Gebetsbuch ?

[glöschter Benutzter 9539]

wurde meiner Oma damals zur Hochzeit,glaube ich geschenkt. 10 cm hoch 7 breit

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[salvagesilver]

Servus Pfalzbub74!

Du hast da ein nettes Beispiel für ein Gebetbuch aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Damals kam im deutschsprachigen Raum der Wunsch auf, eine Sammlung von Liedern und Gebeten für die Messe, aber auch für den mehr privaten Rahmen zu erstellen. Die Gläubigen hatten ja nur den zwischenkonziliaren lat.-dt. „Schott“ für die Messe So entstanden einige mehr oder weniger verbreitete Andachts- und Gebetsbücher, die immer (so wie deines auch) von einem Bischof erlaubt werden mussten (sogn. Imprimatur) und zum Teil, wenn sie explizit theologisch sind, auch heute noch einer kirchlichen Aufsichtsbehörde unterliegen.

Etwas später entstehen dann das „Sursum Corda“ und das „Kirchenlied“ als Bücher, die eine weite Verbreitung fanden
Am Ende „gipfelt“ diese Bemühung nach dem Vatikanum II im bekannten katholischen Gotteslob.

Als Link habe ich dein Büchlein auch gefunden: [Gäste sehen keine Links]

[glöschter Benutzter 9539]

auch dir vielen lieben dank für deine Hilfe

[Vlavili]

Dem gibt es eigentlich kaum etwas hinzuzufügen, außer bielleicht der Transskription des Handschriftlichen Vermerks:
Anna Teufert
Hochzeit mit Johan Franke
den 17/6 Juni 1911
in Liebenthal Nr. 208
Es könnte sich dabei um den Ort Liebenthal im ehemaligen Schlesien, heute Lubomierz in Polen, handeln:
[Gäste sehen keine Links]
Das Paar, bzw. wenn Johan in einem der WKs gefallen war, nur Anna, wurde dann ca. 35 Jahre später vertrieben.

[wa213]

Hallo,

Du hast da ein nettes Beispiel für ein Gebetbuch aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Damals kam im deutschsprachigen Raum der Wunsch auf, eine Sammlung von Liedern und Gebeten für die Messe, aber auch für den mehr privaten Rahmen zu erstellen. Die Gläubigen hatten ja nur den zwischenkonziliaren lat.-dt. „Schott“ für die Messe

Finde ich irreführend, tatsächlich wurden doch schon seit dem Mittelalter Psalter, Breviere und Stundenbücher in Landessprachen geschrieben und ab der Inkunabelzeit auch gedruckt. Es gab zu jeder Zeit eine Menge Gebetbücher und Erbauungsliteratur auch und besonders für Laien.
Ich würde sogar sagen, dass die Anzahl und Vielfalt nach dem ersten Weltkrieg rapide zurückging, einfach weil die Menschen sich für andere Dinge interessierten und die Frömmigkeit nachließ. Um 1900 wurden diese Bücher allerdings noch sehr zahlreich hergestellt und wurden oft mit schönen Chromolithographien geschmückt.

[salvagesilver]

Servus!

Finde ich irreführend, tatsächlich wurden doch schon seit dem Mittelalter Psalter, Breviere und Stundenbücher in Landessprachen geschrieben und ab der Inkunabelzeit auch gedruckt. Es gab zu jeder Zeit eine Menge Gebetbücher und Erbauungsliteratur auch und besonders für Laien.

Da hast du schon Recht, es gab seit dem Spätmittelalter eine ganze Menge an Erbauungsliteratur.

Der Volksgesang/Betsingmesse (auf deutsch) in der katholischen Messe ist ja nun erst ab ca. 1830 eine neue Herausforderung. Selbstverständlich gibt es auch deutlich ältere Prozessions- und Marienlieder.
Das hier vorgestellte Andachtsbüchlein sollte aber im Zussammenhang seiner Zeit gesehen werden, in der eine weit größere Zielgruppe erreicht werden sollte (und sich so ein Büchlein leisten konnte), und in der es darum ging beispielsweise auch in einer Marienandacht mitsingen oder -beten zu können. Außerdem gab es spätestes um 1910 durch die großen Cäciliensängervereinigungen einen starken Wunsch nach einheitlichen Liederbüchern mit den bekanntesten Volksweisen.

[Pikki Mee]

Es könnte sich dabei um den Ort Liebenthal im ehemaligen Schlesien, heute Lubomierz in Polen, handeln:

...das fragte ich mich auch - gab es da nur Nummern im Ort?

Wo es das gab, war Liebenthal im Landkreis Jägerndorf ... [Gäste sehen keine Links]

[[ ... und ich hab eben was Lustiges dabei gesehen [Gäste sehen keine Links] >> Dekanat und Pfarre: Hotzenplotz << ... hatte das immer für einen Phantasienamen gehalten ... aber siehe da [Gäste sehen keine Links] ]]

...aber @Pfalzbub74 weiß vllt. noch ob von der Herkunft Schlesien oder Sudetenland?

*Pikki*

[glöschter Benutzter 9539]

@Pikki Mee Du hast mit Tschechien einen Volltreffer gelandet.