Unbekannte JW Punze
Forumsregeln
Um eine möglichst präzise Bestimmung deiner Silberstempel und Punzen zu gewährleisten, beachte bitte folgende Regeln:
Bilder des Gegenstands: Stelle Bilder des gesamten Silbergegenstands zur Verfügung.
Makroaufnahmen der Punzen: Fotografiere alle Punzierungen als Makroaufnahme einzeln, damit die Details gut erkennbar sind.
Informationen : Gib zu Anfragen alle vorhandenen Informationen an, z.B. Gewicht, Abmessungen und Fundort bzw. Herkunft
Wertbestimmung:
Beachte bitte, dass eine exakte Wertbestimmung im Forum schwierig ist, da der Silberpreis und der Geschmack der Käufer variieren. Wir helfen dir aber gerne, Informationen zu Hersteller, Herkunftsland und Alter zu finden, um den ungefähren Zeitwert besser einschätzen zu können.
Anfragen ohne Bilder des gesamten Gegenstands können leider nicht beantwortet werden.
So sorgen wir gemeinsam für ein effizientes und informatives Forum!
- bertold Offline
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Unbekannte JW Punze
mit H&Krone 800 und eine seriennummer eingeschlagen.
gruss bertold
- Johanna Gehrlein Offline
- Reputation: 0
kann man das Stück denn auch mal im Ganzen sehen, um zu wissen, worum es sich handelt?
Warum findest du es komisch, dass Halbmond und Krone + Seriennummer eingeschlagen sind. Halbmond und Krone sind ein Zeichen für deutsche Herstellung, die 800 der Silbergehalt und die "Seriennummer" ist meist eine Modellnummer.
J.W. war die Punze von der Gold- und Silberwarengroßhandlung J. Wachenheimer in Frankfurt am Main (lt. Beata Waliczek: Deutsche Firmenstempel auf Silber-Erzeugnissen und Gegenständen aus versilberten Metallen und Zinn).
Schöne Grüße
Johanna Gehrlein
- bertold Offline
- aktives Mitglied
- Beiträge: 123
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- Reputation: 21
ich habe stücke,da sind alle Punzen zusammen und nach einnander
angebracht, bei diesem stück sind sie über die ganze Rückseite
verteilt und diese J W, nach der Punze ein 800, die Seriennummer
habe ich erst jetzt entdeckt, obwohl ich das Stück schon Jahre habe.
Es ist eine Durchbruchschale ca.30x25 cm. aber schau selber, ich finde
es ist ein gelungenes Stück. Gruss bertold
- Johanna Gehrlein Offline
- Reputation: 0
ja, ist ein gelungenes Stück. Wie gesagt, Wachenheimer hat es verkauft, nicht hergestellt. Es ist ganz sicher ein Stück der Hanauer Antiksilberwaren-Manufakturen. Ganz typisch ist, dass der Hersteller unerkannt bleibt, während der Großhändler seine Punze eingeschlagen hat.
Es ist tatsächlich eine Modellnummer, die bereits im Modell drin war und mitgegossen wurde. Dadurch sind sie weniger scharf ausgeprägt, manchmal kaum zu lesen.
Dass die Punzen verteilt auf dem Stück sind, gibt es bei den Antiksilberwaren häufig. Ganz früher wurden viele Punzen eingeschlagen. Zuerst hat der Silberschmied sein Zeichen und den Silbergehalt eingeschlagen, später der Zunftmeister den Tremulierstich gesetzt und sein Kontrollzeichen eingeschlagen. Wenn das Stück dann ins Ausland verkauft wurde, gab es noch einen Einfuhrstempel. Der Verkäufer hat es vielleicht auch noch mal punziert. So waren alte Stücke mit vielerlei verschiedener Stempel versehen, was dann von den Käufern als interessant und besonders wertvoll angesehen wurde. Das haben sich die Hanauer zunutze gemacht, indem sie oft Phantasiestempel eingeschlagen haben, die Kontroll- und Einfuhrstempeln ähnlich sahen. Man darf das nicht als Betrug sehen, sondern man hat die Stücke interessanter gemacht. Nie handelte es sich dabei um einen Betrug am Silberwert, d.h. die Stücke waren immer auch ordentliches echtes Silber
Bei deiner Schale sind nun keine Phantasiestempel drauf, sondern nur die gesetzlich vorgeschriebenen und der Händlerstempel.
Schöne Grüße
Johanna Gehrlein
- bertold Offline
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als erstes meinen Dank, damit hast Du mir auch gleichzeitig die Frage im Tafelsilber --- wer weiß usw. Th.Schumacher--- erklärt, denn auf dem Stück ist auch nur H&Krone und Th.Schumacher als Punzen, der Hersteller
hat nicht gepunzt nur der Vertrieb(Th.Schumacher), mich würde noch interessieren ob das nur bei unbekannten kleinen silberherstellern so war,
oder ob das auf Massenproduktion hindeutet?.
Mit besten Grüssen
bertold
- Johanna Gehrlein Offline
- Reputation: 0
das kann man so nicht generalisieren. Das Gesagte gilt für Antiksilberwaren, wie die hier besprochene Schale.
Die Schale von Th. Schu?macher gehört nicht zu dieser Warengruppe. Er kann sowohl der Händler sein, als auch der Verkäufer. Ich habe weitere Ausführungen dort eingestellt.
Bei den Antiksilberwarenmanufakturen haben kleine Firmen oft auf ihren Firmenstempel verzichtet zugunsten des Großhändlers. Große Firmen hatte ihre eigenen Vertreter und konnten es sich leisten ihre Silberwaren mit dem eigenen Stempel zu kennzeichnen. Ich habe diese Handhabung für die Antiksilberwaren in meinem Buch "Rosen-Bestecke" (die auch in diese Warengruppe gehören) genau beschrieben.
Alle diese Waren (ebenso wie die Schale von Th. Schu?macher) sind gewissermaßen eine Art Massenproduktion, da sie nicht einzeln als Unikat hergestellt werden, sondern nur nach einem handwerklich hergestellten Urmodell abgegossen werden. Eine solche Arbeit wäre sonst unbezahlbar. Erst die aufwendige handwerkliche Nachbearbeitung macht diese Stücke wirklich qualitativ wertvoll. Auch diesen Herstellungsprozess habe ich in meinem Buch ausführlich besprochen und bebildert.
Freundliche Grüße
Johanna Gehrlein
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