und Balsamterpentin..habe es immer mit der Bürste poliert und zwar erziele ich mehr Glanz nicht erst am folgenden Tag sondern schon nach drei, vier Stunden nach dem wachsen

[mia_sl]

Also ich mach ja nicht gerne Werbung, aber ich habe schon immer Briwax zum Wachsen genommen.
Unschlagbar und das einzige was meine Nase verträgt.
(Ich denke mit Schrecken an das Produkt, was ich damals zu der Zeit als es Briwax nur per Bestellung gab und meins leider aus war, gekauft habe und wo ich das Möbel zum Entlüften erstmal 1 Monat in der Garage parken musste)
Ich wachse mit Fön in der linken Hand, womit ich das Holz leicht anwärme und dickem Pinsel mit Wachs in der rechten. Dann nach dem Wachsen in noch feuchtem Zustand mit fusselfreiem alten T-Shirt Überschüsse glattstreichen.
Trocknen und dann kommt der Lappen und die Stahlwolle, für die Drechselstücke eine weichere Bürste.

So.....und nach der Beschreibung hab ich jetzt wieder den Geruch von Wachs in der Nase.....

[gerümpel]

Wenn ich mir den Tisch so anschaue, kommen mir sowohl bei der von Harry genannten Holzart, als auch bei der Zeitstellung arge Zweifel.
Konstruktion und Gestaltung des Tisches weisen für mich in das frühe 19. Jh. Trotz der Klumpfüße, die ja nicht erst um 1900 erfunden wurden.

Ich denke, es wird ein schöner ländlicher Biedermeiertisch sein und ich denke auch, dass die Beize original ist. Zeig und doch mal die Schublade, besonders die Holzverbindungen und die Befestigung des Bodens. Wenn dieser von unten an die Rückwand angenagelt, die Seitenbretter oben etwas profiliert und die Schwalben schön breit sind, gibt es keinen Zweifel mehr.

Holzart könnte schon Kirsche sein, wegen des farblichen Kern-Splint-Kontrastes. Leider kann man aus den Fotos nicht entnehmen, ob das Kernholz einem Rotschimmer hat.

Mit der Beize sollte oft ein edleres Holz, in diesem Falle wohl Nussbaum (auch hier kann ich die Farbschattierung des Holzes nicht genau erkennen) oder vielleicht auch Mahagoni vorgetäuscht werden. Das war in der Zeit bei heimischen Hölzern sehr üblich.
Die Patina ist doch sehr schön. Ich würde sie erhalten...

Dann noch meinen Senf zu der Wachsfrage: Wachs auf rohes Holz ist eigentlich ein restauratorisches NoGo. Man kriegt es aus den Poren nie wieder raus. Absperren mit Schellack oder Öl ist besser und schützt das Holz zudem. Zum Wachsen nehme ich übrigens Bienenwachs vom Imker (oxalsäurefrei) und Balsamterpentin. Die Konsistenz von flüssig bis fast fest kann man ganz leicht einstellen, es kostet fast nix, riecht herrlich nach Harz und ist besser im Glanz als alle gekauften Antikwachse. (Finde ich..)

Hier noch ein ähnlicher Tisch. Kommt der hier gezeigte vielleicht auch aus der Schweiz?
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[mia_sl]

Dann noch meinen Senf zu der Wachsfrage: Wachs auf rohes Holz ist eigentlich ein restauratorisches NoGo. Man kriegt es aus den Poren nie wieder raus. Absperren mit Schellack oder Öl ist besser und schützt das Holz zudem. Zum Wachsen nehme ich übrigens Bienenwachs vom Imker und Balsamterpentin. Die Konsistenz von flüssig bis fast fest kann man ganz leicht einstellen, es kostet fast nix, riecht herrlich nach Harz und ist besser im Glanz als alle gekauften Antikwachse. (Finde ich..)

Find ich nicht.
Ich weiss ja nicht, von welchem Wachs du redest, was du aus den Poren nicht mehr rauskriegst.....
Klingt grad so, als würdest du von Bohnerwachs reden.
Wenn ich mit Fön wachse, wird das Briwax fast flüssig, dringt schön ins Holz ein und hinterlässt keine porenverstopfenden Schichten.

Aber ich mag mich hier nicht mit dir streiten
Mach du wie du willst, ich mach wie ich will, und das mach ich übrigens auch schon ein bisschen länger.

[reas]

Absperren mit Schellack oder Öl ist besser und schützt das Holz zudem

Das auf jedem Fall
Ich mische mir auch den Wachs selbst, mit Balsamterpentinöl, das Terpentin verdunstet zu 100 Prozent und somit weiß ich was ich habe...
Genau so ist es mit Schellack, bei den gekauften ist immer fraglich was sich drin befindet und zudem ist er auch noch viel teurer

[Finderin]

Und ich mache Fotos ':) O:-)
Der Tisch kommt aus meinem Dorf und das ist ziemlich schwäbisch! Die Füße sind ein ganz klein wenig anders als die üblichen "Jugendstil" Füße die ich so kenne z. B. von Stühlen.

IMAG0830.jpg (70.77 KiB) 577 mal betrachtet

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[gerümpel]

Na bitte! Breite Schwalben, profilierte Seitenbretter, stumpf angeschlagener, dicker Schubladenboden.. :')
Mit der hohen Zarge, dem breiten Überstand und der Schublade kann man ihn getrost in die erste Hälfte des 19. Jh. datieren.
Übrgens auch die in späterer Zeit undenkbare Holzauswahl (z. B. ein Brett mit Markröhre) und die rustikale, handwerkliche Herstellung mit den eingegrateten Querhölzern der abnehmbaren Platte und den Sägespuren an den Stirnseiten der Beine sind ein Zeichen für ein hohes Alter des Tisches.
Bei der Holzart bin ich nicht sicher.

Liebe Mia, welches Wachs ich verwende, hab ich doch geschrieben...
Es gibt in der Restaurierung einen fundamentalen Grundsatz, dass ist die Reversibilität. Und Wachs auf unbehandeltem Holz ist nicht wieder entfernbar. Natürlich kann man das bei irgendwelchen Holzmöbeln machen, es hat ja z. B. den Vorteil, dass das Holz schön hell bleibt, wenn das gewünscht ist.
Auf antiken Möbeln, die wir ja nur zwischennutzen um sie an die kommenden Generationen weiter zu geben, verbietet sich das meiner Meinung nach genauso wie Weißleim und Kunstharz.

Meine Teakholzgartenliege hab ich übrigens mit Ponal Duo 2K Kleber (igitt!) wieder zusammen geflickt, nachdem ich sie beim Mähen zertrümmert hatte. >:)

[mia_sl]

Lieber Gerümpel,

ich habe ja nicht gesagt, dass ich alle Möbel nur wachse.
Das was ich zuhause stehen habe, hat alles eine schöne Schellackpolitur.
Also bei Kirsche, Mahagony, Nuss und Esche u.ä. wird das Komplettprogramm gemacht.

Beim Rest scheiden sich die Geister, da haben sich schon unser alter Schreinermeister und der britische Geselle gestritten.....
Wenn du denn meinst, dass du unbedingt Sanding Sealer vorher auftragen willst.....
Gucken wir doch erstmal, aus welchem Holz denn der Tisch nun wirklich ist.